BELGOROD (dpa-AFX) - In der russischen Grenzregion Belgorod sind offenbar erneut Kämpfe zwischen der Armee und an der Seite der Ukrainer kämpfenden Freiwilligenverbänden aufgeflammt. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bestätigte am Sonntag Gefechte in der Ortschaft Nowaja Tawolschanka. Russlands Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, es sei gelungen, eine "Sabotage- und Aufklärungsgruppe ukrainischer Terroristen" am Überqueren eines nahe gelegenen Flusses zu hindern.
Im Gebiet Belgorod kommt es seit einiger Zeit immer wieder zu Kämpfen und Angriffen, für die Moskau stets Kiew verantwortlich macht. Tatsächlich aber scheint es sich bei den Eindringlingen auch dieses Mal wieder um Mitglieder des so genannten "Russischen Freiwilligenkorps" zu handeln, das zwar aufseiten der Ukrainer kämpft, aber aus russischen Nationalisten besteht.
Mehrere Mitglieder der paramilitärischen Organisation veröffentlichten am Sonntag auch ein Video, in dem sie behaupteten, mehrere Soldaten der russischen Armee gefangen genommen zu haben. Als Bedingung für deren Freilassung forderten die Männer ein Treffen mit Gouverneur Gladkow. Dieser zeigte sich wenig später tatsächlich offen für ein Gespräch - laut den Rebellen kam es letztendlich aber nicht zustande.
Russland, das vor mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen hat, beklagte in den vergangenen Wochen zunehmenden Beschuss des eigenen Staatsgebiets. Opferzahlen und Schäden stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine, wo seit Beginn der russischen Invasion Tausende Zivilisten getötet wurden./haw/DP/mis