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MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Covestro nach Zahlen sehr stark

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Covestro nach Zahlen sehr stark

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind freundlich aus dem April gegangen. Der DAX zog um 0,8 Prozent auf 15.922 Punkte an und schloss auf damit auf einem neuen Jahreshoch. Der Euro-Stoxx-50 veränderte sich mit 4.359 Punkten kaum. Dass sich der DAX deutlich besser entwickelte, hatte auch mit technischen Faktoren zu tun: Denn der Euro-Stoxx litt aufgrund der unterschiedlichen Berechnungsmethoden unter den zahlreichen Dividendenabschlägen, der DAX nicht. Außerdem notierten die im Euro-Stoxx-50 vergleichsweise hoch gewichteten Banken sehr schwach. Ihr Stoxx-Branchenindex fiel mit den Sorgen um die US-Regionalbanken um 1,4 Prozent. Im DAX gaben Commerzbank um 4 Prozent nach, Deutsche Bank konnten sich nach den guten Zahlen vom Donnerstag der Branchenschwäche entziehen. Größter DAX-Gewinner waren Covestro mit einem Plus von 8,4 Prozent.

Dabei profitierte der Gesamtmarkt einmal mehr von guten Quartalsdaten der Unternehmen dies- und jenseits des Atlantiks. Sie drängten enttäuschende neue deutsche Wirtschaftsdaten in den Hintergrund. Mit der schwarzen Null beim Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal wurde eine technische Rezession zwar zunächst vermieden. Die deutsche Wirtschaft befindet sich für Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, auf einem Ritt auf der Rasierklinge zwischen Rezession und Stagnation. Im weiteren Jahresverlauf werde es immer deutlicher in Richtung Rezession gehen - insbesondere dann, wenn die Sondereffekte nicht mehr wirkten.

Die deutsche Inflation liegt im April mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen. "Sie kommt in Trippelschritten zurück", sagte ein Marktteilnehmer. Ein ähnliches Bild zeigten neue US-Inflationsdaten.

Covestro-Ausblick positiv - Munich Re auf Jahreshoch 

Covestro erwartet das EBITDA nun zwischen 1,1 und 1,6 Milliarden Euro, der Mittelwert liegt damit rund 7 Prozent oberhalb der Markterwartung. Die Analysten von Jefferies verwiesen zudem auf den Ausblick auf das laufende Quartal, hier erwarte das Unternehmen ein EBITDA von 330 bis 430 Millionen Euro, der Konsens liege mit 325 Millionen unterhalb der unteren Marke. Der gute Ausblick stützte auch andere Chemiewerte wie Lanxess oder Ems-Chemie.

Munich Re gewannen 1,1 Prozent und markierten neue Jahreshöchststände. Der Konzern hat die Prognose mit dem Quartalsgewinn von 1,3 Milliarden Euro um fast 30 Prozent übertroffen. "Besonders gefällt die Schaden-Kosten-Quote von 86,5 Prozent", so ein Marktteilnehmer.

Mercedes stiegen um 0,7 Prozent. Positiv nahmen Marktteilnehmer zur Kenntnis, dass der Automobilhersteller nach einem guten Start in das Jahr etwas optimistischer wird. So wird nun die Marge bei Cars am oberen Rand des Korridors von 12 bis 14 Prozent erwartet. Im Lieferwagen-Geschäft (Vans), wo die Schwaben im ersten Quartal die Erwartungen deutlich übertroffen haben, wurde der Margenausblick erhöht.

Deutsche Börse erholen sich von Abverkauf nach Simcorp-Kauf 

Deutsche Börse erholten sich von dem Abverkauf des Vortages nach der Übernahme von Simcorp und gewannen 2,3 Prozent. Die Übernahme erscheine strategisch plausibel, aber durchaus auch ambitioniert bewertet, was wohl den Kursrückgang erkläre, so die DZ Bank. Ob diese Bewertung durch Synergien und Wachstum gerechtfertigt sei, könne sich erst mittelfristig erweisen.

Remy Cointreau stößt sauer auf 

Für die Aktien von Remy Cointreau ging es zum Wochenschluss um 11,8 Prozent nach unten, nachdem der französische Cognac-Hersteller für das kommende Jahr stabile organische Umsätze und eine unveränderte Rentabilität in Aussicht gestellt hat. Dies ist nach Meinung von Analysten deutlich schlechter als erwartet. Für die Analysten von Jefferies stand die Kombination aus Gegenwind von der Währungsseite gepaart mit einem stagnierenden operativen EBIT für einen 2024er-Konsens, der 10 Prozent tiefer liegen müsse.

Für die Aktie von Numis ging es an der Börse in London um 67 Prozent nach oben, beflügelt durch das Gebot der Deutschen Bank (+1,5%). Die Frankfurter wollen das britische Wertpapierhandels- und Beratungshaus für etwa 410 Millionen Pfund übernehmen oder 350 Pence pro Aktie. In strategischer Hinsicht zeigten sich die Analysten der RBC überrascht, da mit dem Schritt die Frage aufkomme, ob die Deutsche Bank ihr Aktiengeschäft wieder ausbauen werde.

Trotz guter Geschäftszahlen gaben Fuchs Petrolub 3,7 Prozent ab. Der Ausblick wurde allerdings als konservativ eingestuft. Hier wird ein EBIT im Bereich von 390 Millionen Euro avisiert, die Erwartungen lägen aber teils darüber, hieß es.

Aktionäre sehen für Prosiebensat1 schwarz 

"Die 2022er-Zahlen sind wie erwartet schwach ausgefallen", so ein Aktienhändler mit einem Blick auf das Ergebnis von Prosiebensat1. Die Aktie brach aber gleich um knapp 17 Prozent ein. Im Handel wurde auf die deutlich zusammengestrichene Dividende verwiesen. Für 2022 sollen es nur noch 5 Cent sein nach 80 ein Jahr zuvor, die Ausschüttungspolitik soll zudem geändert werden. Des Weiteren sorgte zunächst für Verunsicherung, dass sich das Unternehmen von seinem Finanzvorstand Ralf Peter Gierig trennt.

Im SDAX fielen Verbio um weitere 3,5 Prozent. Das Unternehmen hat die Prognose gesenkt. Rückläufige Absatzpreise bei vergleichsweise teuren Pflanzenölbezügen lasten nachhaltig auf der Marge. Und Varta litten mit einem Minus von 3,4 Prozent unter einer weiteren Umsatzwarnung.

Dagegen stiegen Bilfinger um 7,3 Prozent auf 39,20 Euro. Die LBBW hat das Kursziel auf 45 von 33 Euro erhöht, die UBS auf 40 von 28 Euro.

=== 
Index         Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.             stand   absolut     in %      seit 
.                             Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50     4.359,31    +1,26    +0,0%     +14,9% 
Stoxx-50        4.048,50    +18,54    +0,5%     +10,9% 
Stoxx-600        466,64    +2,61    +0,6%     +9,8% 
XETRA-DAX       15.922,38   +121,93    +0,8%     +14,4% 
FTSE-100 London    7.870,57    +38,99    +0,5%     +5,1% 
CAC-40 Paris      7.491,50    +7,66    +0,1%     +15,7% 
AEX Amsterdam      758,49    +5,89    +0,8%     +10,1% 
ATHEX-20 Athen     2.624,08    -29,36    -1,1%     +16,6% 
BEL-20 Bruessel    3.801,81    +22,39    +0,6%     +2,7% 
BUX Budapest     44.822,21   +150,39    +0,3%     +2,4% 
OMXH-25 Helsinki    4.749,99    -5,09    -0,1%     -1,5% 
ISE NAT. 30 Istanbul  5.058,01   -201,82    -3,8%     -14,9% 
OMXC-20 Kopenhagen   2.062,86    +10,52    +0,5%     +12,4% 
PSI 20 Lissabon    6.244,18    -31,85    -0,5%     +8,5% 
IBEX-35 Madrid     9.241,00    -73,60    -0,8%     +12,3% 
FTSE-MIB Mailand   27.077,44    -80,56    -0,3%     +14,6% 
OBX Oslo        1.110,94    +10,94    +1,0%     +1,9% 
PX Prag        1.378,05    -38,44    -2,7%     +14,7% 
OMXS-30 Stockholm   2.270,58    -0,52    -0,0%     +11,1% 
WIG-20 Warschau    1.923,09    -24,98    -1,3%     +7,3% 
ATX Wien        3.258,65    +3,22    +0,1%     +4,9% 
SMI Zuerich      11.437,14    +75,25    +0,7%     +6,6% 
* zu Vortagsschluss 
 
Rentenmarkt       zuletzt          absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,31           -0,15     -0,26 
US-Zehnjahresrendite    3,45           -0,08     -0,43 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- % Fr, 8:36 Uhr Do, 17:15 Uhr  % YTD 
EUR/USD          1,1043    +0,2%    1,1015     1,1018  +3,2% 
EUR/JPY          150,12    +1,7%    149,09     147,64  +7,0% 
EUR/CHF          0,9837    -0,1%    0,9852     0,9870  -0,6% 
EUR/GBP          0,8776    -0,5%    0,8828     0,8826  -0,8% 
USD/JPY          135,96    +1,5%    135,35     134,00  +3,7% 
GBP/USD          1,2580    +0,7%    1,2477     1,2480  +4,0% 
USD/CNH (Offshore)    6,9224    -0,1%    6,9264     6,9376  -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        29.148,30    -1,7%   29.442,26   29.048,02 +75,6% 
 
ROHOEL          zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         76,46    74,76     +2,3%     +1,70  -4,7% 
Brent/ICE         79,45    78,37     +1,4%     +1,08  -6,4% 
GAS                VT-Settlem.           +/- EUR 
Dutch TTF         38,33    39,20     -2,2%     -0,87 -49,6% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       1.992,00   1.987,58     +0,2%     +4,43  +9,2% 
Silber (Spot)       25,06    24,98     +0,3%     +0,08  +4,5% 
Platin (Spot)      1.077,98   1.082,00     -0,4%     -4,03  +0,9% 
Kupfer-Future        3,88     3,86     +0,3%     +0,01  +1,6% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 28, 2023 12:00 ET (16:00 GMT)

Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.

© 2023 Dow Jones News
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