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MÄRKTE EUROPA/Erneut abwärts - Öl und Zinsen verstärken Gegenwind

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Erneut abwärts - Öl und Zinsen verstärken Gegenwind

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es am Donnerstag erneut nach unten gegangen. Damit setzte sich die negative Entwicklung der vergangenen Tage fort. Der DAX verlor 0,8 Prozent auf 15.893 Punkte, damit hat er seit seinem Hoch zum Start in die Woche bereits über 600 Punkte abgegeben. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,7 Prozent auf 4.305 Punkte. Schwächste Sektoren waren hier die Technologiewerte und Versorger, während der Sektor der Öl und Gaswerte 0,8 Prozent im Plus schloss. Nachdem die jüngst schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone an der Börse lange übersehen wurden, greifen sie nun.

Für Gegenwind sorgte zudem der steigende Ölpreis, nachdem Saudi-Arabien angekündigt hatte, die Förderkürzung bis September zu verlängern. Aber auch für die Marktzinsen ging es weiter nach oben, die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentierten bei 2,56 Prozent. Derweil hob die Bank of England, wie erwartet, am Mittag die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte an.

Zahlen über Zahlen - Infineon brechen ein 

Die Infineon-Aktie stellte mit einem Minus von 9,3 Prozent den größten DAX-Verlierer. Wie auch bei Qualcomm am Vorabend überraschte hier der Ausblick negativ. Die Analysten der Citi bemängelten, dass der Ausblick auf das vierte Quartal unter dem Konsens liege. So erwartet Infineon für das Schlussquartal 4 Milliarden Euro an Umsatz, während der Vara-Konsens bei 4,1 Milliarden liege, auch bei der Marge liege der Unternehmensausblick unterhalb der Markterwartung.

Beiersdorf (+3,8%) legte Jefferies zufolge für die Verbrauchersparte erneut außergewöhnlich gute Ergebnisse vor. Die Unternehmensprognose für das Umsatzwachstum sei angehoben worden, der Ausblick für Tesa und die Marge sei unverändert. Die Kernfrage bleibe, ob die Unternehmensprognose für Umsatz und Gewinn in der Verbrauchersparte konservativ sei.

Merck KGaA entzogen sich der Schwäche und legten trotz einer Prognosesenkung um 3,2 Prozent zu. Umsatz, EBITDA und Gewinn je Aktie lagen laut der Citigroup leicht über den Erwartungen. Dies sei vor allem im Bereich Healthcare begründet, der dazu beigetragen habe, das schwierigere Quartal bei Life Sciences wettzumachen. Beim Halbleitermarkt rechnen die Analysten für das zweite Halbjahr mit einer Stabilisierung. Der Zyklus sinkender Gewinnerwartungen dürfte vorüber sein.

Zalando stellten mit plus 7 Prozent den Gewinner im DAX. Baader Helvea stufte die Ergebnisse für das zweite Quartal als uneinheitlich ein. Der Bruttowarenwert decke sich mit den Konsenserwartungen, während das EBIT 10 Prozent darüber liege. Auf den Bruttowarenwert und den Umsatz wirke sich die insgesamt niedrige Verbrauchernachfrage negativ aus.

Bei Lufthansa (-5,5%) lagen zwar "die Zahlen fast alle über den Erwartungen, und auch die Perspektiven sind gut", so ein Marktteilnehmer. Der freie Cashflow sei mit 589 Millionen Euro allerdings noch nicht einmal halb so hoch ausgefallen wie erwartet. Zur neuen Jahresprognose eines bereinigten EBIT von mehr als 2,6 Milliarden Euro sagte er, diese liege nur knapp über dem Konsens.

Positive Ergebnisse aus der zweiten Reihe 

Für die Vossloh-Aktie ging es 0,4 Prozent nach oben. Die Zahlen für das erste Halbjahr untermauerten die starke Geschäftsdynamik, hieß es von Jefferies. Kontron stiegen um 7,8 Prozent. Das Unternehmen legte hervorragende Ergebnisse für das zweite Quartal vor, die die Erwartungen auf breiter Front übertrafen, hieß es von Hauck Aufhäuser. Die Zahlen von Dürr (+4,6%) lagen in der Breite leicht über den Schätzungen, und der Ausblick für den Auftragseingang wurde als positiv gewertet. Zudem hätten einige Investoren ein Senken des Margen-Ausblicks befürchtet, was ausgeblieben sei.

Rational verloren 0,7 Prozent. Die Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal war gekennzeichnet durch einen normalisierten, immer noch sehr soliden Auftragseingang, so Baader Helvea. ProSieben fielen um gut 7 Prozent, das Unternehmen berichtete von rückläufigen Werbeumsätzen im Juli und August. Die Hausse in 1+1 (+6%) und United Internet (+7,1%) dauerte nach dem Abschluss des Vertrages mit Vodafone am Vortag an, Telefonica Deutschland gaben um weitere 6,6 Prozent nach.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.                    stand   absolut     in %      seit 
.                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.304,63    -31,87    -0,7%     +13,5% 
Stoxx-50               3.932,43    -30,43    -0,8%     +7,7% 
Stoxx-600                457,93    -2,91    -0,6%     +7,8% 
XETRA-DAX              15.893,38   -126,64    -0,8%     +14,2% 
FTSE-100 London            7.529,16    -32,47    -0,4%     +1,5% 
CAC-40 Paris             7.260,53    -52,31    -0,7%     +12,2% 
AEX Amsterdam              770,07    -4,96    -0,6%     +11,8% 
ATHEX-20 Athen            3.182,91    +21,77    +0,7%     +41,4% 
BEL-20 Bruessel            3.714,79    -11,74    -0,3%     +0,4% 
BUX Budapest             53.999,23   +301,08    +0,6%     +23,3% 
OMXH-25 Helsinki           4.266,43    -42,98    -1,0%     -10,7% 
ISE NAT. 30 Istanbul         7.808,66    -97,88    -1,2%     +31,4% 
OMXC-20 Kopenhagen          1.987,66    -16,76    -0,8%     +8,3% 
PSI 20 Lissabon            5.978,99    +10,96    +0,2%     +4,6% 
IBEX-35 Madrid            9.307,10    -21,60    -0,2%     +13,1% 
FTSE-MIB Mailand           28.702,74   -271,80    -0,9%     +22,2% 
OBX Oslo               1.134,71    +1,33    +0,1%     +4,1% 
PX Prag               1.359,94    -0,87    -0,1%     +13,2% 
OMXS-30 Stockholm           2.196,59    -26,15    -1,2%     +7,5% 
WIG-20 Warschau            2.141,81    -1,01    -0,0%     +19,5% 
ATX Wien               3.193,32    +11,58    +0,4%     +3,0% 
SMI Zuerich             11.087,18   -125,52    -1,1%     +3,3% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
 
Rentenmarkt       zuletzt          absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    2,60           +0,07     +0,03 
US-Zehnjahresrendite    4,18           +0,09     +0,30 
 
DEVISEN         zuletzt    +/- % Do, 8:12 Uhr Mi, 17:20 Uhr  % YTD 
EUR/USD          1,0951    +0,1%    1,0928     1,0928  +2,3% 
EUR/JPY          155,96    -0,5%    157,03     156,66 +11,1% 
EUR/CHF          0,9574    -0,3%    0,9607     0,9606  -3,3% 
EUR/GBP          0,8618    +0,2%    0,8611     0,8609  -2,6% 
USD/JPY          142,42    -0,6%    143,53     143,37  +8,6% 
GBP/USD          1,2708    -0,0%    1,2704     1,2694  +5,1% 
USD/CNH (Offshore)    7,1748    -0,4%    7,2011     7,2060  +3,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        29.209,59    +0,2%   29.113,19   29.209,62 +76,0% 
 
ROHOEL          zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex         81,25    79,49     +2,2%     +1,76  +3,0% 
Brent/ICE         84,73    83,20     +1,8%     +1,53  +2,5% 
GAS                VT-Settlem.           +/- EUR 
Dutch TTF         31,12    28,74     +8,3%     +2,38 -64,5% 
 
METALLE         zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)       1.934,40   1.934,57     -0,0%     -0,17  +6,1% 
Silber (Spot)       23,58    23,78     -0,8%     -0,20  -1,6% 
Platin (Spot)       919,85    926,00     -0,7%     -6,15 -13,9% 
Kupfer-Future        3,89     3,84     +1,1%     +0,04  +1,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

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August 03, 2023 12:17 ET (16:17 GMT)

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