FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Aktien von Stahlproduzenten haben am Montag besonders unter der Schwäche der chinesischen Immobilienwirtschaft gelitten. So büßten die Papiere von Thyssenkrupp unter den schwächsten Werten im MDax 2,4 Prozent auf 6,77 Euro ein. Der Index der mittelgroßen Werte fiel um ein Prozent.
Unter den größten Verlierern im SDax sackten die Anteilsscheine von Salzgitter um 2,7 Prozent ab. Hier erwies sich auch ein negativer Analystenkommentar als Belastung. Der Nebenwerteindex notierte zuletzt 0,7 Prozent in Minus.
In Paris ging es für die Anteilsscheine von ArcelorMittal um knapp drei Prozent nach unten. Zudem standen europaweit Papiere von Bergbauunternehmen unter Druck.
Die Aktien der europäischer Bergbau- und Stahlunternehmen litten unter dem jüngsten Rückgang der Eisenerzpreise. Dieser wiederum resultierte Beobachtern zufolge aus dem Umstand, dass Chinas anhaltend schwacher Immobilienmarkt die Bauunternehmen dazu veranlasst, sich bei der Aufstockung ihrer Stahlvorräte vor dem Nationalfeiertag am 1. Oktober zurückzuhalten.
In der Regel steigt die Nachfrage nach Stahl vor dem Nationalfeiertag an, der mitten in den üblichen saisonalen Aufschwung der Bautätigkeit in China fällt. In diesem Jahr jedoch wirft die Krise auf dem chinesischen Immobilienmarkt einen Schatten auf die Branche.
Aktuell gibt es neue Negativ-Schlagzeilen von dem Immobilienriesen Evergrande. Dieser hatte mitgeteilt, er könne wegen einer anhaltenden staatlichen Untersuchung keine neuen Kredite aufnehmen. Dies schürte Ängste vor weitergehenden Maßnahmen der Pekinger Regierung gegen den Sektor, der ohnehin schon mit einer Schuldenkrise kämpft.
Zu Salzgitter schrieb Analyst Moses Ola von der US-Bank JPMorgan, die wegen der Aurubis-Beteiligung gesenkte Zielspanne des Stahlkonzerns für den Vorsteuergewinn in diesem Jahr liege merklich unter den Markterwartungen, die nun deutlich sinken dürften. Der mutmaßliche Betrug vereinzelter Schrottlieferanten belastet den Kupferkonzern Aurubis mit einer niedrigen dreistelligen Millionensumme. Zudem beinhalteten die derzeitigen Schätzungen für 2024 auch wegen sinkender Stahlpreise erhebliche Risiken für den Aktienkurs von Salzgitter, fuhr Ola fort./la/ag/men
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