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10,5 Billionen USD waren Stand Ende Juni weltweit in ETFs angelegt. Wesentliche Trends: Mehr Anleihen- und Themen-ETFs, nachlassendes Interesse an ESG. Der größte Kostenfaktor für Privatanleger sind mittlerweile die Ordergebühren der Broker. Doch die lassen sich mit einem Trick oft minimieren.
ETFs erzielen neue Rekorde. Wie u.a. die "Börsen-Zeitung" berichtet, waren Ende Juni weltweit 10,2 Billionen USD in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) angelegt. Weitere 300 Mrd. USD hatten Anleger in Exchange Traded Products (ETPs) investiert. Im Vergleich zum letzten Jahreswechsel entspricht dies einem Zuwachs um 13,5 %.
376 Mrd. USD Nettomittelzuflüsse in ETFs
Der Rekord ist dabei keinesfalls nur auf die Kursgewinne an den Märkten zurückzuführen. Vielmehr gab es auch Mittelzuflüsse: 376 Mrd. USD investierten Anleger weltweit netto in ETFs, allein 103 Mrd. USD waren es im Juni. Damit war der Juni der 49. Monat in Folge mit Nettomittelzuflüssen. In den vergangenen zehn Jahren ist das ETF-Volumen um durchschnittlich 15,9 % pro Jahr gewachsen.
Shanna Strauss, Representative Network Development Manager des Brokers Freedom Finance Europe Ltd., wundert das nicht. Das NASDAQ-gelistete Handelshaus ist seit einigen Jahren mit einer CySEC-Lizenz in Europa vertreten. "ETFs sind vielseitig einsetzbar, transparent und kostengünstig", resümiert Strauss.
Unter den eigenen Kunden seien Daytrader ebenso vertreten wie Buy & Hold-Anleger - und beide Gruppen nutzten ETFs und ETPs. Dies lasse sich sowohl für die Kunden in den USA als auch für die Anleger in den 15 europäischen Ländern, in denen Freedom Finance vertreten ist, konstatieren.
Tatsächlich liegen die Kosten von ETFs in einem sehr niedrigen Bereich. Gemessen werden die Kosten meist an der Total Expense Ratio. TERs von 0,10 % sind bei ETFs auf große Leitindizes die Regel. Rechnerisch kostet ein 10.000 EUR-Portfolio damit 10 EUR pro Jahr.
Dämpfer durch PFOF-Verbot?
In den TER sind allerdings nicht die Gebühren der Orders enthalten, mit denen ein ETF ins Depot gelegt wird. Wer einen ETF für 10.000 EUR kauft und nach einem Jahr wieder verkauft, generiert mit Kauf und Verkauf zusammen bei einer Ordergebühr von je 8 EUR insgesamt 16 EUR Kosten. Dies entspricht 0,16 % des Volumens und übersteigt häufig die TER.
Insofern dürften nicht wenige Anleger das auf europäischer Ebene beschlossene Verbot von Payment For Order Flow (PFOF)-Modellen bedauern. Das Verbot tritt 2026 in Kraft und dürfte das Geschäftsmodell der sogenannten Neobroker auf den Kopf stellen.
Diese ermöglichen heute den Kauf von ETF-Anteilen und anderen Wertpapieren zu Gebühren von 1 EUR oder darunter. Gehandelt wird allerdings nicht über große Börsenplätze wie Xetra, sondern über Nebenplätze wie gettex oder Tradegate.
Dass das PFOF-Verbot zu einem nachlassenden Interesse an ETFs führen wird, glauben Wertpapierspezialisten allerdings nicht. Dagegen sprechen schon allein die mittlerweile fast vier Millionen ETF-Sparpläne allein in Deutschland.
Ordergebühren im ETF-Handel senken: So geht es
Shanna Strauss rät Anlegern, die zu möglichst niedrigen Gebühren handeln möchten, zu einem einfachen Trick. "Sehen Sie sich das Gebührenmodell Ihres Brokers an. Wir rechnen z.B. im ETF-Handel 2 EUR Grundgebühr zzgl. 0,02 EUR je Anteil ab. Suchen Sie nach einem ansonsten geeigneten ETF mit einem möglichst hohen Anteilswert", so Strauss.
"Wenn Sie z.B. 5.000 EUR in den DAX investieren und sich für einen ETF mit einem Kurswert von 25 EUR entscheiden, handeln Sie 200 Stück. Dafür würden Sie bei unserem Gebührenmodell 6 EUR Ordergebühr bezahlen. Bei einem anderen DAX-ETF mit höherem Kurswert können Sie die Position mit 20 Anteilen eröffnen. Dann beträgt die Ordergebühr 2,40 EUR", rechnet Strauss vor.
Gerade bei ETFs auf große Indizes wie DAX, S&P 500, NASDAQ 100 und Co. gebe es genügend Auswahlmöglichkeiten. Anleger könnten nach ETFs mit niedriger TER suchen und gleichzeitig einen Titel mit hohem Anteilswert finden.
Voraussetzung für diese Vorgehensweise ist allerdings ein Gebührenmodell, das sich - wie im Fall von Freedom 24 - eher an angelsächsischen Strukturen orientiert. Das klassische deutsche Modell - Grundgebühr + volumenabhängige Provision + Handelsplatzentgelt - eignet sich dafür nicht.
Themen- und Anleihe-ETFs legen zu
Durch die Zinswende ist wenig überraschend das Interesse an Anleihe-ETFs gestiegen. Die Nettomittelzuflüsse beliefen sich weltweit im ersten Halbjahr auf 142 Mrd. USD. In Europa erreichten die Zuflüsse dem Analysehaus Morningstar zufolge sogar Höchstwerte.
"Die Zuflüsse in Anleihen-ETFs erreichten in der ersten Jahreshälfte ein Allzeithoch, da die Anleger versuchten, von den steigenden Anleiherenditen zu profitieren und Ungleichgewichte in den Portfolios auszugleichen, in denen festverzinsliche Wertpapiere seit vielen Jahren untergewichtet sind", sagt José Garcia-Zarate, Associate Director für passive Strategien bei Morningstar.
Die Untergewichtung werde vor allem durch den Kauf von Investment Grade-Titeln ausgeglichen, da attraktive Renditen jetzt auch in sicheren Bereichen des Anleihemarktes zu finden seien.
Auch Themen-ETFs bleiben populär. Das Research- und Beratungsunternehmen ETFGI berichtete vor wenigen Tagen, dass dieses Segment im Juni Nettozuflüsse in Höhe von 6,62 Milliarden US-Dollar verzeichnen konnte. Im ersten Halbjahr flossen demnach 19,11 Mrd. USD in diesen Bereich. Das in Themen-ETFs angelegte Volumen stieg im laufenden Jahr um 18,3 % auf 261 Mrd. USD. Auch wenn hier der neunte aufeinanderfolgende Monat mit Zuflüssen verzeichnet wurde: In der Vergangenheit lagen die Zuflüsse in das Segment bereits höher.
Mehr Growth, weniger Value - und weniger Robo Advisor
Etwas abgeflaut ist dagegen Morningstar zufolge das Interesse an ESG-ETFs. Hier gingen die Mittelzuflüsse im zweiten Quartal zurück. Eine Abkehr von den ESG-Prinzipien muss dies jedoch nicht bedeuten. Der Rückgang wird auch auf das größere Volumen von Bond-ETFs zurückgeführt. Im Bereich der Staatsanleihen sind ESG-Kriterien bislang weit weniger verbreitet als bei Aktien oder Unternehmensanleihen.
Im Aktiensegment stehen Wachstumstitel auf der Wunschliste der Anleger weit oben - die Tech Rallye kommt nicht von ungefähr. Abflüsse registrierte Morningstar dagegen bei Value-orientierten ETFs sowie ETFs auf Energieaktien.
Noch ein Trend? Die Bedeutung von Robo Advisor für das Wachstum des ETF-Segments könnte in Zukunft abnehmen. Einer Studie der Anbieter Cominvest und Quirion zufolge stehen Anleger dem Konzept skeptisch gegenüber. Und auch das FinTech Evergreen kam kürzlich in einer Studie zu dem Schluss, dass "der Mehrwert der Portfolios hinsichtlich der Risikofaktoren im Vergleich zu einem einfachen marktbreiten Index" überschaubar bleibe.
Das bestätigt auch Strauss: "Bei Robo Advisor zahlen Sie eine Vermögensverwaltungsgebühr und zusätzlich die ETF-Kosten. Die laufenden Kosten liegen dann fast so hoch wie bei einem aktiv verwalteten Investmentfonds". Die meisten Anleger benötigten die Produkte nicht.
Mehr über Freedom24
Disclaimer
Ihr Kapital ist gefährdet. Die Prognosen und die bisherige Wertentwicklung sind keine verlässlichen Indikatoren für die zukünftige Performance. Es ist wichtig, dass Sie Ihre eigene Analyse durchführen, bevor Sie eine Investition tätigen. Falls erforderlich, sollten Sie eine unabhängige Anlageberatung durch einen zertifizierten Experten in Anspruch nehmen.
10,5 Billionen USD waren Stand Ende Juni weltweit in ETFs angelegt. Wesentliche Trends: Mehr Anleihen- und Themen-ETFs, nachlassendes Interesse an ESG. Der größte Kostenfaktor für Privatanleger sind mittlerweile die Ordergebühren der Broker. Doch die lassen sich mit einem Trick oft minimieren.
ETFs erzielen neue Rekorde. Wie u.a. die "Börsen-Zeitung" berichtet, waren Ende Juni weltweit 10,2 Billionen USD in börsengehandelten Indexfonds (ETFs) angelegt. Weitere 300 Mrd. USD hatten Anleger in Exchange Traded Products (ETPs) investiert. Im Vergleich zum letzten Jahreswechsel entspricht dies einem Zuwachs um 13,5 %.
376 Mrd. USD Nettomittelzuflüsse in ETFs
Der Rekord ist dabei keinesfalls nur auf die Kursgewinne an den Märkten zurückzuführen. Vielmehr gab es auch Mittelzuflüsse: 376 Mrd. USD investierten Anleger weltweit netto in ETFs, allein 103 Mrd. USD waren es im Juni. Damit war der Juni der 49. Monat in Folge mit Nettomittelzuflüssen. In den vergangenen zehn Jahren ist das ETF-Volumen um durchschnittlich 15,9 % pro Jahr gewachsen.
Shanna Strauss, Representative Network Development Manager des Brokers Freedom Finance Europe Ltd., wundert das nicht. Das NASDAQ-gelistete Handelshaus ist seit einigen Jahren mit einer CySEC-Lizenz in Europa vertreten. "ETFs sind vielseitig einsetzbar, transparent und kostengünstig", resümiert Strauss.
Unter den eigenen Kunden seien Daytrader ebenso vertreten wie Buy & Hold-Anleger - und beide Gruppen nutzten ETFs und ETPs. Dies lasse sich sowohl für die Kunden in den USA als auch für die Anleger in den 15 europäischen Ländern, in denen Freedom Finance vertreten ist, konstatieren.
Tatsächlich liegen die Kosten von ETFs in einem sehr niedrigen Bereich. Gemessen werden die Kosten meist an der Total Expense Ratio. TERs von 0,10 % sind bei ETFs auf große Leitindizes die Regel. Rechnerisch kostet ein 10.000 EUR-Portfolio damit 10 EUR pro Jahr.
Dämpfer durch PFOF-Verbot?
In den TER sind allerdings nicht die Gebühren der Orders enthalten, mit denen ein ETF ins Depot gelegt wird. Wer einen ETF für 10.000 EUR kauft und nach einem Jahr wieder verkauft, generiert mit Kauf und Verkauf zusammen bei einer Ordergebühr von je 8 EUR insgesamt 16 EUR Kosten. Dies entspricht 0,16 % des Volumens und übersteigt häufig die TER.
Insofern dürften nicht wenige Anleger das auf europäischer Ebene beschlossene Verbot von Payment For Order Flow (PFOF)-Modellen bedauern. Das Verbot tritt 2026 in Kraft und dürfte das Geschäftsmodell der sogenannten Neobroker auf den Kopf stellen.
Diese ermöglichen heute den Kauf von ETF-Anteilen und anderen Wertpapieren zu Gebühren von 1 EUR oder darunter. Gehandelt wird allerdings nicht über große Börsenplätze wie Xetra, sondern über Nebenplätze wie gettex oder Tradegate.
Dass das PFOF-Verbot zu einem nachlassenden Interesse an ETFs führen wird, glauben Wertpapierspezialisten allerdings nicht. Dagegen sprechen schon allein die mittlerweile fast vier Millionen ETF-Sparpläne allein in Deutschland.
Ordergebühren im ETF-Handel senken: So geht es
Shanna Strauss rät Anlegern, die zu möglichst niedrigen Gebühren handeln möchten, zu einem einfachen Trick. "Sehen Sie sich das Gebührenmodell Ihres Brokers an. Wir rechnen z.B. im ETF-Handel 2 EUR Grundgebühr zzgl. 0,02 EUR je Anteil ab. Suchen Sie nach einem ansonsten geeigneten ETF mit einem möglichst hohen Anteilswert", so Strauss.
"Wenn Sie z.B. 5.000 EUR in den DAX investieren und sich für einen ETF mit einem Kurswert von 25 EUR entscheiden, handeln Sie 200 Stück. Dafür würden Sie bei unserem Gebührenmodell 6 EUR Ordergebühr bezahlen. Bei einem anderen DAX-ETF mit höherem Kurswert können Sie die Position mit 20 Anteilen eröffnen. Dann beträgt die Ordergebühr 2,40 EUR", rechnet Strauss vor.
Gerade bei ETFs auf große Indizes wie DAX, S&P 500, NASDAQ 100 und Co. gebe es genügend Auswahlmöglichkeiten. Anleger könnten nach ETFs mit niedriger TER suchen und gleichzeitig einen Titel mit hohem Anteilswert finden.
Voraussetzung für diese Vorgehensweise ist allerdings ein Gebührenmodell, das sich - wie im Fall von Freedom 24 - eher an angelsächsischen Strukturen orientiert. Das klassische deutsche Modell - Grundgebühr + volumenabhängige Provision + Handelsplatzentgelt - eignet sich dafür nicht.
Themen- und Anleihe-ETFs legen zu
Durch die Zinswende ist wenig überraschend das Interesse an Anleihe-ETFs gestiegen. Die Nettomittelzuflüsse beliefen sich weltweit im ersten Halbjahr auf 142 Mrd. USD. In Europa erreichten die Zuflüsse dem Analysehaus Morningstar zufolge sogar Höchstwerte.
"Die Zuflüsse in Anleihen-ETFs erreichten in der ersten Jahreshälfte ein Allzeithoch, da die Anleger versuchten, von den steigenden Anleiherenditen zu profitieren und Ungleichgewichte in den Portfolios auszugleichen, in denen festverzinsliche Wertpapiere seit vielen Jahren untergewichtet sind", sagt José Garcia-Zarate, Associate Director für passive Strategien bei Morningstar.
Die Untergewichtung werde vor allem durch den Kauf von Investment Grade-Titeln ausgeglichen, da attraktive Renditen jetzt auch in sicheren Bereichen des Anleihemarktes zu finden seien.
Auch Themen-ETFs bleiben populär. Das Research- und Beratungsunternehmen ETFGI berichtete vor wenigen Tagen, dass dieses Segment im Juni Nettozuflüsse in Höhe von 6,62 Milliarden US-Dollar verzeichnen konnte. Im ersten Halbjahr flossen demnach 19,11 Mrd. USD in diesen Bereich. Das in Themen-ETFs angelegte Volumen stieg im laufenden Jahr um 18,3 % auf 261 Mrd. USD. Auch wenn hier der neunte aufeinanderfolgende Monat mit Zuflüssen verzeichnet wurde: In der Vergangenheit lagen die Zuflüsse in das Segment bereits höher.
Mehr Growth, weniger Value - und weniger Robo Advisor
Etwas abgeflaut ist dagegen Morningstar zufolge das Interesse an ESG-ETFs. Hier gingen die Mittelzuflüsse im zweiten Quartal zurück. Eine Abkehr von den ESG-Prinzipien muss dies jedoch nicht bedeuten. Der Rückgang wird auch auf das größere Volumen von Bond-ETFs zurückgeführt. Im Bereich der Staatsanleihen sind ESG-Kriterien bislang weit weniger verbreitet als bei Aktien oder Unternehmensanleihen.
Im Aktiensegment stehen Wachstumstitel auf der Wunschliste der Anleger weit oben - die Tech Rallye kommt nicht von ungefähr. Abflüsse registrierte Morningstar dagegen bei Value-orientierten ETFs sowie ETFs auf Energieaktien.
Noch ein Trend? Die Bedeutung von Robo Advisor für das Wachstum des ETF-Segments könnte in Zukunft abnehmen. Einer Studie der Anbieter Cominvest und Quirion zufolge stehen Anleger dem Konzept skeptisch gegenüber. Und auch das FinTech Evergreen kam kürzlich in einer Studie zu dem Schluss, dass "der Mehrwert der Portfolios hinsichtlich der Risikofaktoren im Vergleich zu einem einfachen marktbreiten Index" überschaubar bleibe.
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