Den besten Ruf genießen Bergbauunternehmen bei Umweltgruppen nicht, das ist kein Geheimnis. Die Umweltschutzorganisation WWF schreibt beispielsweise, dass "verantwortungslose Abbaupraktiken im Bergbau" zu einer der "größten Umweltbedrohungen unserer Zeit" geworden sind. Die Organisation hat einige Beispiele aus den letzten Jahren und Jahrzehnten auf ihrer Seite. Eines davon ist eine Umweltkatastrophe in einem Eisenerzbergwerk in Brasilien aus dem Jahr 2015. Damals brach ein Rückhaltebecken, was nicht nur 19 Menschen das Leben kostete, sondern auch 35 Milliarden Liter an Rückständen in den Rio Doce ergoss, welche dieser in den Atlantik transportierte. Die Zeiten eines verantwortungslosen Bergbaus sollen wegen Katastrophen wie dieser vorbei sein. Da sind sich alle Parteien einig.
Derzeit bekennen sich immer mehr Unternehmen zu einem modernen Bergbau, der neben Sicherheit auch auf Nachhaltigkeit setzt. Soziale und ökologische Probleme sollen rund um den Abbau von Rohstoffen vermieden werden. Bergbaukonzerne spielen eine tragende Rolle bei grünen Bewegungen wie der E-Mobilität und der Energiewende. Diese können nur authentisch und effektiv sein, wenn auch die Rohstoffe auf grüne Weise gewonnen werden. Glücklicherweise gibt es immer mehr ambitionierte Unternehmen aus dem Bergbau, welche die Zeichen der Zeit erkannt haben.
Glencore (ISIN: JE00B4T3BW64) stellt die Ampeln auf grün
Ein Unternehmen aus der Schweiz stellte die Weichen im Bergbau in Richtung einer grünen Zukunft. Glencore hatte im Jahr 2019 angekündigt, dass der Konzern seine zukünftige Strategie im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen ausrichten wolle. "Wir müssen in Beteiligungen investieren, die widerstandsfähig gegenüber den regulatorischen, physikalischen und operationellen Risiken des Klimawandels sind", hieß es in dem damaligen Statement. Glencore zählte zu dieser Zeit zu den führenden Rohstoffkonzernen weltweit, was sich nicht geändert hat. Selbiges gilt für die nachhaltige Strategie. Bis 2050 will Glencore als Unternehmen mit Netto-Null-Emissionen agieren. Das geht aus einer Strategie zum Klimaschutz aus dem Dezember 2020 hervor. Ungefähr seit diesem Zeitpunkt klettert der Kurs der Aktie nach und nach. Anfang 2023 konnte das Unternehmen an den Finanzmärkten ein Allzeit-Hoch feiern. Die Deutsche Bank und Credit Suisse stuften Glencore zuletzt mit einem Kauf-Rating ein.
CleanTech Lithium (ISIN: JE00BPCP3Z37) - grüner Abbau im Lithiumdreieck
Lithium ist einer der Rohstoffe der Zukunft, da gibt es kaum einen Zweifel. Das liegt vor allem daran, dass Lithium-Ionen-Batterien die erste Wahl für elektronisch betriebene Fahrzeuge sind. Die Nachfrage nach Lithium steigt rasant und schon jetzt gehört das Alkalimetall zu den kritischen Rohstoffen. Außerdem stehen manche Praktiken beim Abbau aus nachhaltiger Perspektive in der Kritik. CleanTech Lithium hat das Ziel, den Übergang in die E-Mobilität zu ermöglichen und dabei Nachhaltigkeit zu garantieren. Das Unternehmen mit Sitz auf der Kanalinsel Jersey hat sich der Netto-Null verschrieben und will mit einer modernen und innovativen Herangehensweise der grünste Lithium-Lieferant auf dem Markt sein. CleanTech Lithium treibt derzeit drei Projekte im Lithiumdreieck in den südamerikanischen Anden voran. In Chile soll die Produktion von Lithium im Jahr 2025 beginnen. Das Potenzial erscheint groß, denn neben einer modernen Technologie kann das Unternehmen auch auf vielversprechende Vorkommen bauen. Das größte Projekt, Laguna Verde, verfügt über eine Ressourcenschätzung von 1,5 Millionen Tonnen LCE mit 206mg/L Li.
BHP Group (ISIN: AU000000BHP4) - der große Player zieht bei der Nachhaltigkeit mit
Ende 2021 leitete auch der ganz große Player der Bergbaubranche die Wende in eine grüne Zukunft ein. Das weltgrößte Minenunternehmen hat bis zum Jahr 2030 ambitionierte Ziele. Bei diesen geht es um verantwortungsvolle Lieferketten, Nachhaltigkeit bei den Bergbau-Projekten, den Blick für eine gesunde Umwelt, Dekarbonisierung, gestärkte Gemeinschaften und indigene Partnerschaften. Die modernen Werte, welche die BHP Group dadurch vertritt, scheinen dem australisch-britischen Unternehmen gut zu tun. Das gilt auf jeden Fall für die Finanzmärkte. Die BHP Group konnte Anfang des Jahres 2023 ein Allzeit-Hoch verzeichnen. Der Konzern zeigte sich in den jüngsten Krisen stabil, was viele Analysten beeindruckte. Zuletzt gab Berenberg ein Kauf-Rating ab. Inklusive eines Kursziels von 35 Euro.
Passender ETF: iShares Commodity Swap (ISIN: DE000A0H0728)
Top-Holdings: unter anderem Deutsche Bank (ISIN: DE0005140008), Wolters Kluwer (ISIN: NL0000395903), E.ON (ISIN: DE000ENAG999), RWE (ISIN: DE0007037129)
Es gibt immer mehr grüne Rohstoff-Aktien
Der Bergbau muss sich der grünen Entwicklung anpassen, ansonsten können zentrale Herausforderungen unserer Zeit nicht vollends bewältigt werden. In der Branche ist das längst angekommen, immer mehr nachhaltige Bergbauunternehmen machen auf sich aufmerksam. Für Anlegerinnen und Anleger eröffnen sich dadurch spannende Möglichkeiten.
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Quellen:
https://www.rnd.de/wissen/nachhaltiger-rohstoff-abbau-studie-untersucht-bergwerk-auf-madagaskar-Z4PP4X4SRJEFPLIFYOHLUYSH3M.html#:~:text=%E2%80%9EVerantwortungslose%20Abbaupraktiken%20im%20Bergbau%20sind,vergiftete%20Fl%C3%BCsse%20und%20zerst%C3%B6rte%20%C3%96kosysteme.
https://link.springer.com/article/10.1007/s00501-022-01214-6
https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/Bergbau_Nachhaltigkeit/bergbau_nachhaltigkeit_node.html
https://www.glencore.ch/de/nachhaltigkeit/klimawandel-und-energie
https://www.klimareporter.de/international/wird-glencore-gruen
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