DJ MÄRKTE EUROPA/Erneuter Abverkauf - Bankenkrise weitet sich aus
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Mittwoch nach der Erholung vom Vortag erneut unter die Räder gekommen. Der DAX verlor 3,3 Prozent auf 14.735 Punkte, der Euro-Stoxx-50 büßte 3,5 Prozent auf 4.035 ein. Neben die Sorgen um die Sicherheit des Bankensektors nach der SVB-Pleite gesellten sich auch Wachstumssorgen. Deutlich unter den Erwartungen fiel der Empire State Index für März aus. Zunehmend schließen Analysten eine Rezession in den USA im zweiten Halbjahr nicht mehr aus. In Europa sei die Schwäche der Basic Resources (-5,7%) und der Ölwerte (-6,7%) ein klarer Hinweis auf die Rezessionsgefahren, hieß es im Handel.
Die Blicke richten sich nun auf die geldpolitische Entscheidung der EZB am Donnerstag. Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Währungshüter ist sehr groß. Bis vor wenigen Tagen galt eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte (Bp) als ausgemacht. Nach den Turbulenzen im Bankensektor und zunehmenden Rezessionssorgen gilt ein Schritt von nur 25 Bp in der Zwischenzeit als wahrscheinlicher. Auch die Deutsche Bank geht nur noch von einem kleinen Schritt aus, sieht den Zinsgipfel für die Eurozone aber weiter in einer Spanne zwischen 3,50 und 4,00 Prozent.
Credit Suisse zieht Bankensektor nach unten
Der Bankensektor brach erneut um 6,9 Prozent ein. Hier drückte nicht nur die Pleite von SVB auf die Stimmung, sondern auch der Absturz der Credit Suisse (CS). Der Kurs brach um 24,2 Prozent ein. Der Credit Default Swap, der die Kosten für eine Absicherung gegen einen Zahlungsausfall darstellt, stieg auf Rekordniveau und impliziert eine mögliche Pleite. Ein Händler sagte, der Großaktionär Saudi National Bank lehne eine weitere Unterstützung der Bank ab. Angeblich soll Credit Suisse bei den Schweizer Behörden um Unterstützung nachgefragt haben. Commerzbank brachen um 8,7 Prozent ein und Deutsche Bank um 9,3 Prozent. Prudential verloren nach Geschäftszahlen 12,4 Prozent.
Der Energieversorger Eon (+0,5%) hat 2022 den Umsatz kräftig gesteigert und deutlich mehr verdient als im Vorjahr. An die Aktionäre soll für das vergangene Jahr eine um zwei Cent höhere Dividende von 51 Cent je Aktie ausgeschüttet werden. "Die Krise macht deutlich: Die Dekarbonisierung, die Energiewende und der Ausbau der Infrastruktur müssen massiv beschleunigt werden", sagte Eon-Vorstandschef Leonhard Birnbaum laut Mitteilung. Für 2023 erwartet die Eon SE einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 2,3 Milliarden und 2,5 Milliarden Euro. Der Eon-Ausblick toppte die Erwartungen, das Ziel eines Gewinns je Aktie von 88 bis 96 Cent liege im oberen Bereich der Prognosen.
BMW verloren mit den finalen Zahlen und dem Ausblick 1 Prozent. "Der Ausblick liest sich gut", so ein Marktteilnehmer. BMW will dieses Jahr auch durch einen weiteren starken Hochlauf der Elektromobilität die Auslieferungen leicht steigern und rechnet bestenfalls mit einer EBIT-Marge im Kerngeschäft von 10 Prozent. BMW rechnet mit einem ab 2025 deutlich steigenden Angebot an vollelektrischen Fahrzeugen (BEV) und einem dann schnelleren Hochlauf der Elektromobilität. Nach einem BEV-Anteil von 15 Prozent an den gesamten Verkäufen des Konzerns dieses Jahr soll der Anteil im Jahr 2025 auf mindestens 25 Prozent steigen.
Inditex und H&M belasten Sektor der Einzelhändler
Für die Aktien von Inditex und H&M ging es nach Zahlenvorlage um 5,1 bzw. 8,5 Prozent nach unten. Während die Zahlen und Aussagen von Inditex von Analysten mehrheitlich als "in line" eingestuft wurden, wurde bei H&M der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres in lokalen Währungen bemängelt, der mit 3 Prozent unter der Konsens-Prognose von 4,4 Prozent lag, wie es bei der Citi hieß. Die Analysten raten zum Verkaufen.
Der Spezialchemiekonzern Lanxess (-11,3%) hat im vergangenen Jahr sein abgespecktes Gewinnziel erreicht und den Markt auf ein herausforderndes Jahr 2023 eingestimmt. Mit Blick auf das erste Quartal ist das Unternehmen etwas vorsichtiger als der Konsens der Analysten, so ein Marktteilnehmer. Nach Geschäftszahlen ging es in dem schwierigen Gesamtmarktumfeld für K+S um 4,3 Prozent nach unten.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.034,92 -144,55 -3,5% +6,4% Stoxx-50 3.731,99 -93,61 -2,4% +2,2% Stoxx-600 436,45 -13,11 -2,9% +2,7% XETRA-DAX 14.735,26 -497,57 -3,3% +5,8% FTSE-100 London 7.344,45 -292,66 -3,8% +2,5% CAC-40 Paris 6.885,71 -255,86 -3,6% +6,4% AEX Amsterdam 716,47 -21,05 -2,9% +4,0% ATHEX-20 Athen 2.490,08 -125,81 -4,8% +10,6% BEL-20 Bruessel 3.629,91 -98,81 -2,7% -1,9% BUX Budapest 0,00 0,00 0,0% -4,5% OMXH-25 Helsinki 4.667,23 -157,76 -3,3% -0,0% ISE NAT. 30 Istanbul 5.659,92 -72,52 -1,3% -4,8% OMXC-20 Kopenhagen 1.891,44 -18,28 -1,0% +3,1% PSI 20 Lissabon 5.978,61 -165,74 -2,8% +1,5% IBEX-35 Madrid 8.759,10 -399,90 -4,4% +6,4% FTSE-MIB Mailand 25.565,84 -1235,14 -4,6% +13,1% RTS Moskau 936,95 -20,93 -2,2% -3,5% OBX Oslo 1.056,19 -42,39 -3,9% -3,1% PX Prag 1.312,14 -43,06 -3,2% +9,2% OMXS-30 Stockholm 2.096,80 -89,56 -4,1% +2,6% WIG-20 Warschau 1.707,42 -47,88 -2,7% -4,7% ATX Wien 3.148,43 -211,77 -6,3% +8,3% SMI Zuerich 10.516,40 -200,32 -1,9% -2,0% * zu Vortagsschluss DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:01 Uhr Di, 17:56 Uhr % YTD EUR/USD 1,0554 -1,7% 1,0736 1,0713 -1,4% EUR/JPY 140,12 -2,7% 144,68 144,06 -0,2% EUR/CHF 0,9787 -0,2% 0,9819 0,9811 -1,1% EUR/GBP 0,8774 -0,6% 0,8833 0,8819 -0,9% USD/JPY 132,79 -1,1% 134,67 134,45 +1,3% GBP/USD 1,2032 -1,0% 1,2156 1,2148 -0,5% USD/CNH (Offshore) 6,9039 +0,3% 6,8908 6,8839 -0,4% Bitcoin BTC/USD 24.193,66 -2,5% 24.859,29 25.939,79 +45,8% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,29 71,33 -7,1% -5,04 -17,7% Brent/ICE 71,96 77,45 -7,1% -5,49 -15,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 43,45 44,19 -1,7% -0,73 -41,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.932,34 1.904,23 +1,5% +28,12 +6,0% Silber (Spot) 21,89 21,69 +0,9% +0,20 -8,7% Platin (Spot) 967,28 986,70 -2,0% -19,43 -9,4% Kupfer-Future 3,86 4,01 -3,8% -0,15 +1,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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March 15, 2023 13:07 ET (17:07 GMT)
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