DJ Rheinmetall rechnet mit Auftrag für Panzerfabrik in der Ukraine
FRANKFURT (Dow Jones)--Rheinmetall-Chef Armin Papperger verhandelt über den Bau einer Panzerfabrik auf ukrainischem Boden. "Für rund 200 Millionen Euro kann ein Rheinmetall-Werk in der Ukraine aufgebaut werden, das jährlich bis zu 400 Panther produziert. Die Gespräche mit der dortigen Regierung sind vielversprechend, und ich hoffe auf eine Entscheidung in den nächsten zwei Monaten", sagte Papperger der Rheinischen Post. Das Werk könne gegen russische Luftangriffe geschützt werden. "Ein Schutz durch Flugabwehr wäre nicht schwierig."
Die Ukraine brauche 600 bis 800 Panzer für einen Sieg. Damit die Menge zusammenkomme, müsste der Bau neuer Panzer schnell starten. Papperger: "Selbst wenn Deutschland alle zur Verfügung stehenden 300 Leopard-2-Panzer der Bundeswehr abgäbe, wären das deutlich zu wenige. Als Lösung können wir in 15 bis 18 Monaten in Deutschland und Ungarn mit einer Serienproduktion des von uns eigenständig entwickelten neuen Kampfpanzers Panther starten und später bis zu 400 Stück im Jahr bauen."
Rheinmetall stelle 250 Panzer im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zur Verfügung: "Bei uns laufen die Arbeiten auf Hochtouren: Wir haben bereits über 40 Schützenpanzer Marder einsatzfähig gemacht, bis zum Jahresende werden es rund 100 sein. Von 50 Leopard 2A4 sind rund 30 Panzer fertig. Hinzu kommen rund 100 Leopard 1 älterer Bauart, von denen wir aus heutiger Sicht 88 wieder nutzbar machen können. Rheinmetall kommt also in den nächsten zwölf Monaten allein auf fast 250 Panzer."
Papperger erwartet, dass der Krieg "wahrscheinlich noch Jahre" dauern wird.
Der Auftragsbestand werde schon bald von etwas unter 30 Milliarden auf 35 bis 40 Milliarden Euro steigen. Der Umsatz werde sich aus heutiger Sicht bis 2025 inklusive Zukäufen auf rund 12 Milliarden Euro verdoppeln, auch eine Verdoppelung des Ergebnisses sei dann zu erwarten.
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March 03, 2023 20:00 ET (01:00 GMT)
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