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Solaranlagen in der EU erzeugen mehr Strom als Kohlekraftwerke

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Im Mai dieses Jahres haben die Solaranlagen in der EU erstmals mehr Strom erzeugt als alle Kohlekraftwerke zusammen. Dieser Boom bei Solarstrom wirft ganz neue Fragen auf.

Im Mai dieses Jahres haben die Solaranlagen in der EU erstmals mehr Strom erzeugt als alle Kohlekraftwerke zusammen. Dieser Boom bei Solarstrom wirft ganz neue Fragen auf.

Es ist ein Meilenstein im Übergang zu einer sauberen Energiewirtschaft. Wie Bloomberg unter Berufung auf Zahlen der Denkfabrik Ember Climate berichtet, haben die Solaranlagen in der EU im vergangenen Mai zum ersten Mal mehr Strom gewonnen als alle Kohlekraftwerke zusammen. Demnach hat der Anteil von Solarstrom auf 27 Terawattstunden (TWh) zugenommen während der Anteil von Kohlestrom auf rund 20 TWh abgefallen ist.

Boom bei Solarstrom wirft neue Fragen auf - "Postkarte aus der Zukunft"

Während der rasante Anstieg von bereitgestelltem Solarstrom eine gute Nachricht für die geplante Abkehr von fossilen Energieträgern darstellt, wirft diese Entwicklung zugleich ganz neue Fragen auf und legt künftige Probleme im Betrieb der Energienetze schonungslos offen. "Dieser Sommer wird etwas sein, das wie eine Postkarte aus der Zukunft betrachtet werden muss", kommentiert ein Analyst bei Bloomberg den Boom bei Solarstrom. "Die wichtigste Botschaft lautet: Wir sind nicht vorbereitet."

Denn obwohl es sich bei Solarstrom um eine relativ schnelle und einfache Lösung gehandelt habe, um der durch Russland ausgelösten Energiekrise zu begegnen, seien die Technologien zur Speicherung von Solarstrom nicht ausgereift genug, um flächendeckend nachts die Lampen brennen zu lassen oder im Winter die Wohnungen zu heizen.

Da bereits im Mai das Angebot an Solarstrom die Nachfrage streckenweise deutlich übertraf, hatten manche Netzbetreiber damit zu kämpfen, die Stabilität ihrer Stromnetze zu gewährleisten. Die deutlich mehr Sonnenstunden im anstehenden Sommer könnten dieses Problem nochmals verschärfen.

Solarstrom in den Niederlanden "zu erfolgreich"

Besonders in den Niederlanden ist der gegenwärtige Boom bei Solarstrom ein Dilemma, denn dort werden Solaranlagen für private Haushalte seit vielen Jahren stark subventioniert. So kann sich das Land damit brüsten, mehr als 100 Megawatt Solarstrom pro 100.000 Einwohner erzeugen zu können - was es zum dichtesten Solar-Netzwerk der Welt macht. Wer sich in den Niederlanden eine Solaranlage aufs Dach stellt, dem wird jedes erzeugte Watt von der Stromrechnung abgezogen, unabhängig davon, wann die Wäsche gewaschen oder das Auto aufgeladen wird.

"Die Regierung hat das gemacht, um Solaranlagen zu fördern, aber es ist ein bisschen zu erfolgreich", glaubt Jorrit de Jong, Sprecher des niederländischen Netzbetreibers TenneT, und verweist auf oftmals negative Strompreise wenn sich die Sonne am Himmel zeigt.

Investitionen in Solaranlagen europaweit um zehn Prozent gestiegen

Während die Niederlande bereits versucht, auf diese Entwicklung zu reagieren und zumindest ihre Subventionen bis 2031 auslaufen lassen will, müssen sich die EU und auch Deutschland, als insgesamt größter Solarstrom-Produzent, diesen Fragen erst noch annehmen. Denn seit der russischen Invasion in der Ukraine sind die Investitionen in Solaranlagen europaweit um gut zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Allerdings warnt Axel Thiemann, CEO von Sonnedix, einer der größten Solaranlagen-Entwickler in Europa, dass weitere Investitionen aufgrund zunehmender Preisschwankungen und niedriger bis negativer Strompreise in Gefahr seien, wenn man sich nicht darum kümmere, wie Strom künftig gemanagt werde. "Je mehr Investitionen realisiert werden, so wird auch das Netz zu bestimmten Tageszeiten im Sommer zunehmend gesättigt", sagt er. "Selbst wenn man unbegrenzte Mengen an Solarprojekten genehmigt bekommt, ohne einen klaren Weg in den Markt werden sie nicht gebaut."

Um besser mit den Lastenschwankungen erneuerbarer Energien umzugehen, bedarf es also einer neuen Art von Flexibilität in den Stromnetzen, die bei herkömmlichen Kohle- oder Kernkraftwerken nicht nötig ist, da sie die Lasten je nach Nachfrage steuern können. "Unsere gegenwärtigen Stromnetze wurden nicht für diese Art von Flexibilität ausgelegt", sagt Thorsten Lenck, Projektmanager bei der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende. Und Joke Steinwart, Analyst bei Aurora Energy Research, fügt hinzu: "Diesen Sommer werden wir eine noch nie dagewesene Menge an Solarstrom haben, was tendenziell zu unbeständigen Strompreisen führen wird"

Enthaltene Werte: XD0002747026,XD0002746952,CA59126M1068

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