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MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert - RBI erhöht die Prognose

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert - RBI erhöht die Prognose

FRANKFURT (Dow Jones)--Bei ruhigem Verlauf haben die europäischen Börsen am Montag praktisch unverändert geschlossen. Die Märkte benötigten noch einige Zeit, die Zinserhöhungen dies- und jenseits des Atlantiks sowie die US-Arbeitsmarktdaten plus die Firmenausblicke der Berichtssaison zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen, hieß es im Handel. Erneut schwache Konjunkturdaten aus Deutschland lieferten zudem wenig Grund zum Kaufen. Dazu fehlten zu Wochenbeginn die wichtigen Marktteilnehmer aus London. Dort waren die Börsen wegen eines Feiertages zur Feier der Krönung des neuen Königs Charles III. geschlossen.

Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 15.953, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,2 Prozent auf 4.349 nach oben. Nicht unbedingt positiv ist auch die Nachrichtenlage aus den USA: Dort konnte sich zwar der Sektor-Index der US-Regionalbanken zuletzt deutlich erholen, offen ist jedoch die Lage um die US-Schuldenobergrenze. US-Finanzministerin Janet Yellen warnte vor den möglichen Folgen für die Finanzmärkte, wenn sie nicht bis Anfang Juni angehoben werde. Der US-Regierung könnte das Geld ausgehen, um ihre Rechnungen zu bezahlen.

Deutschland mit Rezessionsgefahren 

"Die März-Misere setzt sich fort", merkte Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank an. Nach Einzelhandelsumsätzen, Exporten und Auftragseingängen fiel nun auch die Industrieproduktion in Deutschland mit 3,3 Prozent Minus sehr schwach aus. "Besonders deutlich fiel der Produktionsrückgang in der Automobilwirtschaft aus", warnte er. Zum Vormonat reduzierte sich die Produktion um 6,5 Prozent. Bei energieintensiven Betrieben fiel sie gegenüber dem Vorjahr sogar um 12,9 Prozent. Für Elmar Völker von der LBBW ist der positive Start ins Jahr 2023 damit weitgehend Makulatur geworden. Die aktuellen Daten aus der Industrie unterstreichen für ihn, dass die Rezessionsgefahren mitnichten gebannt sind.

Gut kamen die Geschäftszahlen zum ersten Quartal der Raiffeisen Bank International (RBI) (+2,4%) an der Börse an, zudem hoben die Wiener ihre Jahresprognose an. Der konsolidierte Nettogewinn von 657 Millionen Euro lag rund 24 Prozent über den Konsenserwartungen. Der konsolidierte Kerngewinn ohne Russland und Belarus belief sich im ersten Quartal jedoch nur auf 330 Millionen und bildete für die Baader-Analysten die Grundlage für die Berechnung des bereinigten Gewinns je Aktie. Die Gewinne der Tochtergesellschaften in Russland mit 301 Millionen und Belarus mit 24 Millionen Euro können derzeit nicht an den Konzern in Österreich abgeführt und daher auch nicht für die Dividendenzahlungen verwendet werden.

Biontech reagierten auf Xetra mit Aufschlägen von 2,5 Prozent auf die Veröffentlichung besser als erwartet ausgefallener Erstquartalszahlen. Die Umsätze übertrafen mit 1,28 Milliarden Euro die Markterwartung von 1,06 Milliarden. Der Gewinn je Aktie schlug mit 2,05 Euro die Prognose von 0,27 Euro sogar deutlich. Das Biotechnologie-Unternehmen bestätigte die Umsatz-Erwartung von rund 5 Milliarden Euro für das laufende Jahr aus dem Impfstoffgeschäft.

Adesso rutschten nach einem schwachen Jahresauftakt um 6,9 Prozent ab. Bei den am Freitagabend vorgelegten Geschäftszahlen missfiel die Entwicklung der Ertragsseite. Dass der Stellenaufbau zunächst belasten würde, war bekannt. Doch die EBITDA-Marge lag in den ersten drei Monaten bei nur rund 6,5 Prozent. Beim Ausblick auf das zweite Quartal verwies das Unternehmen auf die geringere Anzahl an Arbeitstagen, damit könne auch dieses noch keine wesentlichen Beitrag zur Margenverbesserung leisten.

Deutsche Wohnen verloren mit dem Sektor nach finalen Geschäftszahlen 1,6 Prozent. Die Vonovia-Tochter ist wie die Muttergesellschaft infolge von Bewertungsabschlägen im ersten Quartal ins Minus gerutscht. Vonovia gaben um 1,1 Prozent nach. Die Mutter hält rund 87 Prozent an Deutsche Wohnen. Die Aussicht weiter steigender Zinsen drückte auf das Sektorsentiment. Für LEG ging es 1,4 Prozent nach unten.

Vantage Towers verlässt die Index-Familie 

Erneut Bewegung gab es bei den Indizes, wo Vantage Towers (-1,2%) wie erwartet MDAX und TecDAX verlassen. Mit der Ankündigung des geplanten Delistings hatte sich die Entwicklung bereits angekündigt, seit Freitagabend ist es offiziell. Dafür stiegen die Aktien von Hochtief (-0,2%) vom SDAX in den MDAX auf. Den Platz im SDAX nehmen die Aktien von Vossloh (+2,1%) ein.

Dazu fielen eine Reihe von Aktienkursen mit optischen Kursausschlägen, hinter denen allerdings nur Dividendenauszahlungen steckten. So schütteten unter anderem Munich Re 11,60 Euro aus, auch Siltronic, Drägerwerk, Knorr und Axa wurden ex-Dividende gehandelt.

=== 
Index         Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
             stand   absolut     in %      seit 
                              Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50     4.348,65    +8,22    +0,2%     +14,6% 
Stoxx-50        4.050,23    +17,75    +0,4%     +10,9% 
Stoxx-600        466,94    +1,63    +0,4%     +9,9% 
XETRA-DAX       15.952,83    -8,19    -0,1%     +14,6% 
FTSE-100 London            Feiertag 
CAC-40 Paris      7.440,91    +7,98    +0,1%     +14,9% 
AEX Amsterdam      752,68    +2,20    +0,3%     +9,2% 
ATHEX-20 Athen     2.728,69    +35,35    +1,3%     +21,2% 
BEL-20 Brüssel     3.805,96    +6,08    +0,2%     +2,8% 
BUX Budapest     46.638,60   +307,88    +0,7%     +6,5% 
OMXH-25 Helsinki    4.782,35    +17,29    +0,4%     -1,3% 
ISE NAT. 30 Istanbul  5.050,53   +194,50    +4,0%     -15,0% 
OMXC-20 Kopenhagen   2.093,53    +62,46    +3,1%     +14,1% 
PSI 20 Lissabon    6.112,95    +42,56    +0,7%     +7,5% 
IBEX-35 Madrid     9.211,30    +64,00    +0,7%     +11,9% 
FTSE-MIB Mailand   27.426,23    +77,66    +0,3%     +15,4% 
OBX Oslo        1.099,88    +8,73    +0,8%     +0,9% 
PX Prag                Feiertag 
OMXS-30 Stockholm   2.239,10    -1,39    -0,1%     +9,6% 
WIG-20 Warschau    1.922,08    +9,71    +0,5%     +7,3% 
ATX Wien        3.259,84    +42,96    +1,3%     +3,7% 
SMI Zürich      11.595,25    +41,01    +0,4%     +8,1% 
* zu Vortagsschluss 
 
Rentenmarkt       zuletzt         absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,33          +0,04   -0,25 
US-Zehnjahresrendite    3,49          +0,06   -0,39 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- %  Mo, 8:17   1,1018  % YTD 
EUR/USD          1,1021    -0,0%   1,1045   148,63  +3,0% 
EUR/JPY          148,57    -0,1%   148,76   0,9830  +5,9% 
EUR/CHF          0,9802    -0,1%   0,9815   0,8725  -1,0% 
EUR/GBP          0,8724    +0,0%   0,8727   134,89  -1,4% 
USD/JPY          134,82    -0,0%   134,68   1,2628  +2,8% 
GBP/USD          1,2632    -0,0%   1,2656   6,9187  +4,4% 
USD/CNH (Offshore)    6,9191    -0,0%   6,9205       -0,1% 
Bitcoin                          29.216,11 
BTC/USD        27.948,61    -3,0%  28.245,66 28.931,65 +68,4% 
 
ROHÖL          zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         73,20    71,34    +2,6%   +1,86  -8,7% 
Brent/ICE         76,90    75,30    +2,1%   +1,60  -8,8% 
GAS                VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF         37,20    36,57    +1,7%   +0,62 -54,0% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       2.027,35   2.016,85    +0,5%   +10,50 +11,2% 
Silber (Spot)       25,64    25,67    -0,1%   -0,03  +7,0% 
Platin (Spot)      1.081,83   1.059,93    +2,1%   +21,90  +1,3% 
Kupfer-Future        3,92     3,88    +1,0%   +0,04  +2,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

May 08, 2023 12:04 ET (16:04 GMT)

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© 2023 Dow Jones News
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