Thema heute: Automobilstudie: Weiterhin Aufholbedarf bei Online-Konfiguratoren
Digitale Konfiguratoren beim Autokauf stellen für Kunden eine wichtige Grundlage bei der Verkaufsentscheidung dar. Eine Langzeit-Studie der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners zeigt in den vergangenen zehn Jahren aber nur schleichende Verbesserungen. Nicht nur in Richtung Direktvertrieb bleiben Hersteller hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Verbesserungspotentiale bleiben vorhanden, auch bei PremiumherstellernDie aktuelle Studie zeigt, dass sich die Konfiguratoren von Automobilherstellern, im Vergleich zu den Studien aus den Jahren 2016 und 2010, meist nur leicht verbessert haben. In der Studie werden Kriterien aus Sicht der Kunden, Hersteller und Händler betrachtet. Für den Kunden gelten besonders die Bedienbarkeit, die Produktbeschreibungen und die Preistransparenz als wichtige Bestandteile. Aus Herstellersicht werden Upselling-Möglichkeiten sowie das Hinzufügen von Paketen und Dienstleistungen herangezogen. Die Händlerperspektive fokussiert sich auf die Angebote rund um den Vertrieb.Konfiguratoren zeigen bei allen Herstellern noch PotenzialDie Testergebnisse zeigen, selbst die besten Konfiguratoren weisen weiterhin Optimierungspotenziale auf. Insbesondere die komplizierte Verkettung und Erklärung verschiedener Ausstattungen bleibt für den Nutzer häufig ein frustrierendes Erlebnis. Auch die gebotenen Visualisierungen sind nur bei wenigen Premium- und Luxusherstellern auf dem Stand modernster Technik.Für Aufsehen hat in den vergangenen Jahren die von Porsche eingeführte Empfehlung von Ausstattungen basierend auf dem Konfigurationsverhalten und Machine-Learning gesorgt. "Die Industrie nutzt hier insgesamt die neuen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz im Vertrieb zu wenig. Selbst manuelle Auswertungen des Konfigurationsverhaltens finden bei vielen Herstellern weiterhin nur sehr eingeschränkt statt", sagt man bei Simon-Kucher & Partners.
Beim vereinfachten Produktangebot für Elektrofahrzeuge und im Online-Direktvertrieb werden die Karten neu gemischt. Elektrofahrzeuge etablierter und insbesondere komplett neuer Marken zeichnen sich durch eine wesentlich geringere Variantenvielfalt aus. Mit einer Auswahl an zwei oder drei Antriebs- oder Batterievarianten und einzelner Pakete wird der Kaufprozess für alle Beteiligten damit viel einfacher. Hersteller, die mit ihren Elektrofahrzeugen im Direktvertrieb agieren, müssen daher separat betrachtet werden.
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