Die Personalberatung Spencer Stuart hat aufsehenerregende Studienergebnisse lanciert. Demnach scheint es in Summe keine gute Idee zu sein, einen CFO auf den CEO-Posten zu befördern. Untersucht wurde die Wertsteigerung am Kapitalmarkt nach über 1.300 CEO-Nachfolgen. Das Ergebnis: Nur 8 Prozent der CEOs mit CFO-Hintergrund haben in ihrer neuen Rolle top performt und gehören zum obersten Quartil des Studien-Samples. Hingegen landeten 31,6 Prozent der Ex-CFOs in CEO-Positionen im untersten Quartil, das ist ein höherer Wert als bei jeder anderen Gruppe von CEOs. Der Performance-Kontrast zeigt sich beispielsweise im Vergleich mit CEOs, die keinen Finanz-, sondern einen Operations-Hintergrund haben. Deren CEO-Performance landete zu 24,6 Prozent im Top-Quartil und nur zu 26,5 Prozent im untersten Quartil. "CFOs fällt es oft schwer, umzudenken und eine neue Perspektive einzunehmen", reflektiert Ron Weihe, Leiter der Financial-Services-Practise von Spencer Stuart in Deutschland, diese Resultate im Gespräch mit FINANCE-TV. In ihrer neuen Rolle stünden nicht mehr Kosten, Margen und Risiken im Vordergrund, sondern Umsatz, Innovation und Chancen. "Außerdem fehlen CEOs mit CFO-Hintergrund oft gewisse Fach- und Führungserfahrungen, die sie in ihrer vorherigen funktionalen Karriere kaum entwickeln konnten", hat Weihe beobachtet. Er rät Finanzchefs, "sorgfältig zu überlegen, ob sie diesen Schritt wirklich machen wollen". Gleichwohl lassen sich die Erfolgschancen aus eigener Kraft verbessern. Welche Erfahrungen CFOs mit CEO-Ambitionen machen sollten, um sich für eine CEO-Aufgabe zu rüsten, warum es karriereentscheidend sein kann, im Finanzbereich schon mal einen Nachfolger aufzubauen, und warum das zweite und das fünfte Jahr potentielle Genickbrecher für die CEO-Karriere sind - die Antworten gibt Ron Weihe bei FINANCE-TV.