Die Märkte sind in Aufruhr. Die UBS übernimmt per Handstreich die taumelnde Credit Suisse und bekommt 100 Mrd. Franken an Liquidität von der Notenbank. Die Probleme am Kapitalmarkt fangen damit aber erst an, denn bei den Bonds tickt eine Kreditbombe. Auch deshalb starten westliche Notenbanken eine konzertierte Aktion.
Some things never changeEigentlich sollte nach der Finanzkrise 2008 alles besser werden. Doch ganz so weit es mit der Bankenregulierung nicht gekommen zu sein. 14 Jahre mit Niedrigzinsen haben nicht nur zu Leichtsinn bei Tech-Investoren und Aktienfans geführt, sondern auch zu Nachlässigkeiten bei großen Banken. Die Credit Suisse ist eine der größten davon, natürlich eine von 30 systemrelevanten weltweit, und nun am Ende. 1856 wurde sie als Schweizer Kreditanstalt vom Industriellen Alfred Escher gegründet, an einer Serie von fragwürdigen Geschäften ist sie nun gescheitert. So schlimm hätte es aber nicht kommen müssen. Der lokale Finanzblog Inside Paradeplatz hat die Pannenliste des Geldhauses und die Fehler der Aufsichtsbehörden gewohnt bissig dokumentiert (siehe hier). Spätestens im vergangenen Herbst hätten alle Alarmglocken läuten müssen. Und neben den strategischen Fehlern des Managements ist auch das Thema Gier wieder da, schließlich zahlte die Credit Suisse seit 2013 mehr als 32 Mrd. Franken an Boni an die Führungsriege, obwohl man kumuliert Milliardenverluste schrieb. So hat es zumindest der Tages-Anzeiger errechnet.
Some things never change.CreditSuisse UBS SNB Börde Aktien Banken pic.twitter.com/QhVQqFEqpS- Das Investor Magazin (@InvestorMag) March 19, 2023
Nun wird der Konkurrent UBS die Credit Suisse übernehmen und bekommt noch 100 Mrd. Franken an Liquidität von der SNB. Die Schweizerische Nationalbank hofft, dass dadurch Schlimmeres verhindert wird. Die CS-Aktionäre haben bereits den Schaden. Seit Anfang 2021 hat sich der Aktienkurs gesechstelt. Noch vergangene Woche war die Bank etwa 8 Mrd. Franken wert, nun zahlt die UBS ca. 3 Mrd. Franken in eigenen Aktien. Und sie hat gut verhandelt: Erst 1 Mrd. Franken geboten, dann generös die Offerte verdreifacht und sich auch noch Garantien vom Land geben lassen. Nicht ganz so gut erwischte es den saudischen Großaktionär - beileibe kein Anfänger - der binnen weniger Monate sein Milliardeninvestment abschreiben kann. Doch es kommt noch dicker. Während die Aktionäre ...
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