DJ MÄRKTE EUROPA/Vorsichtige Stabilisierung nach Abverkauf
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch wenig verändert geschlossen. Nach dem massiven Abverkauf der vergangenen Tage galt der Markt als technisch "überverkauft", so dass eine Stabilisierung eintrat. Zudem dürfte es in dem einen oder anderen Wert erste "Schnäppchenkäufer" gegeben haben. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die Märkte einen Boden finden können angesichts des angespannten Umfelds. Neben einer weiterhin zu hohen Inflation, Wachstumssorgen und dem Zinsumfeld richten sich die Blicke zunehmend auf einen möglichen "Government Shutdown" ab dem 1. Oktober in den USA.
Der DAX schloss 0,3 Prozent tiefer bei 15.217 Punkten, der Euro-Stoxx-50 beendete den Handel gut behauptet bei 4.132 Punkten. Nach dem Abverkauf der vergangenen Tage gehörte der Sektor der Technologiewerte zu den Gewinnern. Am Devisenmarkt dauerte der Abwärtstrend des Euro an - die Gemeinschaftswährung ging bei etwa 1,0513 Dollar um.
Tendenziell positive Nachrichten kamen aus China. Die dortigen Industrieunternehmen haben im August wieder mehr verdient. Die Industriegewinne stiegen um 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nachdem sie im Juli um 6,7 Prozent gefallen waren, wie die Statistikbehörde des Landes mitteilte.
Inzwischen kommt etwas Bewegung in den US-Haushaltsstreit. Senatoren von Demokraten und Republikanern haben einen Kompromissvorschlag für einen kurzfristigen Übergangshaushalt vorgelegt. Der am Dienstag veröffentlichte Kompromiss würde eine Finanzierung der Bundesbehörden bis zum 17. November sicherstellen. Der Vorschlag umfasst auch rund 6 Milliarden Dollar an zusätzlichen Hilfen für die Ukraine. Präsident Joe Biden hatte den Kongress um 24 Milliarden Dollar gebeten. Die Erfolgschancen des Kompromissvorschlags im Repräsentantenhaus waren zunächst ungewiss.
UBS erneut im Fokus
UBS gerieten nach einem Bericht von Bloomberg unter Druck. Laut diesem hat das US-Justizministerium (DoJ) eine Untersuchung eingeleitet, weil die Credit Suisse russischen Kunden geholfen haben soll, Sanktionen zu umgehen. Untersucht werde auch, ob die UBS Compliance-Auflagen nicht erfüllt habe. Die in eine Schieflage geratene Credit Suisse wurde unlängst in die UBS integriert. UBS verloren knapp 3 Prozent.
Die Neunmonatszahlen von H&M fielen nach Einschätzung von RBC leicht über den Erwartungen aus, was vor allem auf eine bessere Bruttomarge zurückzuführen sei. Dass das September-Geschäft sehr schwach verlaufen ist, spielte für die Kursfindung keine Rolle. Die Analysten von Bernstein bemängelten die schwache Umsatzentwicklung. H&M gewannen 3,4 Prozent.
Für die Aktien der niederländischen Versicherer ging es nach unten, so verloren NN Group knapp 19 Prozent, ASR Nederland gut 14 Prozent und Aegon 4,3 Prozent. Den Grund lieferte für die Citi-Analysten ein vorläufiges Urteil des Berufungsgerichts in Den Haag zu den Sammelklagen des Woekerpolis.nl (Interessenverband der Versicherungsnehmer) gegen NN Group. Das vorläufige Urteil verpflichtet NN derzeit noch nicht zur Zahlung von Entschädigungen. Im Falle einer ungünstigen Entscheidung hatten die Citi-Analysten eine Zahlung von bis zu 1,7 Milliarden Euro prognostiziert, dieser Betrag könnte unter bestimmten Umständen steigen. Die Citi wies explizit darauf hin, dass momentan erhebliche Unsicherheiten bestünden.
Die Aktien von Schott Pharma sollen laut Angaben aus dem Handel zu 27 Euro je Aktie an den Markt kommen. Das Orderbuch sei "um ein Vielfaches überzeichnet", hieß es von einer begleitenden Bank. Die Zeichnungsspanne war von zunächst 24,50 zu 28,50 Euro auf zuletzt 26,50 zu 27 Euro eingeengt worden. Erster Handelstag ist der morgige Donnerstag.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.131,68 +2,50 +0,1% +8,9% Stoxx-50 3.900,75 -1,71 -0,0% +6,8% Stoxx-600 446,91 -0,79 -0,2% +5,2% XETRA-DAX 15.217,45 -38,42 -0,3% +9,3% FTSE-100 London 7.593,22 -32,50 -0,4% +2,3% CAC-40 Paris 7.071,79 -2,23 -0,0% +9,2% AEX Amsterdam 721,74 +0,31 +0,0% +4,8% ATHEX-20 Athen 2.930,83 -49,03 -1,6% +30,2% BEL-20 Bruessel 3.520,52 -19,29 -0,5% -4,9% BUX Budapest 55.977,01 +405,27 +0,7% +27,8% OMXH-25 Helsinki 4.215,45 -17,52 -0,4% -11,4% ISE NAT. 30 Istanbul 8.610,79 -36,91 -0,4% +44,9% OMXC-20 Kopenhagen 2.123,80 -7,17 -0,3% +15,7% PSI 20 Lissabon 6.101,58 -33,19 -0,5% +6,0% IBEX-35 Madrid 9.331,90 -35,00 -0,4% +13,4% FTSE-MIB Mailand 28.012,30 -86,58 -0,3% +18,5% OBX Oslo 1.194,42 +13,62 +1,2% +9,6% PX Prag 1.340,96 +2,36 +0,2% +11,6% OMXS-30 Stockholm 2.130,32 -2,83 -0,1% +4,3% WIG-20 Warschau 1.898,92 -29,50 -1,5% +6,0% ATX Wien 3.123,33 +6,87 +0,2% +0,5% SMI Zuerich 10.882,31 -71,39 -0,7% +1,4% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,84 +0,04 +0,27 US-Zehnjahresrendite 4,58 +0,05 +0,70 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:10 Di, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,0508 -0,6% 1,0564 1,0577 -1,8% EUR/JPY 157,09 -0,3% 157,53 157,47 +11,9% EUR/CHF 0,9667 -0,1% 0,9689 0,9667 -2,3% EUR/GBP 0,8664 -0,4% 0,8695 0,8696 -2,1% USD/JPY 149,50 +0,3% 149,11 148,91 +14,0% GBP/USD 1,2126 -0,2% 1,2149 1,2163 +0,3% USD/CNH (Offshore) 7,3147 +0,1% 7,3084 7,3118 +5,6% Bitcoin BTC/USD 26.256,99 +0,4% 26.252,91 26.157,65 +58,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 93,84 90,39 +3,8% +3,45 +20,6% Brent/ICE 96,33 93,96 +2,5% +2,37 +17,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,55 40,32 -1,9% -0,77 -51,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.879,75 1.900,75 -1,1% -21,01 +3,1% Silber (Spot) 22,55 22,88 -1,4% -0,33 -5,9% Platin (Spot) 893,83 907,53 -1,5% -13,70 -16,3% Kupfer-Future 3,63 3,62 +0,1% +0,00 -5,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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September 27, 2023 12:06 ET (16:06 GMT)
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