NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag deutlich nachgegeben. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 74,00 US-Dollar. Das waren 3,10 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 3,13 Dollar auf 69,41 Dollar.
Belastet wurden die Rohölpreise vor allem durch die trübe Stimmung an den Aktienmärkten. Erdöl gehört zu den riskanteren Anlageklassen, die von einer schlechten Marktstimmung häufig mit nach unten gezogen werden. Auch die Zinserhöhungen in einigen europäischen Länder wie Großbritannien, Norwegen, der Türkei und der Schweiz belasteten die Preise. Zudem wurden weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt. Auch US-Notenbankchef Jerome Powell machte deutlich, dass auch in den USA weitere Zinserhöhungen möglich seien. Höhere Zinsen belasten tendenziell die Wirtschaft und dämpfen die Nachfrage nach Rohöl.
Die am Nachmittag veröffentlichten und überraschenderweise gefallenen US-Rohöllagerbestände stützten die Ölpreise nicht. Die Bestände an Benzin und Destillaten legten hingegen etwas zu./jsl/nas