Kurz vor Weihnachten hat der Stahlhändler Klöckner & Co die größte Akquisition seit vielen Jahren angekündigt: Für 340 Millionen US-Dollar übernehmen die Duisburger den Wettbewerber National Material of Mexico (NMM). Analysten beurteilen den Deal als strategisch sinnvoll, aber grenzwertig teuer - das bezahlte EV/Ebitda-Multiple von 6,7x liegt am oberen Rand des Branchenüblichen. Doch Klöckner-CFO Oliver Falk verteidigt den Kaufpreis im Gespräch mit FINANCE-TV vehement: "NMM ist eine perfekte Ergänzung und auch bei diesem Kaufpreis von Anfang an wertsteigernd für Klöckner & Co." Mit der Transaktion stärkt Klöckner & Co sein Nordamerikageschäft und erhöht damit das Engagement in einem Markt, den Falk bis auf weiteres für attraktiver als den europäischen hält. Doch NMM beliefert viele Autofabriken mit Stahl, und es gibt Stimmen, die ein Hochfahren des Automotive-Exposures aktuell für keine besonders gute Idee halten. Doch Falk verweist darauf, dass die Nachfrage insbesondere der Autohersteller nach "grünem" Stahl massiv anzieht, und genau in diese Richtung transformiert sich auch Klöckner & Co gerade. Ob die Duisburger angesichts dieser strategischen Situation nun wieder engagierter am M&A-Markt agieren werden als in den vergangenen Jahren und ob sich die riesige, schmutzige Stahlindustrie wirklich klimaneutral umbauen ließe - Oliver Falk stellt sich den Fragen von FINANCE-TV.