Die Aktie des MDAX-Konzerns springt nachbörslich bei Tradegate über sechs Prozent in die Höhe. Gelingt dem neuen Chef von Thyssen der Befreiungsschlag, den seine Vorgängerin so oft versucht hat? Die Anleger wetten drauf!
Wird der Essener Mischkonzern seinen Klotz am Bein teilweise los? Wie das Handelsblatt von mit der Sache vertrauten Personen geflüstert bekommen hat, befindet sich ThyssenKrupp in intensiven Gesprächen mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky. Die Verhandlungen sollen Chefsache sein. Der neue Vorstandsvorsitzende von ThyssenKrupp, Miguel Lopez, will mit dem Deal den großen Befreiungsschlag für den Konzern landen.
Es geht darum, dass Kretinsky 50 Prozent der Stahlsparte von ThyssenKrupp kauft. Wie das Handelsblatt weiter erfahren hat, könnte der Deal noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Für Lopez wäre der Teilverkauf ein ganz wichtiger Schritt, um ThyssenKrupp wieder auf zwei gesunde Beine zu stellen. Zusammen mit dem bereits eingeleiteten Sparprogramm könnte der Essener Konzern wieder mehr Spielraum bekommen und die Stahlsparte auf Vordermann bringen.
Daniel Kretinsky: Ein Spieler auf der europäischen Bühne
Für Daniel Kretinsky wäre der Einstieg in die Stahlsparte des MDAX Konzerns der nächste Schachzug auf der europäischen Bühne. Er ist bereits an der Metro und ProSiebenSat.1 in Deutschland beteiligt. Dazu kommen Beteiligungen an der französischen Elektronikkette Fnac Darty, am britischen Supermarktbetreiber Sainsbury's und am US-Schuhhändler Foot Locker.
Der Teilverkauf ist zwar noch nicht in trockenen Tüchern, aber die Anleger spekulieren auf bessere Zeiten für ThyssenKrupp. Die Aktie legt im nachbörslichen Handel um mehr als sechs Prozent zu.
Aktie wieder einen Blick wert!
Mit dem heutigen Kurssprung zieht der Kurs der ThyssenKrupp-Aktie wieder über die Marke von sieben Euro. Beide Seiten wollten zwar zu dem Gerücht keine Stellung beziehen, bewahrheiten sich aber die Gespräche und sollte Kretinsky 50 Prozent der Stahsparte übernehmen, dann dürfte die Aktie in diesem Jahr noch die Marke von acht Euro knacken.
Langfristig könnten sogar wieder Kurse im zweistelligen Bereich winken, wenn Cheflenker Miguel Lopez den Stahlklotz vom ThyssenKrupp-Bein bringt.
Markus Weingran, Aktien-Experte wallstreetONLINE Börsenlounge
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