Halle/MZ (ots) -
Unmittelbar vor der Wahl eines neuen Intendanten üben die MDR-Beschäftigten harsche Kritik an Privilegien der eigenen Führungsspitze. In einem Brief an den Rundfunkrat fordert der Gesamtpersonalrat, dass der MDR im Dienstvertrag für den nächsten MDR-Chef auf "alte, unangemessene Vertragskonditionen" verzichtet. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe). Konkret geht es um Ruhegeld-Regelungen, die einen Vorruhestand bei sehr hohem Gehalt ermöglichen. Kandidat für den Intendantenposten ist der derzeitige Verwaltungsdirektor Ralf Ludwig.
In dem der MZ vorliegenden Schreiben an Rundfunkratschef Dietrich Bauer heißt es wörtlich: "Wir sind als Belegschaftsvertreter gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen im MDR verärgert, dass es in der ARD möglich war, dass durch Verwaltungsräte mit Geschäftsleitungsmitgliedern als unanständig empfundene, üppige Dienstverträge mit zum Beispiel Ruhegehaltsregelungen abgeschlossen wurden." Derartige Verträge verursachten "Negativschlagzeilen und in der Belegschaft erheblichen Unmut".
Die Mitarbeitervertretung verlangt, dass der MDR im Vertrag mit seinem künftigen Intendanten Sparsamkeit walten lässt. "Wie wir gehört haben, möchte Herr Ludwig in den zu schließenden Dienstvertrag gern seine bisherigen 'Zusatzkonditionen' übernehmen. Hierzu gehört nach unserer Kenntnis auch die Zusicherung eines Ruhegehalts", heißt es in dem Schreiben. "Wir erwarten, dass die Ruhegehaltsregelung beim Abschluss des neuen Intendanten-Dienstvertrages nicht fortgeführt wird."
Am Montag kommt der 50-köpfige MDR-Rundfunkrat zusammen, um einen Nachfolger für die scheidende Intendantin Karola Wille zu bestimmen. Für den Dienstvertrag ist der Verwaltungsrat zuständig. Dessen Vorsitzende, die Thüringer CDU-Politikerin Birgit Diezel, ließ eine MZ-Anfrage zur geplanten Vertragsgestaltung unbeantwortet. Auch Ludwig wollte sich nicht äußern.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/47409/5458104
Unmittelbar vor der Wahl eines neuen Intendanten üben die MDR-Beschäftigten harsche Kritik an Privilegien der eigenen Führungsspitze. In einem Brief an den Rundfunkrat fordert der Gesamtpersonalrat, dass der MDR im Dienstvertrag für den nächsten MDR-Chef auf "alte, unangemessene Vertragskonditionen" verzichtet. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe). Konkret geht es um Ruhegeld-Regelungen, die einen Vorruhestand bei sehr hohem Gehalt ermöglichen. Kandidat für den Intendantenposten ist der derzeitige Verwaltungsdirektor Ralf Ludwig.
In dem der MZ vorliegenden Schreiben an Rundfunkratschef Dietrich Bauer heißt es wörtlich: "Wir sind als Belegschaftsvertreter gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen im MDR verärgert, dass es in der ARD möglich war, dass durch Verwaltungsräte mit Geschäftsleitungsmitgliedern als unanständig empfundene, üppige Dienstverträge mit zum Beispiel Ruhegehaltsregelungen abgeschlossen wurden." Derartige Verträge verursachten "Negativschlagzeilen und in der Belegschaft erheblichen Unmut".
Die Mitarbeitervertretung verlangt, dass der MDR im Vertrag mit seinem künftigen Intendanten Sparsamkeit walten lässt. "Wie wir gehört haben, möchte Herr Ludwig in den zu schließenden Dienstvertrag gern seine bisherigen 'Zusatzkonditionen' übernehmen. Hierzu gehört nach unserer Kenntnis auch die Zusicherung eines Ruhegehalts", heißt es in dem Schreiben. "Wir erwarten, dass die Ruhegehaltsregelung beim Abschluss des neuen Intendanten-Dienstvertrages nicht fortgeführt wird."
Am Montag kommt der 50-köpfige MDR-Rundfunkrat zusammen, um einen Nachfolger für die scheidende Intendantin Karola Wille zu bestimmen. Für den Dienstvertrag ist der Verwaltungsrat zuständig. Dessen Vorsitzende, die Thüringer CDU-Politikerin Birgit Diezel, ließ eine MZ-Anfrage zur geplanten Vertragsgestaltung unbeantwortet. Auch Ludwig wollte sich nicht äußern.
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