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Schrumpfende Lagerbestände in den USA lösen kurzfristig eine Rallye bei Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) aus. Was ist da los?
Der Preis für Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) ist heute kurzzeitig auf 95 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gestiegen. Auslöser für den jüngsten Anstieg war laut Bloomberg ein Rückgang der Lagerbestände im wichtigen US-Öllager Cushing, Oklahoma, dem Lieferpunkt für US-Futures.
"Alles deutet darauf hin, dass die Sorge um eine Angebotsverknappung anhält und sich in den Wintermonaten der nördlichen Hemisphäre sogar noch verschärft", sagte Vandana Hari, Gründerin der Beratungsfirma Vanda Insights, auf Bloomberg TV. "Der Markt ist derzeit sehr angespannt, fast am Rande der Panik."
Der Rückgang der US-Rohöllagerbestände fiel den offiziellen Daten vom Mittwoch zufolge stärker aus als erwartet, was zeigt, wie schnell sich der Markt aufgrund der Angebotskürzungen Saudi-Arabiens und Russlands verknappt.
WTI ist seit Ende Juni um rund ein Drittel gestiegen und auf dem besten Weg, den höchsten Quartalsanstieg seit Juni 2020 zu erzielen, als die Preise in den ersten Monaten der Pandemie ins Trudeln gerieten. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent hat diese Woche im Intraday-Handel die 97-Dollar-Marke überschritten.
Anfang des Monats prognostizierte die OPEC für das vierte Quartal ein Rohöldefizit von bis zu drei Millionen Barrel pro Tag. Da sich die Nachfrage in den USA und China als widerstandsfähig erweist, halten viele Marktteilnehmer einen Ölpreis von 100 US-Dollar für unvermeidlich, selbst wenn der US-Dollar steigt und die Sorgen über die weltweit hohen Zinsen anhalten.
ING-Ökonomen erwarten, dass der Ölpreis (Brent) "in in naher Zukunft die 100-Dollar-Marke überschreiten wird, da die Angebotskürzungen der OPEC+-Länder die schwächere Nachfrage aufgrund der Verlangsamung der Weltwirtschaft mehr als ausgleichen".
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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion
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