Die Wirtschaftsnachrichten mit Michael Weyland - Thema heute: Steuerberater beklagen Mehraufwand durch Grundsteuerbescheide
Das Wort Grundsteuer bzw. Grundsteuererklärung ist für viele Beteiligte zum Reizwort geworden. Das gilt vermutlich auch für Steuerberater. Denn der Aufwand zur Erstellung der Grundsteuerbescheide in Deutschland hat bei dieser Berufsgruppe zu erheblichem Mehraufwand geführt und sie zum Teil an den Rand ihrer Belastungsgrenze gebracht.
Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag von Gelbe Seiten hat ergeben, dass mehr als ein Drittel aller befragten Steuerberater, die sich mit dem Thema befasst haben, ausgesagt hat, dass die Arbeit kaum zu bewältigen war und dieser Aufwand die Kanzlei an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gebracht habe.Weitere 39 Prozent sagten, es habe sich um viel Arbeit gehandelt, sie sei aber noch gut zu bewerkstelligen gewesen. Damit schätzen drei Viertel aller Berater in Deutschland den Aufwand als "hoch" oder sogar "sehr hoch" ein. Nur drei Prozent der Berater bewerteten den Aufwand für das Thema als "gering" oder "sehr gering". Im Zuge der Grundsteuerreform werden derzeit bundesweit Millionen von Grundstücken neu bewertet. Inhaber von Häusern, Wohnungen und Grundstücken müssen für die Erklärung eine Reihe von Daten übermitteln. Häufig wird die Arbeit von den jeweiligen Steuerberatern erledigt. Für die Umfrage hat das Marktforschungsinstitut Innofact im Februar 2023 insgesamt 257 Steuerberater in Deutschland befragt.Steuererklärungen, aber auch betriebswirtschaftliche BeratungDabei taucht die Erstellung, Beratung und Überprüfung rund um das Thema "Grundsteuerbescheid" unter den vier zentralen Themen auf, die innerhalb der vergangenen zwölf Monate auf dem Tisch von Steuerberatern lagen: 56 Prozent der Befragten haben diese Leistung im vergangenen Jahr erbracht. An der Spitze dieser Liste liegt mit 67 Prozent die klassische Tätigkeit in Steuerkanzleien, nämlich die Erstellung von Steuererklärungen und die Überprüfung von ergangenen Bescheiden. 63 Prozent der Berater gaben an, Steuerpflichtige innerhalb der vergangenen zwölf Monate gegenüber Finanzverwaltungen oder Finanzgerichten vertreten zu haben, weiß man bei der Gelbe Seiten Marketing-Gesellschaft.
An dritter Stelle unter den erbrachten Leistungen liegt die betriebswirtschaftliche Beratung in den Bereichen Rechnungswesen, Controlling, Kosten-, Rentabilitäts- und Liquiditätsanalyse. Aber auch die Themen Vorsteueranmeldung (50 Prozent), die Beratung zur optimalen Steuergestaltung (47 Prozent), die Unterstützung bei Investitions- und Finanzentscheidungen (46 Prozent) sowie die Erstellung eines Jahresabschlusses (44 Prozent) waren zentrale Themen für Steuerberater in 2022.
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