WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag mit leichten Kursverlusten geschlossen. Der heimische Leitindex ATX pendelte im Handelsverlauf in einer engen Bandbreite um den Vortagesschluss und wechselte dabei einige Male die Vorzeichen. Das wichtigste österreichische Aktienbarometer beendete die Sitzung dann um 0,13 Prozent tiefer auf 3176,93 Einheiten und verbuchte damit den vierten Verlusttag in Folge. Auf Wochensicht büßte der ATX etwas mehr als ein Prozent ein.
Im Fokus des Handelstages stand weiterhin der Streit um die Schuldenobergrenze in den USA. Sollte der Kongress diese nicht bald anheben, droht ein Zahlungsausfall der USA. Eine Einigung zeichnet sich jedoch weiterhin nicht ab, die Gespräche darüber wurden auf nächste Woche vertagt.
In Reaktion auf den Streit hat sich auch die Verbraucherstimmung in den USA im Mai überraschend stark eingetrübt. Das Barometer fiel auf 57,7 Punkte von 63,5 Zählern im April. Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang auf 63,0 Punkte gerechnet. "Während die aktuellen Konjunktur-Daten keine Anzeichen einer Rezession zeigen, nehmen die Sorgen der Verbraucher über die Wirtschaft im Mai angesichts negativer Nachrichten über die Wirtschaft zu, auch wegen der verfahrenen Lage in der Schuldenkrise", sagte die Leiterin der Stimmungsumfrage Joanne Hsu.
Auch die weitere Entwicklung der US-Geldpolitik wird mit Argusaugen verfolgt. Zuletzt wurde bekannt, dass die US-Notenbank-Direktorin Michelle Bowman mit Blick auf eine mögliche Zinspause noch unentschieden ist. Das Zinsniveau bremse die Wirtschaft zwar, doch ob es bereits ausreichend restriktiv sei, um die Inflation zu drücken, bleibe unsicher. Sie dämpfte auch Spekulationen auf eine Zinssenkung in absehbarer Zeit.
In Wien stand vor dem Wochenende die Post mit Quartalsergebnissen im Rampenlicht. Das Unternehmen hat im ersten Quartal kräftig zugelegt. Der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich um 10,5 Prozent auf 664,7 Millionen Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) legte um 18,7 Prozent auf 47 Millionen Euro zu. Ziel für 2023 bleibt weiterhin ein Ebit auf Vorjahresniveau und ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich. Die Aktien schlossen mit einem kräftigen Kursplus von 3,4 Prozent.
Auch beim Flughafen Wien ging es um 3,4 Prozent nach oben. Der Flughafen Wien möchte mehr Zeit haben, um die dritte Piste zu bauen. Daher beantragt er bei der UVP-Behörde eine Verlängerung der Realisierungsfrist bis Mitte 2033. Dabei beruft sich der Flughafen einerseits auf die lange Verfahrensdauer des Genehmigungsverfahrens, andererseits auf den coronabedingten Einbruch der Passagierzahlen, teilte der Flughafen bereits am Donnerstag mit.
Bankaktien fanden vor dem Wochenende keine klare Richtung. Bawag gingen um 1,4 Prozent fester aus der Sitzung, während es bei Raiffeisen Bank International (minus 0,7 Prozent) und Erste Group (minus 1,8 Prozent) bergab ging. Fester schlossen Ölwerte. OMV gewannen 1,2 Prozent, Schoeller-Bleckmann befestigten sich um 0,6 Prozent./APA/zb
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