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Der Rüstungskonzern Rheinmetall wird aufgrund des andauernden Kriegs in der Ukraine einen Rahmenvertrag in Milliardenhöhe mit der Bundesrepublik abschließen. Die Aktie reagiert positiv, Analysten geben sich abwartend.
Was bei vielen Menschen für Unbehagen sorgt, befeuert an der Börse aktuell den Kurs des deutschen Rüstungsgüterherstellers Rheinmetall: Als Folge des andauernden russischen Angriffs auf die Ukraine sehen sich die NATO-Staaten gezwungen, nachzurüsten. Der Waffenhersteller wird nach eigener Aussage in den kommenden sechs Wochen einen größeren Rahmenvertrag im Volumen von einigen Milliarden Euro mit der Bundesrepublik Deutschland abschließen. Hintergrund seien Absprachen von Verteidigungsminister Boris Pistorius mit der NATO, so Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Auch andere NATO-Staaten planen Nachrüstungen, Rheinmetall erwartet ein Rekordvolumen an Aufträgen.
"Das wird das beste Jahr im Auftragseingang sein ever", sagte Papperger. Es würden "querbeet" Rüstungsverträge aus verschiedenen Bereichen erwartet. Hintergrund ist der Plan der NATO-Verteidigungsminister, die Munitions-Produktion hochzufahren, angesichts der massiven Kämpfe und der nicht enden wollenden Angriffe und Überfälle der russischen Armee auf die ukrainischen Städte und deren Bevölkerung. Die Chefs von rund 20 großen Rüstungskonzernen waren deshalb zu einem Treffen mit den NATO-Verteidigungsministern in Brüssel eingeladen.
Die Rheinmetall-Aktie reagierte prompt und steht am heutigen Tag mit gut fünf Prozent Plus zum Kurschluss des Vortages da. Aktuell notiert der Waffenhersteller laut Marketscreener bei rund 260 Euro. Seit Jahresbeginn hat die Aktie knapp 40 Prozent Plus verbucht. In den vergangenen vier Wochen verlor sie jedoch gut zwei Prozent. Der Optimismus von Papperger kommt daher zum richtigen Zeitpunkt. Die Waffen-Aktie hat damit aktuell ein geschätztes Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 17,5. Die prognostizierte Dividendenrendite beträgt 2,17 Prozent.
Analysten sind weiterhin optimistisch, wenn auch etwas verhaltener als noch im ersten Quartal des Jahres 2023, was die künftige Entwicklung der Aktie des Kriegsgeräte-Herstellers betrifft: Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Rheinmetall bereits im Mai leicht von 305 auf 304 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf Kaufen belassen. Ebenso behalten die Analysten der US-Bank JP Morgan und von Warburg-Research ihre positive Bewertung des Titels bisher bei. Derweil sieht die Schweizer Großbank UBS den Titel kritischer. Sie hatte stuft die Aktie als Neutral ein und belässt das Kursziel bei 233 Euro- also deutlich unter ihrem aktuellen Wert (260 Euro).
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(ck) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion