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DJ DIHK: Fachkräftemangel und Arbeitskosten belasten Gesundheitswirtschaft
BERLIN (Dow Jones)--Fachkräftemangel, Bürokratielasten und weitere strukturelle Probleme belasten einer Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zufolge zunehmend die Unternehmen der Gesundheitswirtschaft. Trotz zuletzt rückläufigen Energie- und Rohstoffpreise bleibt die Stimmung in vielen Sektoren weiterhin gedämpft, so das Ergebnis der Umfrage unter rund 600 Unternehmen der Gesundheitswirtschaft.
Demnach stufen 68 Prozent der Betriebe den Mangel an geeignetem Personal als größtes Risiko für ihre Geschäfte ein - ein neues Allzeithoch. Insgesamt blicken die Betriebe in der Umfrage nur etwas positiver auf ihre Geschäftslage als zu Jahresbeginn. Knapp ein Drittel (31 Prozent) beurteilen ihre Lage als "gut", eine leichte Verbesserung zu 30 Prozent aus der Vorumfrage. 16 Prozent sehen eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage (zuletzt 20 Prozent). Gleichzeitig haben sich die Erwartungen insgesamt nicht signifikant verbessert. Bereits bestehende strukturelle Risiken drücken laut DIHK weiterhin auf die Stimmung. Hierzu zählen steigende Kosten, die aufgrund gesetzlich fixierter Preise nicht weitergegeben werden können.
"Fachkräfte sind und bleiben der Schlüssel zum Geschäftserfolg", sagte Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer. Mit 81 Prozent am stärksten vom Personalmangel betroffen sind die Unternehmen in den Gesundheits- und sozialen Diensten wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, nach zuletzt 79 Prozent in der Vorumfrage.
In der pharmazeutischen Industrie ist die Sorge um qualifiziertes Personal stark gestiegen (58 nach zuletzt 48 Prozent), jedoch nach wie vor weniger ausgeprägt als in der Gesundheitswirtschaft insgesamt. Mehr als die Hälfte aller Betriebe (58 Prozent) nennt laut DIHK außerdem die hohen Arbeitskosten als Folge der hohen Kerninflationsrate als weiteres Risiko (52 Prozent in der Vorumfrage).
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July 18, 2023 06:08 ET (10:08 GMT)
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