DJ MÄRKTE EUROPA/Versöhnlicher Wochenschluss - Adidas und Chemie fest
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ging es am Freitag teils deutlich nach oben. Der DAX stieg um 1,4 Prozent auf 15.961 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 1,2 Prozent auf 4.340 Punkte an. Im DAX ragten Adidas nach ihren Zahlen mit einem Plus von knapp 9 Prozent heraus. Nach den Sitzungen der Notenbanken in den USA und in der Eurozone sind kurzfristige Unwägbarkeiten zunächst aus dem Weg. Die Handelswoche endete mit einem weiteren Highlight, dem US-Arbeitsmarktbericht für den April. Auf den ersten Blick überraschend stark fielen die Payrolls aus. Zum einen wuchs die Beschäftigung mit 253.000 Stellen deutlich stärker als erwartet, zudem sind die durchschnittlichen Stundenlöhne mit 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat stärker gestiegen. Mit Blick auf die Datenabhängigkeit der Fed stiegen damit an der Börse zunächst die Zinserwartungen leicht an.
Die Commerzbank-Volkswirte fanden den US-Arbeitsmarktbericht für April auf den zweiten Blick schwächer, als er auf den ersten Blick gewirkt habe. "Im Großen und Ganzen bestätigt der April-Bericht das Bild eines sich langsam abschwächenden Arbeitsmarktes", schrieben sie in einem Kommentar. So werde der auf den ersten Blick starke Jobzuwachs durch die Revisionen für Februar und März relativiert. Auch arbeiteten diejenigen, die über einen Job verfügten, tendenziell kürzer als vorher. Deutlich nach unten zeigt laut den Analysten Balz und Weidensteiner auch die Beschäftigung von Zeitarbeitern, die als Frühindikator gilt, da diese Stellen im Abschwung oft als erstes wegfallen. Die Anleihen neigten zur Schwäche, die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren stieg im Gegenzug auf 2,29 Prozent. Davon sowie einer leichten Beruhigung bei den US-Regionalbanken profitieren die Banken, deren europäischer Sub-Index um 2,9 Prozent zulegte, Commerzbank gewannen 5,1 Prozent und Deutsche Bank 4,5 Prozent.
Adidas nach Zahlen stark erholt
Im Blick bei Einzelwerten stand weiter die Berichtssaison. Gewinner Nummer eins im DAX waren Adidas nach Zahlen. Um den Wegfall der Yeezy-Produkte bereinigt hat Adidas laut der DZ Bank im Auftaktquartal ein Umsatzwachstum von rund 9 Prozent generiert. Der Kapitalmarkt dürfte sich erfreut zeigen, dass der Umsatz in China nur um 9 Prozent und damit weniger stark als befürchtet gesunken ist und Adidas in der Mitteilung zum ersten Quartal auf einen starken Sell-out verwiesen hat.
Bei Air France KLM übertraf der Umsatz im ersten Quartal mit über 42 Prozent Plus zum Vorjahr die Erwartungen, auch das Sommergeschäft scheine sehr stark anzulaufen, hieß es. Trotzdem verlor der Kurs 2,6 Prozent. Händler sprachen von Umschichtungen in IAG (+2,3%), die ebenfalls gute Zahlen vorgelegten.
Die Aktien von Allianz, RWE und Deutsche Post wurden am Freitag ex Dividende gehandelt, sie lagen daher rein optisch im Minus.
Kräftige Erholung bei Chemiewerten
Zu den großen Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählten zudem die Aktien der Chemieunternehmen, so legten Wacker Chemie um 9,1 Prozent zu, BASF um 3,6 und Covestro um 5,2 Prozent. Positiv wurde zum einen gesehen, dass sich laut einer Umfrage des Ifo-Instituts das Geschäftsklima in der chemischen Industrie im April aufgehellt hat. "Die chemische Industrie schöpft Zuversicht aus dem Abflauen der Lieferengpässe und der günstigeren Energie. Die aktuelle Auftragslage in der Chemie ist allerdings nach wie vor schwach", sagte Branchenexpertin Anna Wolf vom Ifo-Institut. Zudem will das Bundeswirtschaftsministerium einen preisgünstigen Industriestrompreis einführen, der der energieintensiven Chemie helfen dürfte.
Daneben stand das überraschende Index-Revirement in der zweiten Reihe im Blick. Mit dem am Vorabend bekanntgewordenen Rauswurf aus MDAX und TecDAX zum kommenden Dienstag verloren Evotec leicht. Evotec - das Unternehmen wurde jüngst von einer Cyberattacke heimgesucht - hat den testierten Abschluss nicht fristgerecht vorgelegt, worauf die Deutsche Börse nun entsprechend reagierte. Kontron (+4,2%) folgen für Evotec in den TecDAX, SMA Solar (+3,9%) in den MDAX und Süss Micro (+1,2%) diesen in den SDAX.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.340,43 +53,40 +1,2% +14,4% Stoxx-50 4.032,48 +34,41 +0,9% +10,4% Stoxx-600 465,31 +4,97 +1,1% +9,5% XETRA-DAX 15.961,02 +226,78 +1,4% +14,6% FTSE-100 London 7.780,40 +77,76 +1,0% +3,4% CAC-40 Paris 7.432,93 +92,16 +1,3% +14,8% AEX Amsterdam 750,48 +9,26 +1,2% +8,9% ATHEX-20 Athen 2.693,34 +30,65 +1,2% +19,6% BEL-20 Bruessel 3.799,88 +62,49 +1,7% +2,7% BUX Budapest 46.330,72 +8,22 +0,0% +5,8% OMXH-25 Helsinki 4.765,06 +57,98 +1,2% -1,9% ISE NAT. 30 Istanbul 4.856,03 -96,71 -2,0% -18,3% OMXC-20 Kopenhagen 0,00 0,00 0,0% +10,7% PSI 20 Lissabon 6.090,34 +22,61 +0,4% +6,8% IBEX-35 Madrid 9.147,30 +103,70 +1,1% +11,2% FTSE-MIB Mailand 27.348,57 +678,28 +2,5% +13,2% OBX Oslo 1.091,15 +14,77 +1,4% +0,1% PX Prag 1.390,45 +4,61 +0,3% +15,7% OMXS-30 Stockholm 2.240,48 +12,31 +0,6% +9,6% WIG-20 Warschau 1.912,37 +28,05 +1,5% +6,7% ATX Wien 3.216,88 +59,25 +1,9% +2,0% SMI Zuerich 11.554,24 +97,87 +0,9% +7,7% * zu Vortagsschluss DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:51 Do, 17:28 % YTD EUR/USD 1,1027 +0,1% 1,1043 1,1006 +3,0% EUR/JPY 148,67 +0,6% 148,09 147,50 +5,9% EUR/CHF 0,9827 +0,7% 0,9786 0,9755 -0,7% EUR/GBP 0,8719 -0,5% 0,8745 0,8756 -1,5% USD/JPY 134,83 +0,4% 134,08 134,05 +2,8% GBP/USD 1,2646 +0,6% 1,2630 1,2570 +4,6% USD/CNH (Offshore) 6,9175 -0,0% 6,9139 6,9208 -0,2% Bitcoin BTC/USD 29.547,15 +2,4% 29.203,16 28.931,65 +78,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,08 68,56 +3,7% +2,52 -11,4% Brent/ICE 75,00 72,50 +3,4% +2,50 -11,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 36,03 35,65 +1,1% +0,38 -54,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.014,63 2.051,63 -1,8% -37,00 +10,5% Silber (Spot) 25,60 26,08 -1,8% -0,47 +6,8% Platin (Spot) 1.061,28 1.044,00 +1,7% +17,28 -0,6% Kupfer-Future 3,89 3,86 +0,8% +0,03 +1,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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May 05, 2023 12:11 ET (16:11 GMT)
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