DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.17 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.347,55 +0,7% +14,6% Stoxx50 3.992,09 +0,5% +9,3% DAX 16.230,68 +0,8% +16,6% FTSE 7.594,78 +0,3% +1,6% CAC 7.290,80 +0,6% +12,6% DJIA 34.226,84 +0,5% +3,3% S&P-500 4.367,94 +0,7% +13,8% Nasdaq-Comp. 13.556,56 +0,7% +29,5% Nasdaq-100 14.884,59 +0,7% +36,1% Nikkei-225 33.018,65 +1,8% +26,5% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 133,64 -70 *zu Vortag
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,20 67,12 +3,1% +2,08 -13,3% Brent/ICE 74,18 71,84 +3,3% +2,34 -11,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,65 31,04 +14,9% +4,61 -62,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.945,98 1.957,91 -0,6% -11,94 +6,7% Silber (Spot) 23,78 24,08 -1,2% -0,29 -0,8% Platin (Spot) 983,18 995,00 -1,2% -11,83 -7,9% Kupfer-Future 3,84 3,75 +2,4% +0,09 +0,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Erdölpreise zeigen sich sehr fest. Das Kartell Opec hat seine Bemühungen um eine Verknappung am Ölmarkt im Mai verstärkt, indem eine Handvoll der wichtigsten Mitglieder ihre Fördermengen aus freien Stücken wie geplant drastisch gesenkt hat. Der Rückgang deutet darauf hin, dass die Mitglieder der Gruppe ihr im April angekündigtes Versprechen, ihre gemeinsame Fördermenge zu reduzieren, weitgehend eingehalten haben. Gestützt wird der Preis aber auch durch Nachfragespekulationen in China verbunden mit wirtschaftlichen Stimuli.
Steigende Marktzinsen und die niedrigste US-Inflation seit zwei Jahren drücken den Goldpreis ins Minus.
FINANZMARKT USA
Die Kauflaune des Vortages an der Wall Street hält an. Denn die US-Inflation ist exakt wie erwartet im Mai auf Jahressicht gesunken - auch in der Kernrate - und steht somit weiteren Käufen bei Aktien nicht im Wege. Denn der Markt setzt weiterhin auf eine Zinserhöhungspause, die nach den Daten nun für Mittwoch mit einer Wahrscheinlichkeit von 92 Prozent eingepreist wird. Gestützt wird der Markt auch von Zinssenkungen in China. Am Markt machen zudem Spekulationen die Runde, die Volksrepublik könnte kurzfristig größere Konjunkturpakete auflegen. Außerdem sorgt Oracle (+2,1%) für eine positive Stimmung vor allem im Technologiebereich. Der Konzern ist dank eines starken Cloud-Geschäfts kräftig gewachsen und hat die Erwartungen bei Umsatz und Ergebnis übertroffen. Bunge schließt sich mit der Glencore-Agrartochter Viterra zusammen. Der Kurs steigt um 0,9 Prozent. NexTier Oilfield Solutions (+9,4%) und Patterson-UTI Energy (+8,9%) führen einem Kreisebericht zufolge Gespräche über eine mögliche Fusion. Für die Titel des englischen Fußballklubs Manchester United geht es um 10,1 Prozent nach oben. Auslöser für den Kurssprung ist ein Bericht, laut dem Scheich Jassim bin Hamad al-Thani aus Katar als bevorzugter Bieter für den Klub benannt werden wird.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Im Laufe des Tages:
- DE/Volkswagen AG (VW), Aufsichtsratssitzung
- DE/Deutsche Bahn und Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG),
Fortsetzung der Tarifverhandlungen (bis 16.6)
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die US-Inflationsrate war auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren zurückgegangen. Die Erwartungen verfestigten sich, dass die Fed die Zinserhöhungen nun erst einmal aussetzt. Gestützt wurde die Stimmung zudem von der Hoffnung auf weitere Stimuli in China. Davon profitierten vor allem Aktien mit hohem China-Bezug wie die deutschen Autohersteller oder Siemens. Daneben waren nach starken Geschäftszahlen von Oracle Unternehmen mit hohem Cloud-Anteil gesucht. Siemens gewannen 2,3 Prozent und markierten ein Allzeithoch. BMW zogen um 1,7 Prozent an, VW um 1 Prozent. Der Stoxx-Index der Auto-Aktien legte um 1 Prozent zu. Größter Gewinner war der Index der von China abhängigen Roh- und Grundstofftitel mit einem Plus von 2,7 Prozent. Kursgewinne verzeichneten unter anderem Unternehmen aus dem Cloud-Geschäft wie SAP (+1,3%) und Cancom (+1,2%). Commerzbank hoben sich mit 1,8 Prozent Plus deutlich vom Bankensektor in Europa ab, der nur um 0,6 Prozent stieg. Kurstreiber waren Aussagen von Commerzbank-CFO Bettina Orlopp über einen möglichen Aktienrückkauf. Positiv werteten Händler einen Zukauf bei Dürr (+5,9%). Redcare Pharmacy gewannen 7 Prozent, Docmorris 24 Prozent. Für Zuversicht sorgte die Ankündigung, dass das mehrfach verschobene E-Rezept nun endlich am 1. Juli starten soll. Zudem streiken am Mittwoch die Präsenzapotheken in Deutschland.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:16 Mo, 17:45 % YTD EUR/USD 1,0796 +0,4% 1,0794 1,0747 +0,9% EUR/JPY 151,10 +0,6% 150,65 150,11 +7,7% EUR/CHF 0,9766 -0,1% 0,9775 0,9777 -1,3% EUR/GBP 0,8558 -0,4% 0,8597 0,8605 -3,3% USD/JPY 139,96 +0,3% 139,57 139,67 +6,7% GBP/USD 1,2615 +0,8% 1,2556 1,2488 +4,3% USD/CNH (Offshore) 7,1692 +0,2% 7,1738 7,1590 +3,5% Bitcoin BTC/USD 25.820,71 -0,4% 26.058,95 25.835,88 +55,6%
Mit den US-Inflationsdaten verfestigt sich die Erwartung an eine US-Zinspause. Dies belastet den US-Dollar.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Börsen folgten den positiven Vorgaben der Wall Street. Angeführt wurden die Aktienmärkte erneut von Tokio. Der Nikkei-Index stieg um 1,8 Prozent und setzte damit seine deutliche Aufwärtsbewegung seit vergangenem Freitag fort. Marktteilnehmer verwiesen auf die Gewinne an den US-Börsen und der Spekulation auf eine Zinserhöhungspause der Fed. Softbank legten um 5,3 Prozent zu. Laut Kreisen befindet sich die britische Chip-Tochter Arm für ihren Börsengang in Gesprächen mit möglichen strategischen Investoren, darunter Intel. Zudem wurde bekannt, dass Softbank für ein KI-Projekt eine Kooperation mit dem ChatGPT-Betreiber OpenAI eingeht. Für Toyota ging es um 5,1 Prozent nach oben. Der Autohersteller plant 2026 die weltweite Markteinführung von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen der nächsten Generation. Die chinesischen Börsen wurden von einer Zinssenkung der chinesischen Notenbank gestützt. Sydney schloss nach einem feiertagsbedingt langen Wochenende gut behauptet. Rio Tinto fielen um 1,5 Prozent, nachdem der Rohstoffkonzern Investitionen in Eisenbahnwaggons angekündigt hatte.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BMW
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) wirft dem Automobilkonzern BMW Manipulation von Abgaswerten seiner Fahrzeuge vor. Sie habe verbotene Abschalteinrichtungen in mehreren BMW-Modellen nachgewiesen, erklärte die DUH am Dienstag. Tests hätten in einigen Fällen eine 49-fache Überschreitung der Grenzwerte für Stickoxidemissionen ergeben - solche Werte seien niemals zuvor gemessen worden. BMW widersprach den Vorwürfen.
SOFTWARE AG
Die US-Beteiligungsgesellschaft Silver Lake verzichtet bei dem Angebot für die Software AG zunächst auf eine Mehrheit. "Silver Lake benötigt keine Mehrheitsbeteiligung, um das Angebot zu finanzieren oder seine Investitionsstrategie umzusetzen", teilte der Investor mit. Der Investor hat sich eigenen Angaben zufolge bisher einen Anteil von ca. 31 Prozent gesichert.
Dermapharm
übernimmt "wesentliche Anteile" am österreichischen Familienunternehmen Montavit. Das Unternehmenentwickele und produziere Arzneimittel und Medizinprodukte aus den Bereichen Urologie, Gynäkologie, Allergietherapie und pflanzliche Arzneimittel, teilte Dermapharm mit. Kernkompetenz von Montavit sei die Herstellung steriler Kathedergele. Zu vertraglichen Details wurden keine Angaben gemacht.
MEYER BURGER
Der einzige Solarzellenhersteller in Europa droht einem Medienbericht zufolge mit der Verlagerung seiner Produktion in die USA. Die Schweizer Firma Meyer Burger, die ihre Solarzellen in Thalheim in Sachsen-Anhalt fertigt, wandte sich mit einem entsprechenden Schreiben an Bundesfinanzminister Christian Lindner, wie das Nachrichtenportal ZDFheute.de berichtet. Als Grund führt die Firma demnach die massiven Subventionen der US-Regierung an.
ACCENTURE
will massiv auf Künstliche Intelligenz setzen. Wie die Beratungsfirma mitteilte, will sie über einen Zeitraum von drei Jahren 3 Milliarden US-Dollar investieren, um Kunden dabei zu unterstützten, KI zu nutzen. "Über das nächste Jahrzehnt wird KI ein Megatrend ein, der Branchen, Unternehmen und die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, transformiert", sagte Accentures Technologie-Chef Paul Daugherty.
BUNGE/VITERRA
Der US-Getreidehändler und Ölsaatenverarbeiter Bunge schließt sich mit der Glencore-Agrartochter Viterra zusammen und rückt damit in die Liga der größten Wettbewerber Archer Daniels Midland und Cargill auf. Bunge erklärte sich bereit, etwa 65,6 Millionen eigene Aktien im Wert von 6,2 Milliarden Dollar und etwa 2 Milliarden Dollar in bar zu zahlen. Zudem übernimmt Bunge Viterra-Schulden im Volumen von 9,8 Milliarden Dollar.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 13, 2023 12:20 ET (16:20 GMT)
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