BRJANSK (dpa-AFX) - Zwei russische Kampfjets und zwei Hubschrauber sind in der russischen Region Brjansk am Samstag nach Medienberichten abgestürzt. Zunächst hatte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den Absturz eines Hubschraubers in dem Ort Klinzy gemeldet. In sozialen Netzwerken war auf Videos eine Explosion an dem Hubschrauber zu sehen, bevor er brennend zu Boden stürzte. Später meldete Tass den Absturz eines russischen Kampfjets vom Typ Suchoi Su-34. Am Nachmittag berichteten mehrere Medien von einem zweiten Hubschrauberabsturz. Die Zeitung "Kommersant" schrieb am Abend zudem von einem zweiten abgeschossenen Kampfjet vom Typ Su-35.
Die Hintergründe waren zunächst unklar. Der "Kommersant" berichtete, dass die Hubschrauber und Flugzeuge von Raketen abgeschossen worden seien. Unter der Überschrift "Raketenattacke am Himmel" hieß es, dass es sich um eine russische Kampfeinheit gehandelt habe, die in der Ukraine hatte Angriffe fliegen sollen. Die Tatverdächtigen würden gesucht.
Der Brjansker Gouverneur Alexander Bogomas bestätigte zunächst nur den Absturz des Hubschraubers bei Klinzy. Es seien fünf Hausgrundstücke beschädigt worden. Eine Frau sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, sagte er. Es sei ein Einsatzstab gebildet worden. Details nannte er zunächst nicht.
Russland beklagt immer wieder den Beschuss seiner an die Ukraine grenzenden Regionen. Dort gab es bereits massive Schäden, Tote und Verletzte - allerdings nichts Vergleichbares mit dem auf die Zerstörung der Ukraine gerichteten russischen Angriffskrieg. Die Führung in Kiew betont immer wieder, in dem Konflikt kein russische Staatsgebiet anzugreifen.
Zwei Menschen an Bord des in Klinzy abgestürzten Hubschraubers vom Typ Mi-8 starben Medien zufolge. In sozialen Netzwerken wurden Videos von den brennenden Wrackteilen verbreitet. Auch die zwei Insassen des Kampfjets hätten sich nicht aus dem Flugzeug katapultieren können, hieß es. Sie starben ebenfalls. Die Absturzstelle des Su-34-Kampfjets soll in einem Dorf etwa zehn Kilometer von der Absturzstelle des Mi-8 liegen. Unklar war, ob es dort Schäden am Boden gab.
Bei den vier Abstürzen sollen insgesamt neun Menschen getötet worden sein. Offizielle Angaben gab es dazu nicht. Auch vom russischen Verteidigungsministerium, das aus dem Gebiet auch seine Angriffe gegen die Ukraine führt, gab es zunächst keine Stellungnahme./mau/DP/mis