ISTANBUL (dpa-AFX) - Mehr als eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben hat der Katastrophenschutz in der Türkei weitere Erkenntnisse zu Ausmaß und Zerstörung bekanntgegeben. "Es gibt sehr intensive Nachbeben. Wir haben es mit einer ungewöhnlichen Situation zu tun", sagte der Chef der Abteilung für Risikoverminderung der Katastrophenschutzbehörde Afad, Orhan Tatar, am Mittwoch. Man habe mehr als 3800 Nachbeben registriert - 38 lagen demnach über der Stärke 5. Er warnte die Menschen in den betroffenen Provinzen davor, sich in oder in der Nähe von Gebäuden aufzuhalten.
Tatar wies auch auf Verschiebungen in der Erdkruste hin, die demnach etwa 7,3 Meter betrugen. Nationale und internationale Experten seien in Kahramanmaras, dem Epizentrum des Bebens, um die geologischen Folgen zu untersuchen.
Das Städteministerium teilte unterdessen mit, dass nach ersten Untersuchungen 50 576 Gebäude eingestürzt oder stark beschädigt worden seien. Die beschädigten Häuser müssten dringend abgerissen werden, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Die Behörden hätten bislang 387 000 Gebäude in den zehn vom Beben betroffenen Provinzen inspiziert.
Die Provinz Gaziantep sei von den Zerstörungen am meisten betroffen. Dort müssten fast 12 000 Gebäude abgerissen werden, gefolgt von rund 10 900 in der Provinz Hatay und rund 10 800 in der Provinz Kahramanmaras./jam/DP/jha