DJ Thyssenkrupp-Marine-Systems-Chef: Optimaler Zeitpunkt für Verselbständigung
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach Einschätzung von Oliver Burkhard, Chef der Rüstungssparte von Thyssenkrupp, ist das Momentum für eine Verselbständigung von Marine Systems selten so gut gewesen wie derzeit. "Marine Systems ist ein Juwel - das bei Thyssenkrupp bisher allerdings etwas unter Wert lief", sagte Burkhard im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Auftragsbücher und Produktionshallen seien gut gefüllt.
Bei der angestrebten Verselbständigung von Marine Systems sind nach seinen Worten unterschiedliche Szenarien denkbar. Als Beispiel nannte Burkhard einen Spin-off. In dem Fall würden die Aktionäre von Thyssenkrupp Anteile an einem neuen, werthaltigen Unternehmen bekommen. Die grüne Transformation der Stahlsparte benötige immense Ressourcen, führte Burkhard aus. Zugleich brauche Marine Systems Wachstumsinvestitionen. Alles gleichzeitig gehe nicht.
"Investitionen bekommen wir am ehesten, wenn wir eigenständig agieren können", so Burkhard. "Ich bin davon überzeugt: Wenn man unser Marinegeschäft freilässt, hat das einen echten Mehrwert."
Dazu schaue man sich alle Optionen ganz genau an. "Wir brauchen eine werthaltige Lösung für Deutschland, für die Belegschaft, für die Kunden und auch für die Aktionäre von Thyssenkrupp", erläuterte Burkhard im Gespräch mit der FAS. "Als sich der Radartechnik-Hersteller Hensoldt von Airbus abgespalten hat, ist der Bund sogar selbst eingestiegen. Ich denke, das braucht es bei uns nicht unbedingt. Und auch als bei Hensoldt ein amerikanischer Finanzinvestor einsteigen durfte, gab es diesbezüglich keine Bedenken. Solche Bedenken sähe ich bei uns auch nicht."
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/brb
(END) Dow Jones Newswires
April 09, 2023 07:59 ET (11:59 GMT)
DJ Thyssenkrupp-Marine-Systems-Chef: Optimaler Zeitpunkt für Verselbständigung
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach Einschätzung von Oliver Burkhard, Chef der Rüstungssparte von Thyssenkrupp, ist das Momentum für eine Verselbständigung von Marine Systems selten so gut gewesen wie derzeit. "Marine Systems ist ein Juwel - das bei Thyssenkrupp bisher allerdings etwas unter Wert lief", sagte Burkhard im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Auftragsbücher und Produktionshallen seien gut gefüllt.
Bei der angestrebten Verselbständigung von Marine Systems sind nach seinen Worten unterschiedliche Szenarien denkbar. Als Beispiel nannte Burkhard einen Spin-off. In dem Fall würden die Aktionäre von Thyssenkrupp Anteile an einem neuen, werthaltigen Unternehmen bekommen. Die grüne Transformation der Stahlsparte benötige immense Ressourcen, führte Burkhard aus. Zugleich brauche Marine Systems Wachstumsinvestitionen. Alles gleichzeitig gehe nicht.
"Investitionen bekommen wir am ehesten, wenn wir eigenständig agieren können", so Burkhard. "Ich bin davon überzeugt: Wenn man unser Marinegeschäft freilässt, hat das einen echten Mehrwert."
Dazu schaue man sich alle Optionen ganz genau an. "Wir brauchen eine werthaltige Lösung für Deutschland, für die Belegschaft, für die Kunden und auch für die Aktionäre von Thyssenkrupp", erläuterte Burkhard im Gespräch mit der FAS. "Als sich der Radartechnik-Hersteller Hensoldt von Airbus abgespalten hat, ist der Bund sogar selbst eingestiegen. Ich denke, das braucht es bei uns nicht unbedingt. Und auch als bei Hensoldt ein amerikanischer Finanzinvestor einsteigen durfte, gab es diesbezüglich keine Bedenken. Solche Bedenken sähe ich bei uns auch nicht."
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