DJ MÄRKTE EUROPA/Anleger setzen auf Lockerung der Geldpolitik in China
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Montag mit leichten Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 15.673 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,5 Prozent auf 4.257 nach oben. Zweischneidige Daten kamen aus China: Dort hat sich die Abschwächung der Erzeugerpreise beschleunigt. Für die globale Konjunkturnachfrage wird das als schlechtes Zeichen gesehen. Allerdings befeuert es auch Spekulationen über eine lockerere Geldpolitik der chinesischen Notenbank und ein Maßnahmenpaket Pekings zur Stimulierung der Wirtschaft. Rohstoffaktien reagierten mit Abschlägen von 0,6 Prozent auf die China-Daten.
Das nächste Highlight stellt nun die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Mittwoch dar. Während in China das Umfeld für niedrigere Zinsen günstig scheint, wird in den USA Ende Juli weiter mit einer Zinserhöhung gerechnet. Von dort werden am Mittwoch die Verbraucherpreise vermeldet. "Wir gehen davon aus, dass die Verbraucherpreise vom Juni zeigen, dass die Inflation weiterhin viel zu hoch ist und die Fed die Zinsen weiter anheben wird", obwohl "die Räder der Deflation in Bewegung zu sein scheinen", heißt es von den Marktstrategen der Bank of America.
Bei den Einzelwerten standen Bayer mit plus 1,6 Prozent im Fokus. Kurstreiber war ein Bericht im Platow-Brief, wonach Bayer eine Abspaltung der Agrochemie-Sparte planen soll. Die Analysten von Jefferies glauben, dass dadurch ein Konglomeratsabschlag von rund 20 Prozent vom Aktienkurs genommen werden könnte.
Tagesgewinner im DAX waren Rheinmetall mit Aufschlägen von 2,9 Prozent - der Konzern hat einen Rahmenvertrag über rund 3.000 Luftlandefahrzeuge im Wert von 1,9 Milliarden Euro abgeschlossen.
Prognosesenkung von Evonik nicht unerwartet
Evonik reagierten nach volatilem Verlauf mit Abschlägen von 1,1 Prozent auf die Senkung der Prognose für das laufende Jahr. Das Unternehmen rechnet nun mit einem bereinigten EBITDA von 1,6 bis 1,8 Milliarden Euro nach bislang 2,1 bis 2,4 Milliarden Euro. Der Umsatz soll nun bei 14 bis 16 Milliarden Euro liegen nach bisher 17 bis 19 Milliarden. Über eine Senkung der Prognose war an den Börsen seit einiger Zeit spekuliert worden. Jefferies hatte erst vor einigen Tagen die Schätzungen gesenkt und geht nun für 2023 von Umsätzen von 15,85 Milliarden Euro aus, das EBITDA wird nun bei 1,87 Milliarden gesehen. Auch andere Häuser dürften zuletzt die Schätzungen gesenkt haben, möglicherweise noch stärker.
Dic Asset verloren 6,8 Prozent nach einer Prognosesenkung. Das Unternehmen für Büro- und Logistikimmobilien rechnet nur noch mit einem operativen Ergebnis von 50 bis 55 statt 90 bis 97 Millionen Euro. Grund ist nach Ansicht der Analysten von Berenberg, dass kaum noch Transaktionen am Markt stattfinden. Dazu hat Dic seine Brückenfinanzierung zur Übernahme von VIB Vermögen verlängert, was mit höheren Zinskosten verbunden ist.
In London zeigten sich BT Group (-0,2%) wenig davon bewegt, dass Unternehmenschef Philip Jansen im Laufe des nächsten Jahres von seinem Posten zurücktreten wird. Laut der UBS spricht der Zwischenbericht von OMV für ein schwächeres zweites Quartal des Ölkonzerns. Die Ölförderung von 353.000 Barrel pro Tag stelle einen Rückgang von 6 Prozent gegenüber dem Vorquartal dar und liege unter der Konsenserwartung von 366.000. In den Bereichen Fuels und Feedstocks sei die Raffineriemarge unter den Erwartungen ausgefallen. Die Aktie zeigte sich nur leicht belastet und gab 0,5 Prozent nach.
Daneben bewegten Umstufungen: Scout24 verbilligten sich um 3,2 Prozent, nachdem die UBS die Aktie auf "Sell" abgestuft hatte. Norma Group knickten um 2,6 Prozent ein, nachdem Hauck & Aufhäuser die Aktie abgestuft hatte von "Buy" auf "Hold". Drägerwerk sprangen hingegen um 6 Prozent nach einer Hochstufung auf "Buy" durch Warburg. Bei Hugo Boss ging es 1,5 Prozent höher, nachdem Morgan Stanley und die Societe Generale die Kursziele erhöht hatten.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.256,51 +19,91 +0,5% +12,2% Stoxx-50 3.865,29 +9,66 +0,3% +5,9% Stoxx-600 448,47 +0,82 +0,2% +5,6% XETRA-DAX 15.673,16 +69,76 +0,4% +12,6% FTSE-100 London 7.273,79 +16,85 +0,2% -2,6% CAC-40 Paris 7.143,69 +31,81 +0,4% +10,4% AEX Amsterdam 755,76 +2,24 +0,3% +9,7% ATHEX-20 Athen 3.112,23 +32,17 +1,0% +38,2% BEL-20 Bruessel 3.507,13 +4,23 +0,1% -5,2% BUX Budapest 50.118,04 +226,09 +0,5% +14,4% OMXH-25 Helsinki 4.355,55 -9,44 -0,2% -9,5% ISE NAT. 30 Istanbul 6.889,41 +48,18 +0,7% +15,9% OMXC-20 Kopenhagen 1.983,38 -14,96 -0,7% +8,1% PSI 20 Lissabon 5.889,33 +12,98 +0,2% +3,1% IBEX-35 Madrid 9.252,90 +4,10 +0,0% +12,4% FTSE-MIB Mailand 27.872,00 +93,68 +0,3% +17,2% OBX Oslo 1.099,28 +2,75 +0,3% +0,9% PX Prag 1.277,52 -6,18 -0,5% +6,3% OMXS-30 Stockholm 2.243,79 -2,40 -0,1% +9,8% WIG-20 Warschau 2.041,39 +5,82 +0,3% +13,9% ATX Wien 3.101,37 -13,23 -0,4% +0,9% SMI Zuerich 10.922,01 +47,11 +0,4% +1,8% * zu Vortagsschluss Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,64 +0,00 +0,07 US-Zehnjahresrendite 4,02 -0,05 +0,14 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:10 Fr, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0986 +0,2% 1,0946 1,0949 +2,6% EUR/JPY 155,55 -0,2% 156,08 155,69 +10,8% EUR/CHF 0,9747 +0,0% 0,9756 0,9745 -1,5% EUR/GBP 0,8560 +0,2% 0,8551 0,8537 -3,3% USD/JPY 141,59 -0,4% 142,58 142,20 +8,0% GBP/USD 1,2835 +0,0% 1,2801 1,2824 +6,1% USD/CNH (Offshore) 7,2291 -0,0% 7,2482 7,2271 +4,4% Bitcoin BTC/USD 30.303,87 +0,4% 30.111,82 30.350,92 +82,6% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,87 73,86 +0,0% +0,01 -6,9% Brent/ICE 78,52 78,47 +0,1% +0,05 -5,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 29,60 33,48 -11,6% -3,88 -59,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.924,08 1.924,99 -0,0% -0,91 +5,5% Silber (Spot) 23,07 23,08 -0,0% -0,01 -3,7% Platin (Spot) 927,00 915,28 +1,3% +11,73 -13,2% Kupfer-Future 3,78 3,77 -0,2% +0,00 -1,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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July 10, 2023 12:06 ET (16:06 GMT)
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