Berlin (ots) -
Pflege-Mehrkosten nicht bei Betroffenen abladen
Überall in Berlin beugen sich Pflegebedürftige und deren Angehörige in diesen Wochen über die neuen Abrechnungen von Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten. Die Zuzahlungen sind massiv gestiegen, mehrere Hundert Euro werden für die stationäre Betreuung fällig, auch für die Versorgung zu Hause muss deutlich tiefer ins Portemonnaie gegriffen werden. Und das für Leistungen, die für die meisten Familien nun wirklich alternativlos sind, wenn sie ihre Angehörigen ordentlich behandelt wissen wollen.
Es ist gut, dass Pflegefach- und Hilfskräfte für ihre belastende Arbeit nicht länger wie Hungerleider bezahlt werden. Große Anbieter werben inzwischen mit Gehältern von knapp 3000 Euro für Helfer und knapp 4000 für Examinierte. Ohne vernünftige Löhne bräche die Pflege komplett zusammen, weil es keine Arbeitskräfte mehr gäbe.
Aber für viele Menschen dürfte bei nunmehr durchschnittlich 2500 Euro monatlicher Zuzahlung die Grenze überschritten sein, die sie sich gerade noch mit der eigenen Rente leisten können. Wer kein Vermögen hat oder so lange lebt, dass dieses bereits aufgezehrt ist, muss für seine letzten Lebensmonate noch mal zum Sozialamt.
Natürlich ist es vertretbar, wenn wohlhabendere Pflegebedürftige ihre Ersparnisse einsetzen, um ihre Pflege selbst zu zahlen, anstatt ihr Vermögen an Erben weiterzureichen. Dass aber allein die Pflegebedürftigen und ihre Familien die Rechnung für die gesellschaftlich gewünschte Aufwertung der Pflegeberufe und die sonstige Kostensteigerung tragen müssen, ist ungerecht und widerspricht dem Solidarprinzip, das sich in der Pflegeversicherung abbilden sollte.
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Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/53614/5561704
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Überall in Berlin beugen sich Pflegebedürftige und deren Angehörige in diesen Wochen über die neuen Abrechnungen von Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten. Die Zuzahlungen sind massiv gestiegen, mehrere Hundert Euro werden für die stationäre Betreuung fällig, auch für die Versorgung zu Hause muss deutlich tiefer ins Portemonnaie gegriffen werden. Und das für Leistungen, die für die meisten Familien nun wirklich alternativlos sind, wenn sie ihre Angehörigen ordentlich behandelt wissen wollen.
Es ist gut, dass Pflegefach- und Hilfskräfte für ihre belastende Arbeit nicht länger wie Hungerleider bezahlt werden. Große Anbieter werben inzwischen mit Gehältern von knapp 3000 Euro für Helfer und knapp 4000 für Examinierte. Ohne vernünftige Löhne bräche die Pflege komplett zusammen, weil es keine Arbeitskräfte mehr gäbe.
Aber für viele Menschen dürfte bei nunmehr durchschnittlich 2500 Euro monatlicher Zuzahlung die Grenze überschritten sein, die sie sich gerade noch mit der eigenen Rente leisten können. Wer kein Vermögen hat oder so lange lebt, dass dieses bereits aufgezehrt ist, muss für seine letzten Lebensmonate noch mal zum Sozialamt.
Natürlich ist es vertretbar, wenn wohlhabendere Pflegebedürftige ihre Ersparnisse einsetzen, um ihre Pflege selbst zu zahlen, anstatt ihr Vermögen an Erben weiterzureichen. Dass aber allein die Pflegebedürftigen und ihre Familien die Rechnung für die gesellschaftlich gewünschte Aufwertung der Pflegeberufe und die sonstige Kostensteigerung tragen müssen, ist ungerecht und widerspricht dem Solidarprinzip, das sich in der Pflegeversicherung abbilden sollte.
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