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Wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen an Bedeutung, wenn sie von unabhängigen Forschern validiert und diskutiert werden.
Die Technologie von Defence Therapeutics hat kürzlich vom kanadischen Biotech-Förderer CQDM, der unter anderem von zahlreichen Branchen-Multis finanziert wird, Fördergelder und fachlichen Zuspruch erhalten. Was die Kollaboration für Defence Therapeutics bedeuten kann, wieso Nasenspray als Chemotherapie immer wahrscheinlicher wird und warum das Technologie-Portfolio von Defence gerade jetzt ins Raster einer von Analysten erwarteten Übernahme-Welle im Biotech-Sektor passt.
Kollaboration mit Biotech-Förderer CQDM gleicht einem Ritterschlag
Der vergangene Samstag gilt als Weltkrebstag, der für die Leiden Betroffener sensibilisieren und das Bewusstsein für neue Anstrengungen gegen Krebs schärfen soll. Das kanadische Biotech-Unternehmen Defence Therapeutics gilt aufgrund seines flexiblen Plattformansatzes und bevorstehender Phase-1-Studien gegen Krebs als Geheimtipp im Biotech-Universum: Mit gleich mehreren Projekten, die allesamt auf dem von Defence Therapeutics patentierten Wirkstoffverstärker Accum basieren, will das Unternehmen in den nächsten Monaten in klinische Studien gehen. Darunter auch therapeutische Impfungen gegen Krebs. Erst kürzlich hat das Unternehmen gemeinsam mit der Universität Montréal und dem Lady Davis Institute of the Jewish General Hospital eine neue Impfstoff-Plattform lanciert.
Defence Therapeutics profitiert von der Kollaboration auf gleich mehreren Ebenen. Erstens erhält das gemeinsame Projekt eine Förderung in Höhe von etwas mehr als 600.000 CAD des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation und Energie der Region Montréal, zweitens gleichen die Förderung und die Kollaboration mit einer renommierten Forschungseinrichtung einem Ritterschlag für die Produkt-Pipeline von Defence Therapeutics und drittens kommen die Erkenntnisse aller beteiligten Forscher letztlich dem Fortschritt des Unternehmens zu Gute.
Initiiert wurde das neue Projekt gemeinsam mit dem CQDM, einer kanadischen Organisation, die als Katalysator für Biotech-Projekte gilt und neben staatlichen Organisationen unter anderem von führenden Pharma-Unternehmen, wie Pfizer, Merck, GlaxoSmithKline, Roche, Boehringer Ingelheim, Janssen, Eli Lilly Canada, Novartis Pharma Canada, Servier, Sanofi Canada, Takeda, AstraZeneca und Amgen, getragen wird. Das CQDM verfügt über umfassende Kontrollgremien sowie einen wissenschaftlichen Beirat und hat in der Vergangenheit in Kooperation mit verschiedenen Biotechs vielversprechende Projekte vorangebracht.
Véronique Dugas, Vizepräsidentin für wissenschaftliche Angelegenheiten bei CQDM: "Fördern Entwicklung eines völlig neuen Impfstoffansatzes." (Foto: CQDM)
"CQDM freut sich, einen Beitrag zu den Bemühungen des Biotechnologieunternehmens Defence Therapeutics zu leisten", kommentiert Véronique Dugas, Vizepräsidentin für wissenschaftliche Angelegenheiten bei CQDM. "Wir fördern mit diesem Projekt die Entwicklung eines völlig neuen Impfstoffansatzes , der eine effektivere Präsentation von Tumorantigenen für Immuneffektorzellen begünstigt", so die Mikrobiologin und Immunologin. "Es handelt sich bei diesem Projekt um eine innovative Immuntherapie-Strategie, die potenziell für die Behandlung eines breiten Spektrums von Krebserkrankungen eingesetzt werden kann und das Leben vieler Patienten verbessern könnte", so Dugas.
Chemotherapie via Nasenspray? Studien rund um AccuTOX machen Hoffnung
Bei Defence Therapeutics ist man davon überzeugt, dank der jetzt lancierten Kooperation die Effektivität und Flexibilität von Accum als therapeutische Option im Kampf gegen Krebs validieren zu können und zugleich neue Impfstoff-Strategien zu entwickeln. "Dieses Projekt ist ein großer Schritt nach vorn in unserem Kampf gegen Krebs und könnte den Bereich der zellulären Impfung erheblich verändern, indem es in Zukunft auch andere Tumorarten ins Visier nimmt", so Prof. Moutih Rafei, VP Research & Development und Director bei Defence Therapeutics.
AccuTOX wurde in Untersuchungen bislang injiziert und nasal verabreicht. (Quelle: Defence Therapeutics)
Dass Defence Therapeutics ein Unternehmen ist, das aufgrund seiner zahlreichen synergistischen Projekte für einen stetigen Newsflow sorgt, unterstrich in der vergangenen Woche zusätzlich die Meldung, wonach das Unternehmen Fortschritte bei seinen GLP-Studien rund um die intranasale Anwendung von AccuTOX zur Behandlung von Lungenkrebs vermeldet hat. AccuTOX ist eine potenzierte Version des Wirkstoffverstärkers Accum. Untersuchungen haben gezeigt, dass AccuTox bei Tumorzellen einen vorzeitigen Zelltod einleiten kann, da es die Zelle auf verschiedene Weisen schädigt. Neben der direkten Injektion in die Zelle, will Defence Therapeutics im Zusammenhang mit Lungenkrebs untersuchen, ob der Stoff nicht auch in Form eines Nasensprays verabreicht werden kann. GLP-Studien dienen der Vorbereitung von Phase-1-Studien.
Bislang konnte Defence Therapeutics zeigen, dass AccuTOX von Mäusen bei einer Dosierung von bis zu drei mg/kg Körpergewicht, was in etwa einem Sechstel der Injektionsdosis entspricht, gut vertragen wird und bis zu sechsmal über einen Zeitraum von zwei Wochen verabreicht werden kann. Die Anwendung dieses Dosierungsschemas bei Mäusen mit Lungenkrebs verringerte die Zahl der Krebsknoten um über 50% , wenn es in Kombination mit dem Anti-PD1-Immun-Checkpoint-Inhibitor verabreicht wurde. Weitere GLP-Untersuchungen sollen jetzt die Verträglichkeit bei Anwendung eines Sprühgeräts prüfen. Dabei geht es unter anderem um die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs sowie die Gefahr möglicher Reizungen an Haut und Augen. Auch rund um den Einsatz von AccuTOX als Chemotherapeutikum gegen Lungenkrebs soll in den kommenden Monaten eine Phase-1-Studie beginnen.
Analysten sehen Biotech-Übernahmewelle - Defence passt ins Raster
Neben den genannten Aktivitäten will Defence Therapeutics 2023 auch einen Impfstoff gegen das HP-Virus , das unter anderem Gebärmutterhalskrebs auslösen kann, in einer Phase-1-Studie untersuchen. Diese umfangreiche Pipeline ist allein auf die Vielseitigkeit des Wirkstoffverstärkers Accum zurückzuführen. Auch im Rahmen der jüngst vermeldeten Kooperation zwischen Defence Therapeutics, der Universität Montréal und dem Lady Davis Institute of the Jewish General Hospital betonten sämtliche Beteiligten die Vielseitigkeit von Accum sowie das damit verbundene Potenzial. Längst hat sich das breite Spektrum von Defence Therapeutics auch in Investorenkreisen herumgesprochen. Die Aktie haussierte über weite Strecken des Januars und ging zuletzt in eine Konsolidierung über. Die inzwischen große Liquidität der Aktie könnte mehr und mehr professionelle Investoren zu einem Engagement bewegen - schließlich müssen spekulative Investments aus Sicht von Markt-Profis flexibel handelbar sein, um sich für Käufe zu qualifizieren.
Befreiungsschlag im Januar - der Markt hat die Aktie von Defence Therapeutics inzwischen auf dem Schirm. (Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 4.2.2023)
Gut möglich, dass die wachsende Zahl professioneller Investoren innerhalb der Anlegerschaft von Defence Therapeutics auch auf die gerade anrollende Übernahme-Welle im Biotech-Sektor reagiert. Zuletzt haben mehrere Analysten und Marktbeobachter ihre positive Sicht auf die Übernahmeaktivität im Sektor kundgetan. Die Berater von EY sehen die Branche aktuell nach einem schwachen 2022 vor einer Normalisierung. Die Analysten von Canaccord Genuity gehen in Person von John Newman weiter: "Wir erwarten für 2023 weiterhin eine Biotech-Hausse, die sich zu einer Akquisitionswelle entwickeln könnte, wenn sich die Kreditbedingungen verbessern", so Newman gegenüber nordamerikanischen Medien. Der Analyst geht davon aus, dass vor allem kleinere Übernahmen gegen Bargebote mit einer Größenordnung zwischen 1 und 10 Mrd. USD zunehmen könnten. Viele große Vertreter der Branche würden wenig vielversprechende Bereiche abstoßen und stattdessen auf Technologien setzen, die mittelfristig Renditen versprechen - wie das Portfolio von Defence Therapeutics, das unter Kontrolle großer und kapitalstarker Pharma- und Biotech-Konzerne sogar noch größeres Potenzial entwickeln könnte.
Investoren-Konferenzen könnten Aktie beflügeln
Eine bedeutende Rolle in der Anbahnung von Deals spielen traditionell Fachtagungen und Konferenzen. Im Januar vollzogen die Pharma-Unternehmen AstraZeneca, Ipsen und Chiesi während einer Healthcare-Konferenz von JP Morgan in San Francisco jeweils Milliarden-Deals. Am 7. Februar beginnt in New York mit der Immuno-Oncology 360° eine weitere Konferenz, die Vertreter aus Wirtschaft und Biotech-Branche mit einem Fokus auf Krebs zusammenbringen will. Defence Therapeutics ist mit einem Stand vertreten und trägt mit zwei Vorträgen rund um die eigene Technologie zum Gelingen der Veranstaltung bei. Es wäre nicht verwunderlich, wenn das Unternehmen, das aktuell nur mit etwas mehr als 100 Mio. EUR bewertet wird, während der Veranstaltung die Aufmerksamkeit weiterer Investoren auf sich zieht. Am 15. Februar folgt für alle Teilnehmer kostenfrei ein Vortrag von Defence-Forschungsleiter Prof. Moutih Rafei beim International Investment Forum (IIF). Der Verbreitung der Investment-Story rund um Defence Therapeutics dürften diese Veranstaltungen guttun.
Zwischenfazit: Die Fachwelt ist überzeugt - Investorenkonferenzen stehen bevor
Die neue Kollaboration von Defence Therapeutics unter Federführung des kanadischen Biotech-Katalysators CQDM, in dessen Beiräten zahlreiche Fach-Experten sitzen und der unter anderem von führenden Pharma-Multis getragen wird, unterstreicht, wie ernst das Forschungs-Portfolio von Defence Therapeutics innerhalb der Fachwelt bereits genommen wird. Auch Experten aus Europa, wie Pharmakologen und Immunologen, zeigen angesichts der jüngsten Unternehmensmeldungen von Defence Therapeutics Anerkennung und sehen im Unternehmen eine große Perspektive.
Erwartungsgemäß nahm die Volatilität der Aktie während der vergangenen Handelstage zu. Auch dürften einige Shortseller mit der Aktie während mehrerer Intraday-Korrekturen ihren Reibach gemacht haben. Nach den reinigenden Gewittern notiert die Aktie noch immer unterhalb der jüngsten Verlaufshochs. Mit Rückenwind von Seiten neuer Investorengruppen könnte die Aktie erneut Momentum aufbauen und Leerverkäufer unter Druck setzen. Dem damit einhergehenden Risiko gesteigerter Volatilität steht die Chance einer völligen Neubewertung der Aktie gegenüber. Defence Therapeutics passt mit seinem Plattform-Profil rund um mRNA und Immunonkologie ins Schema der von Branchenkennern erwarteten Übernahmewelle rund um kleinere Biotechs. Das dürfte angesichts der bevorstehenden Veranstaltungen noch mehr Investoren klar werden. Gemessen an historischen Übernahme-Prämien scheint das Unternehmen mit rund 100 Mio. EUR noch immer moderat bewertet.
Das Update erfolgt auf den initialen Report 12/2021
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