MAGDEBURG (dpa-AFX) - "Volksstimme" zu Demokratievertrauen im Osten:
"In Ostdeutschland wird Demokratie durchaus geschätzt. Aber die knappe Hälfte der Bevölkerung hadert mit der demokratischen Praxis. Damit untermauert die Studie der Leipziger Forscher empirisch das, was sich beim AfD-Wahlsieg in Sonneberg auf den Wahlzetteln dokumentiert hat: Ohnmacht, Unzufriedenheit und Protest. Ein Drittel der Menschen im Osten sieht sich als Wendeverlierer. Das gipfelt in verbreiteten rechten Ansichten und starker Autoritätsgläubigkeit. Dazu werden sich Politiker enttäuscht, empört oder entschlossen äußern. Ohne sich an die Ursachen wie Abstiegsängste, Migration und Inflation heran zu wagen. Gerade wurde des DDR-Aufstandes vom 17. Juni 1953 gedacht. Mit Blick auf das Heute drängt sich auf, was Dichter Bertolt Brecht nach dessen Niederlage formulierte: "Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?"/ra/DP/he