DJ Unsanierte Häuser und Wohnungen verlieren massiv an Wert
FRANKFURT (Dow Jones)--Gebäude mit schlechter Energiebilanz werden einem Spiegel-Bericht zufolge zunehmend unattraktiv. Eigentümern drohten hohe Wertverluste, wie Zahlen des Portals Immoscout24 belegten. Demnach sind in kreisfreien Städten die Preise von Immobilien mit Energieeffizienzklasse C und D im Mai gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent gefallen, die mit noch schlechterer Energieklasse um 5,2 Prozent. Objekte mit guten Klassen A und B sind hingegen nahezu preisstabil, sie haben nur um rund 0,7 Prozent nachgegeben.
"Wir rechnen damit, dass es Immobilien mit Energieklassen schlechter als D noch stärker treffen wird", sagt Kristian Kehlert, Chefanalyst von Immoscout24. Das werde dann geschehen, wenn es für Käufer unwirtschaftlich werde, das Objekt durch Sanierungsmaßnahmen auf einen Standard von C bis D zu bringen.
Vermutlich geben selbst diese Daten die Lage noch geschönt wieder, hieß es in dem Spiegel-Bericht. Die Analyse von Immoscout24 beruht auf den Angebotspreisen der Immobilienplattform, nicht auf tatsächlich erzielten Verkaufspreisen. Viele Makler hätten dem Magazin noch höheren Preisabschlägen bei unsanierten Objekten berichtet. Demnach liegen die durchschnittlichen Rückgänge zwischen 8 und 15 Prozent, bei besonders schlecht sanierten Objekten sogar bei bis zu 30 Prozent.
Der Analyse von Immoscout24 zufolge vergrößern sich zudem die Preisunterschiede zwischen sanierten und unsanierten Objekten enorm. In den Metropolen sind Immobilien mit Energieeffizienzklasse G bis H im Schnitt inzwischen 35 Prozent günstiger als Immobilien mit Energieeffizienzklasse A. Auf dem Land beträgt der Unterschied fast 50 Prozent.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo
(END) Dow Jones Newswires
July 08, 2023 12:41 ET (16:41 GMT)
Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc.