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Der Start der Testreihen unter realen Straßenbedingungen für die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebenen leichten Nutzfahrzeuge des kanadischen Wasserstoffinnovators begann furios!
Die Vorteile gegenüber sowohl batterieelektrischen Transportern als auch Verbrennern wurden deutlich aufgezeigt. Zwar wurden die "Light Commercial Vehicles" erst von zwei der insgesamt sechzehn großen Fuhrparkbetreiber, die sich im Rahmen des britischen "Aggregated Hydrogen Freight Consortium" beteiligen, getestet. Jedoch lassen die beeindruckenden Ergebnisse bereits jetzt daraus schließen, dass das interne Ziel, 2025/2026 zwischen 10.000 und 20.000 Einheiten abzusetzen, keine Utopie ist. Das Umsatzvolumen würde dann im besten Fall 1 Mrd. EUR betragen. Aktuell liegt der Börsenwert der First Hydrogen-Aktie bei 90,84 Mio. EUR.
Wasserstoff-Brennstoffzelle klar vorne
Es ist wohl eine der wichtigsten Fragen, wenn es um die Zukunft des CO2-freien Verkehrs der Zukunft geht. Während die Automobilbranche bei den Personenkraftwagen ihr Portfolio auf batteriebetriebene Fahrzeuge ausrichtet, bietet im Transportsektor bei leichten und schweren Nutzfahrzeugen die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie enorme Vorteile. Wasserstoff besitzt eine hohe Energiedichte von 33,33 kWh/kg und verfügt damit über fast so viel Energie wie 3 kg Benzin. Die Lithium-Ionen-Batterie im Vergleich kommt auf maximal 0,5 bis 0,6 kWh/kg. Dadurch ermöglicht die Brennstoffzelle höhere Reichweiten und kürzere Tankzeiten.
Der globale Markt für Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge (FCV) wird auf 9,3 Mrd. USD geschätzt und soll im Zeitraum 2023-2033 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 15,8 % steigen.
Mit einer einzigen Betankung schaffte das mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebene Fahrzeug bei SSE-Testfahrten eine Reichweite von 630 km. Quelle: First Hydrogen Corp.
Newcomer mit einzigartiger Strategie
Neben den etablierten Playern wie Stellantis, Renault oder Hyundai etabliert sich mit First Hydrogen ein Newcomer, der seit Beginn einen einzigartigen Weg einschlug. Man investiert in ein von Grund auf neues, sauberes Wasserstoffmobilitätssystem, ohne die typischen OEM-Altlasten aus fossilen Brennstoffen oder früheren EV-Investitionen. Durch die Best-of-Strategie, die Integration von bestehenden Technologien und eines bewährten Fahrgestells, aktuell der MAN eTGE, können sowohl erhebliche Kosten- als auch Zeitvorteile genutzt werden. Durch die Kooperation mit Marktführern kommt dabei das vom CEO Balraj Mann ausgesprochene Produktionsziel, zwischen 10.000 und 20.000 Einheiten des First Hydrogen Utility Van pro Jahr ab 2025/2026 auszuliefern, näher.
Mit Ballard Power und AVL Powertrain sitzen seit Entwicklungsstart zwei Global Player der Branche mit im Boot. Dabei sind die beiden Prototypen mit der neuesten Generation der Ballard FCgen-LCS-Brennstoffzellen ausgestattet, die den Fahrzeugen eine Reichweite von über 500 km verleihen. AVL Powertrain Limited wiederum ist das global größte unabhängige Unternehmen für die Entwicklung, Simulation und Tests in der Automobilbranche und zeigte sich für Konzept, Architektur und die Produktion der wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeuge verantwortlich.
630 km mit einem Tank
Bislang testeten mit Rivus und SSE zwei von sechzehn großen Fuhrparkbetreibern aus Branchen wie Lebensmittel, Lieferung, Gesundheitswesen und Versorgung die Prototypen der 1.Generation unter realen Straßenbedingungen, die vom Aggregated Hydrogen Freight Consortium (AHFC) koordiniert werden. Danach werden jeweils die von der Onboard-Telematik erfassten Daten analysiert und Vergleiche zwischen batterieelektrischen Fahrzeugen sowie Transportern mit Verbrennungsmotoren durchgeführt. Anlässlich der Testfahrten durch eines der größten Energieinfrastrukturunternehmen des Vereinigten Königreichs, dem FTSE 1000-Unternehmen SSE Plc., wurde kürzlich die Bestmarke von 630 km Reichweite mit einer einzigen Betankung im realen Betrieb erreicht. Im Vergleich dazu schaffen vergleichbare leichte Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb gerade einmal 240 km.
Gemma Horne, Warranty Controller bei Rivus, äußerte sich nach den mehr als 4 Wochen dauernden Testfahrten: "Der Hauptvorteil des First Hydrogen Fahrzeugs ist, dass die Betankungszeiten kürzer sind als die Ladezeiten von batteriebetriebenen Fahrzeugen. Und natürlich verursachen Wasserstofffahrzeuge im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren keinerlei Emissionen."
Zudem wurde ein bemerkenswert geringer Durchschnittsverbrauch von 1,58 kg Wasserstoff pro 100 km, selbst bei durchgehend hohen Geschwindigkeiten, gemessen. Laut den Aussagen der SSE-Fahrer fährt es sich mit dem Fahrzeug ähnlich wie mit einem Diesel, jedoch ohne schädliche Umweltausstöße. Darüber hinaus konnte das FCEV seine Batterie durch die Energie, die beim Bremsen zurückgewonnen wurde, stets vollgeladen halten. Dies zeigt, dass die Menge der geladenen und verbrauchten kWh nahezu gleich war, was die hohe Effizienz des Energiemanagementsystems von First Hydrogen unterstreicht.
Rivus mit überzeugendem Bericht
Einen Schritt weiter mit der Testreihe ist First Hydrogen bereits mit dem Flottenmanagement-Anbieter Rivus, der rund 120.000 Fahrzeuge betreibt. Dieser veröffentlichte nach etwas mehr als vierwöchigen Testfahrten nun einen äußerst positiven Zwischenbericht, der vor allem die Effizienz des Fahrzeugs in verschiedenen Beladungszuständen, gegenüber mit Batterie betriebenen leichten Nutzfahrzeugen, hervorhob. Zudem wurde gesondert vermerkt, dass das FCEV eine unschlagbare Reichweite habe und die Betankung mit weniger als 5 Minuten sehr schnell vonstattenging.
Insgesamt wurden mehr als 1.125 km zurückgelegt. Dies beinhaltete Fahrten in Stadtzentren, auf Überlandstraßen, also sowohl innerstädtische Fahrten als auch auf schnelleren Verkehrsrouten, sowie kombinierte Routen, die sowohl den städtischen Bereich als auch Überlandstraßen und Autobahnen einschlossen. Rivus prüfte den Transporter in leerem Zustand sowie mit einer Beladung von bis zu 90 % seiner maximalen Kapazität, was den realen Einsatzbedingungen dieser Fahrzeuge entspricht.
Aufgrund der starken Unternehmensentwicklung konnte First Hydrogen sowohl Wasserstoffunternehmen als auch vergleichbare Unternehmen aus dem Transportsektor seit Ende 2021 outperformen. Quelle: Refinitiv Eikon, Stand: 14.08.2023
Zwischenfazit
Die Frage scheint geklärt. Neben der weitaus größeren Reichweite pro Tankfüllung sowie deutlich kürzeren Tankzeiten scheint sich bei leichten Nutzfahrzeugen das mit Wasserstoff-Brennstoffzelle betriebene Nutzfahrzeug, gegenüber dem mit Batterie betriebenen Automobil, durchzusetzen. Bei Testfahrten unter realen Straßenbedingungen erreichte das von First Hydrogen entwickelte Light Commercial Vehicle eine Reichweite von 630 km und schlug damit sogar die internen Schätzungen des erfahrenen Managements.
Mit den überaus erfolgreich gestarteten Testfahrten der Prototypen unter realen Straßenbedingungen dürfte der Eintritt in den Massenmarkt spätestens 2026 erfolgen, was den Kanadiern ein Umsatzvolumen von rund 1 Mrd. EUR bescheren dürfte. Im Vergleich zum Börsenwert von rund 90 Mio. EUR ist First Hydrogen damit im Vergleich zu anderen Unternehmen aus dem Sektor nicht überbewertet.
Neben der Entwicklung der leichten Nutzfahrzeuge plant die Gruppe außerdem, die gesamte Wertschöpfungskette im Wasserstoffbereich abzudecken. Dies betrifft nicht nur den Ausbau einer Tankstelleninfrastruktur, sondern auch die Herstellung und den Verkauf von grünem Wasserstoff. Hier ist zu erwarten, dass im Laufe des Jahres weitere Fortschritte in diesen Bereichen erzielt werden.
Das Update erfolgt auf den initialen Report 07/2022
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