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Der Markt ist gigantisch und bietet für Nutzfahrzeugbauer weltweit eine Jahrhundertchance.
Aufgrund der Vorgaben der Politik, die Treibhausgasemissionen im Transportsektor in den nächsten Jahren drastisch zu reduzieren, erlebt die Branche gerade eine Sonderkonjunktur, die sich noch weit in das nächste Jahrzehnt hineinbewegen dürfte. Per Ende 2021 wurden in Deutschland noch rund 93% aller leichten und schweren Nutzfahrzeuge mit Diesel betrieben, der Anteil derer mit alternativen Kraftstoffen betrug geringe 2%. Im Zuge der Verschärfung der Klimaziele soll dieses Missverhältnis in den nächsten Jahren schnellstens gedreht werden. Die Vision von First Hydrogen besteht darin, der führende Konstrukteur und Hersteller von emissionsfreien, wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen mit großer Reichweite in Großbritannien, der EU und Nordamerika zu werden. Durch die Zusammenarbeit mit einem weiteren Schwergewicht der Branche kommt das noch junge Unternehmen nun dem Massenmarkt immer näher.
Transportsektor zum Handeln verdammt
Europa soll bis 2050 klimaneutral werden und bis 2030 mindestens 55% der Treibhausgase im Vergleich zu 1990 einsparen. Mit dem Paket "Fit für 55" wurden die EU-Rechtsvorschriften noch einmal verschärft. Eine besondere Rolle hat dabei das Problemkind der Energiewende, der Bereich Verkehr, der rund ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union verursacht. Laut Statistischem Bundesamt in Deutschland lag der Ausstoß im Corona-Jahr 2020 bei 690 Mio.t CO2-Äquivalenten, was einen Anstieg von 11% gegenüber 1990 gleichkommt. Dabei entfielen auf Schwerlastwagen und Busse rund 28%, auf leichte Nutzfahrzeuge weitere 11%. 1
Vorteil Wasserstoff
Selbstredend sind diese ambitionierten Vorgaben mit herkömmlichen Diesel- und Benzinmotoren nicht zu erreichen. Die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie musste umdenken. Während im PKW-Sektor auf aktuellem Stand auf mit Batterie betriebene Fahrzeuge gesetzt wird, bietet für leichte und schwere Nutzfahrzeuge der Einsatz der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie erhebliche Vorteile.
So besitzt Wasserstoff eine hohe Energiedichte von 33,33 kWh/kg und verfügt damit über fast so viel Energie wie 3kg Benzin. Die Lithium-Ionen-Batterie im Vergleich kommt auf maximal 0,5 bis 0,6 kWh/kg. 2 Aufgrund dessen ermöglicht die Brennstoffzelle höhere Reichweiten sowie kürzere Tankzeiten. Zudem ist der Umstieg auf mit Batterie-betriebene Schwerlastfahrzeuge für den Betreiber unrentabel. Ein Sattelschlepper mit einer Batterie, die groß genug ist, um einen voll beladenen LKW über rund 500km anzutreiben, müsste rund ein Drittel seiner Nutzlast den Batterien opfern, jedoch liegt die Reichweite eines Diesel- LKWs im Schnitt beim 2,5fachen.
Anfang 2023 sollen mit den beiden Demonstrationsfahrzeugen Tests im realen Einsatz auf der Straße gefahren werden können. Quelle: First Hydrogen Corp.
Wachstumsmarkt Logistik
Corona veränderte vieles, auch das Kaufverhalten der Konsumenten aufgrund der langen Schließungen der Geschäfte durch die vielen Lockdowns. Durch das Internet und den exponentiell wachsenden E-Commerce-Markt erhöht sich der Druck auf Logistiker der letzten Meile wie DHL, UPS, Amazon oder Hermes enorm. Zum einen soll die Lieferung reibungslos und schnell bei niedrigen Kosten erfolgen, zum anderen müssen die Unternehmen zukünftig auf die Einhaltung der Emissionsziele achten. Laut einem Marktforschungsbericht von The Business Research Company wird der globale Markt für leichte Nutzfahrzeuge von 568,17 Mrd. USD im Jahr 2022 auf 1.001,35 Mrd. USD in 2027 mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum in Höhe von 11,8% ansteigen.
Bedarf enorm
Zum 31.12.2021 fuhren laut Auskunft von First Hydrogen 29 Mio. Kleintransporter in der EU und 3,9 Mio. in Großbritannien auf den Straßen, dabei werden 93% mit Diesel betrieben, lediglich 2% sind mit alternativen Antriebssystemen ausgestattet. 3 . Das derzeitige Durchschnittsalter der Transporter liegt bei 10,9 Jahren bei einem optimalen Flottenaustausch von 5 Jahren und deutet deshalb auf einen Wechsel zu alternativen Antrieben, insbesondere auf kleine Nutzfahrzeuge mit Wasserstoff- und Brennstofftechnologie hin.
Dass die Brennstoffzelle der Schlüssel für den Sektor der kleinen Nutzfahrzeuge zum Erreichen der Emissionsziele bedeutet, zeigen die hohen Investitionen, die globalen Player wie Renault oder Hyundai oder Stellantis in den Sektor tätigen. So kündigte der Mutterkonzern von Opel, Peugeot und Citroën an, im französischen Werk Hordain künftig leichte Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb in Serie zu produzieren. Wann die Serienfertigung in beginnen soll, ließ Stellantis noch offen. Ab 2024 soll die Fabrik jedoch über eine Produktionskapazität von 5.000 Brennstoffzellen-Fahrzeuge pro Jahr verfügen. 4
First Hydrogen - Die Karten werden neu gemischt
Der Kampf um die Marktanteile ist voll entbrannt, die Etablierten investieren Millionensummen in die neuartigen Modelle. Zudem drängen neue Produzenten, die aufgrund ihres einzigartigen Geschäftsmodells den Markt aufrollen könnten, an den Markt. Einer dieser Newcomer ist First Hydrogen, ein Unternehmen mit Sitz in Vancouver und London. Der Zusammenschluss von globalen Führungskräften mit jahrzehntelanger Erfahrung in den Bereichen erneuerbarer Energie, Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie hat sich zum Anspruch gestellt, der führende Konstrukteur und Hersteller von emissionsfreien, wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen mit großer Reichweite in Großbritannien, der EU und Nordamerika zu werden.
Dabei ist das Unternehmen mit der "Best-of-Strategie" auf dem Weg, die Ziele mit im Vergleich wenig Vorlaufzeit in die Tat umzusetzen. Denn mit der Integration von bestehenden Technologien und eines bewährten Fahrgestells können sowohl erhebliche Kosten- als auch Zeitvorteile genutzt werden. Klang das Ziel von CEO Balraj Mann, pro Jahr ab 2025/2026 zwischen 10.000 und 20.000 Einheiten des First Hydrogen Utility Van auszuliefern, vor Kurzem noch als utopisch, könnte sich dieses nun schneller bewahrheiten als von Vielen erwartet. Denn die Erfolge der letzten Monate gehen ganz eindeutig in Richtung Serienproduktion.
Voll im Plan
Das Geschäftsmodell der Kanadier erläuterten wir ihnen bereits in früheren Reports. Gestartet wurde die Entwicklung und der Bau von zwei wasserstoffbetriebenen leichten Nutzfahrzeugen (LCV) zu Demonstrationszwecken 2021. Mit an Bord saßen damals
Lieferwagen in der EU sind überaltert und müssen in den nächsten Jahren erneuert bzw. umgerüstet werden.
bereits die beiden Partner Ballard Power sowie AVL Powertrain. Die Kleintransporter, denen der MAN eTGE als sogenanntes "Spenderfahrzeug" diente, sind mit der neuesten Generation der Ballard FCgen-LCS-Brennstoffzelle ausgestattet, die den Fahrzeugen eine Reichweite von über 500km verleiht. AVL Powertrain Limited wiederum, das weltweit größte unabhängige Unternehmen für die Entwicklung, Simulation und Tests in der Automobilbranche, zeichnete sich für das Fahrzeugkonzept, die Architektur und die Produktion verantwortlich.
Inzwischen sind die Demonstrationsfahrzeuge getestet und sollen im 4. Quartal 2022 straßentauglich sein, damit Anfang 2023 Tests mit Kunden im realen Einsatz auf der Straße gefahren werden können. Bei den Kunden handelt es sich um mindestens 13 britische Fuhrparkbetreiber aus verschiedenen Branchen, wie Telekommunikation, Versorgung, Infrastruktur, Lieferdienste, Lebensmittelhandel und Gesundheitswesen. Die Zulassung durch die Vehicle Certification Agency, der britischen Fahrzeugzulassungsbehörde für den Straßenverkehr im Vereinigten Königreich, weckte das Interesse der Flottenmanager erheblich.
Diese Vorschau zeigt die sorgfältige Überlegung, die in die Kombination von Ästhetik und technischer Exzellenz durch EDAG eingeflossen ist. Quelle: First Hydrogen Corp.
Globaler Champion als Styling-Partner
Neben den Partnerschaften mit Ballard Power und AVL konnte mit der EDAG Group als Design-Partner ein weiterer Marktführer gewonnen werden. EDAG ist der global größte unabhängige Dienstleister für die internationale Mobilitätsindustrie und erbringt Engineering-Dienstleistungen in den Bereichen Fahrzeugtechnik, Elektrik/Elektronik und Produktionslösungen.
First Hydrogen erhält Unterstützung in der Nutzfahrzeugentwicklung, mit dem Ziel, emissionsfreie Fahrzeuge für Flottenmanager zugänglich zu machen, um somit die Tür für die Serienproduktion und den Massenmarkt weit aufstoßen zu können.
Enthüllung der nächsten Generation
Erste Bilder des Designs der zweiten Generation für die emissionsfreien leichten Nutzfahrzeuge wurden nun veröffentlicht. Diese können auf unterschiedliche Fahrzeughöhen und Längen skaliert werden. Das Ergebnis werden modulare Fahrzeuge sein, die eine Anpassung an den betrieblichen Einsatz ermöglichen und für eine Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden können, darunter Expresslieferung, Lebensmittelgeschäfte, Bau- und Versorgungsarbeiten oder Rettungsdienste.
Dabei besitzt die Front ein intelligentes digitales Panel, das die Konfiguration des Tagfahrlichts zeigt und dem Fahrzeug ein erkennbares Gesicht und eine Identität sowie eine hervorragende Sichtbarkeit verleihen soll. Die Heckansicht zeigt vertikale Rückleuchten auf beiden Seiten des Hauptladeanschlusses. Das Design folgt der Funktion, da es verschiedene Arten von Türen wie Heckklappen, Tore und Rollläden aufnehmen kann.
Steve Gill, Chief Executive Officer of Automotive bei First Hydrogen ergänze bei der Präsentation, dass es da Ziel sei, mit dieser nächsten Fahrzeugserie dem Markt für Nutzfahrzeuge eine Komplettlösung für betriebliche Flexibilität anzubieten. "Diese Vorschau zeigt die sorgfältige Überlegung, die in die Kombination von Ästhetik und technischer Exzellenz eingeflossen ist; die Fahrzeugkonfiguration und die charakteristischen Lichtpaneele zeigen ein solides, herausragendes Design, das ikonisch ist und ein echter Hingucker sein wird."
Nach einem starkem Anstieg im vergangenen Jahr konsolidiert der Kurs von First Hydrogen, ist jedoch bei 4 CAD gut unterstützt und könnte den Abwärtstrend bei 4,91 CAD testen. Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 27.01.2023
Zwischenfazit
Mit der EDAG Group konnte ein Design-Partner gewonnen werden, der die Fahrzeuge der nächsten Generation hin zur Marktreife entwickeln und zum Eintritt in den Massenmarkt beitragen soll. Mit der Präsentation der ersten Bilder konnte die Handschrift des Marktführers bereits gelesen werden.
Neben der Entwicklung der Utility Vans der neuesten Generation positioniert sich First Hydrogen mit seinem umfassenden "Hydrogen-as-a-Service"-Modell in allen Bereichen des Wasserstoffsektors und bietet will seiner Kundschaft zukünftig eine komplette Wertschöpfungskette bieten. Dazu zählen neben der Entwicklung eines Wasserstoff-Betankungssystems die Produktion und der Vertrieb von grünem Wasserstoff. Aufgrund dessen gehen wir davon aus, dass der positive News Flow in naher Zukunft nicht abreißen dürfte.
Der CEO von First Hydrogen Energy, Robert Campbell, präsentiert das Unternehmen anlässlich des 6. IIF- International Investment Forum am 15.02.2023. Die Anmeldung zum virtuellen Event ist kostenlos.
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