Durch den Zinserhöhungszyklus der Notenbanken feiern festverzinste Anlagen ein Comeback und Unternehmensanleihen bescheren Anlegern sogar eine höhere Rendite als Dividendenaktien. Wie Anleger profitieren und worauf sie besser achten sollten.
Die Porsche-Anleihe ist für Privatanleger eine Perle. Jüngst erzielte die Porsche Automobil Holding SE mit der Ausgabe einer Unternehmensanleihe Einnahmen in Höhe von 750 Millionen Euro. Vor allem Privatanleger rissen sich um das Papier, das ihnen bis September 2028 eine jährliche Verzinsung von 4,5 Prozent garantiert. Die Nachfrage nach der Anleihe überstieg bei weitem das Angebot, Börsenprofis sprechen von einer mehrfach überzeichneten Anleihe. Die Porsche SE hätte also noch viele weitere Millionen Euro einsammeln können.
Der Erfolg der Porsche-Anleihe hat seine Berechtigung, denn die Zeit für Anleiheinvestments ist dank gestiegener Zinsen sowie hohen Bewertungen und Risiken am Aktienmarkt günstig. Zwar steigen oder fallen auch Anleihekurse im Börsenhandel, doch durch die feste Verzinsung und die Rückzahlung des Anlagebetrags am Laufzeitende fallen die Schwankungen geringer aus als bei Aktien, deren Verlustrisiken höher sind. Nach den Zinserhöhungen der Notenbanken ist die Anlageklasse der Anleihen, auch Bonds oder Rentenpapiere genannt, nun für Anleger endlich wieder attraktiv und rentabel.
Durchschnittszinsen von Corporate Bonds deutlich höher als Ende 2021
Unternehmensanleihen guter Bonität aus dem Euroraum bieten aktuell eine durchschnittliche Verzinsung um die vier Prozent. Vor anderthalb Jahren lag dieser Durchschnittszins noch bei 0,4 Prozent. Damit sind die aktuellen Zinskupons sogar profitabler als die Dividendenausschüttungen der Aktiengesellschaften. Die Dividendenrendite, also die Ausschüttung pro Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs, liegt im Durchschnitt der Aktien im Stoxx Europe 600 gerade mal bei 3,6 Prozent. Hinzu kommt, dass Dividenden von den Unternehmensgewinnen abhängen, Firmen können sie in schlechten Zeiten kürzen oder gleich ganz streichen. Der Zinskupon einer Anleihe ist hingegen bis zum Laufzeitende festgeschrieben, unabhängig davon, wie viel Gewinn das Unternehmen erzielt.
Dementsprechend stark ist der Bondmarkt in das neue Jahr gestartet. Neben der gestiegenen Verzinsung gibt es aber noch eine Reihe weiterer Gründe, warum Anleihen im Depot grundsätzlich sinnvoll sind.
Zentrales Argument für Anleihen ist, dass sich der Rentenmarkt historisch betrachtet entgegengesetzt zum Aktienmarkt entwickelt. Steigen die Risiken am Aktienmarkt, schichten viele Investoren in festverzinste Rentenpapiere um. Die Renditen der Anleihen können so Kursverluste am Aktienmarkt kompensieren. Anleihen tragen auf diese Art zur Risikostreuung bei und machen das Depot weniger anfällig, wenn zum Beispiel eine Rezession heraufzieht.
Endlich wieder attraktive Renditen für Investment-Grade-Anleihen
Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) bieten oftmals höhere Zinsen als Staatsanleihen, abhängig von ihrer Bonität, für die die Emittenten Noten von Ratingagenturen erhalten. Das Rating bemisst, wie hoch das Risiko eines Zahlungsausfalls des Schuldners ist. Kommt es zum Zahlungsausfall (default) einer Anleihe, verliert der Anleger sein investiertes Kapital und ausstehende Zinszahlungen.
Corporate Bonds mit dem Kreditrating von mindestens BBB- von S&P oder Moody's sowie Baa3 von Fitch bezeichnen Investoren als Investment-Grade-Anleihen. ...Den vollständigen Artikel lesen ...
Die Porsche-Anleihe ist für Privatanleger eine Perle. Jüngst erzielte die Porsche Automobil Holding SE mit der Ausgabe einer Unternehmensanleihe Einnahmen in Höhe von 750 Millionen Euro. Vor allem Privatanleger rissen sich um das Papier, das ihnen bis September 2028 eine jährliche Verzinsung von 4,5 Prozent garantiert. Die Nachfrage nach der Anleihe überstieg bei weitem das Angebot, Börsenprofis sprechen von einer mehrfach überzeichneten Anleihe. Die Porsche SE hätte also noch viele weitere Millionen Euro einsammeln können.
Der Erfolg der Porsche-Anleihe hat seine Berechtigung, denn die Zeit für Anleiheinvestments ist dank gestiegener Zinsen sowie hohen Bewertungen und Risiken am Aktienmarkt günstig. Zwar steigen oder fallen auch Anleihekurse im Börsenhandel, doch durch die feste Verzinsung und die Rückzahlung des Anlagebetrags am Laufzeitende fallen die Schwankungen geringer aus als bei Aktien, deren Verlustrisiken höher sind. Nach den Zinserhöhungen der Notenbanken ist die Anlageklasse der Anleihen, auch Bonds oder Rentenpapiere genannt, nun für Anleger endlich wieder attraktiv und rentabel.
Durchschnittszinsen von Corporate Bonds deutlich höher als Ende 2021
Unternehmensanleihen guter Bonität aus dem Euroraum bieten aktuell eine durchschnittliche Verzinsung um die vier Prozent. Vor anderthalb Jahren lag dieser Durchschnittszins noch bei 0,4 Prozent. Damit sind die aktuellen Zinskupons sogar profitabler als die Dividendenausschüttungen der Aktiengesellschaften. Die Dividendenrendite, also die Ausschüttung pro Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs, liegt im Durchschnitt der Aktien im Stoxx Europe 600 gerade mal bei 3,6 Prozent. Hinzu kommt, dass Dividenden von den Unternehmensgewinnen abhängen, Firmen können sie in schlechten Zeiten kürzen oder gleich ganz streichen. Der Zinskupon einer Anleihe ist hingegen bis zum Laufzeitende festgeschrieben, unabhängig davon, wie viel Gewinn das Unternehmen erzielt.
Dementsprechend stark ist der Bondmarkt in das neue Jahr gestartet. Neben der gestiegenen Verzinsung gibt es aber noch eine Reihe weiterer Gründe, warum Anleihen im Depot grundsätzlich sinnvoll sind.
Zentrales Argument für Anleihen ist, dass sich der Rentenmarkt historisch betrachtet entgegengesetzt zum Aktienmarkt entwickelt. Steigen die Risiken am Aktienmarkt, schichten viele Investoren in festverzinste Rentenpapiere um. Die Renditen der Anleihen können so Kursverluste am Aktienmarkt kompensieren. Anleihen tragen auf diese Art zur Risikostreuung bei und machen das Depot weniger anfällig, wenn zum Beispiel eine Rezession heraufzieht.
Endlich wieder attraktive Renditen für Investment-Grade-Anleihen
Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) bieten oftmals höhere Zinsen als Staatsanleihen, abhängig von ihrer Bonität, für die die Emittenten Noten von Ratingagenturen erhalten. Das Rating bemisst, wie hoch das Risiko eines Zahlungsausfalls des Schuldners ist. Kommt es zum Zahlungsausfall (default) einer Anleihe, verliert der Anleger sein investiertes Kapital und ausstehende Zinszahlungen.
Corporate Bonds mit dem Kreditrating von mindestens BBB- von S&P oder Moody's sowie Baa3 von Fitch bezeichnen Investoren als Investment-Grade-Anleihen. ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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