
DJ Abkühlung am US-Arbeitsmarkt - Arbeitslosenquote steigt
Von Gwynn Guilford und Andreas Plecko
WASHINGTON (Dow Jones)--Das US-Jobwachstum hat im August die Erwartungen zwar etwas übertroffen, aber die Zahlen für die beiden Vormonate wurde deutlich nach unten revidiert, sodass sich insgesamt eine Abkühlung am Arbeitsmarkt abzeichnet. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat im August 187.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs um 170.000 erwartet.
Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 110.000 Jobs nach unten revidiert: Das Ministerium meldete für Juli nun ein Stellenplus von 157.000 (vorläufig: 187.000) und für Juni von 105.000 (vorläufig: 185.000).
Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im August auf 3,8 von 3,5 Prozent, während Ökonomen einen stabilen Wert von 3,5 Prozent erwartet hatten. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die sogenannte Erwerbsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter - stieg von 62,6 auf 62,8 Prozent.
Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent auf 33,82 Dollar. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 4,3 (4,4) Prozent höher. Ökonomen hatten ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 4,4 Prozent erwartet.
An den Terminmärkten wird damit gerechnet, dass die Federal Reserve bei der September-Sitzung die Zinssätze beibehalten wird; ein stabiles Zinsniveau ist zu 89 Prozent eingepreist. Die Fed hat seit März 2022 einen aggressiven Kampf gegen die Inflation geführt und den Leitzins von nahe null auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent angehoben.
Die Fed-Vertreter sind allerdings besorgt, dass sich der zugrunde liegende Preisdruck als hartnäckiger erweist, da ein angespannter Arbeitsmarkt es den Arbeitnehmern ermöglicht, höhere Löhne zu verhandeln, wodurch es schwieriger wird, die Inflation weiter zu senken. In diesem Fall könnte eine weitere Zinserhöhung nötig sein.
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September 01, 2023 08:42 ET (12:42 GMT)
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