Grafit, Lithium und Uran sind bereits populäre Themen unter Anlegern. Dabei ist die Lage bei Helium ebenso bedrohlich. Aufgrund der hohen Nachfrage aus den Hightech-Sektoren droht hier eine Knappheit beim Angebot. Der kleine Produzent Royal Helium könnte von diesen Entwicklungen profitieren.
Helium: Ein Edelgas mit interessanter GeschichteHelium ist nach Wasserstoff die Nummer zwei im Periodensystem der chemischen Elemente und wurde erst 1868 von dem französischen Astronom Jules Janssen entdeckt. Im Zeppelinmuseum in der Nähe von Frankfurt erfährt man etwas über die historische Bedeutung dieses Gases, das im Weltall weit verbreitet ist, auf der Erde aber recht selten vorkommt. Bekannt wurde Helium im Zuge eines Unglücks: Am 6. Mai 1937 explodierte in Lakehurst (USA) das mit Wasserstoff gefüllte deutsche Luftschiff Hindenburg. Das nicht brennbare Helium wäre die sichere Alternative als Traggas für Luftschiffe gewesen. Doch die USA hatten damals als weltweit einziger Produzent den Export nach Deutschland verboten.
Helium fällt traditionellerweise in kommerziell verwertbaren Mengen bei der Gewinnung von Erdgas an. Im frühen 20. Jahrhundert wurden große Mengen Helium in Erdgasfeldern der amerikanischen Great Plains gefunden. Damit wurden die USA zum führenden und lange Zeit einzigen Weltlieferanten für Helium.
Helium ist heute vor allem als Kühlmittel gefragtLuftschiffe gibt es heute praktisch keine mehr, jedenfalls nicht in einem größeren, kommerziellen Rahmen. Helium dagegen wird heutzutage vor allem als Kühlmittel verwendet. In flüssigem Zustand ist es ein unverzichtbares Hilfsmittel, um tiefste Temperaturen zu erreichen. Es ist die einzige Substanz, die selbst bei -273 °C unter Normaldruck nicht zu Eis wird. Helium hat eine Vielzahl von Anwendungsbereichen, die oft nur Fachleuten bekannt sind: Es wird verwendet in medizintechnischen Geräten und zur Kühlung der Infrarotdetektoren von Weltraumteleskopen, als Kühlmittel für supraleitende Magneten, in Tiefsee-Atemgeräten, als Schutzgas für industrielle Anwendungen (zum Beispiel beim Metallschutzgasschweißen und bei der Herstellung von Silizium-Wafern). Den mit 38% quantitativ größten Bedarf hat die Raumfahrt. Flüssiges Helium dient u.a. als Kühlmittel für Sauerstoff-Wasserstoff-Raketentreibstoffe, wird aber auch für die Leitsysteme und Radaranlagen benötigt. Mit wachsendem Verbrauch und zunehmender Knappheit wird das Edelgas auch für Investoren interessant.
Im Auf und Ab von Angebot und NachfrageDer Markt für Helium ist wenig transparent, und auch abhängig von der Politik. Die Regierung der USA ließ 1925 in Amarillo, Texas, die National Helium Reserve errichten. Trotz schwankender Nachfrage wurde die Anlage stark erweitert. Im Jahr 2004 lagerte dort etwa das Zehnfache des Weltjahresbedarfs - und das trotz des Helium Privatization Acts der Clinton-Regierung aus dem Jahr 1996, nach dem diese ehemals strategische Reserve aufzulösen ist. Durch dieses Gesetz wurde eine Heliumschwemme mit starkem Preisverfall ausgelöst. Weil der Verbrauch jedoch ständig steigt, warnen Analysten immer wieder vor Engpässen. Sie erinnern daran, dass ...
Den vollständigen Artikel lesen ...