Am Jahresende müssen die Banken erstmals die "Green Asset Ratio" ihres Kreditbuchs berichten, also den Anteil grüner Finanzierungen an ihren Ausleihungen. "Die Banken haben eine große Herausforderung und einen Berg von Arbeit vor der Brust, die Offenlegungspflichten jetzt und in den nächsten Jahren zu erfüllen", sagt Erich Suess, Partner der Strategieberatung BCG und Sparringspartner der Banken in Sachen EU-Taxonomie, im Gespräch mit FINANCE-TV. Aber immerhin drohen den Banken keine harten Regulierungsauflagen in Form von Mindestquoten zur Green Asset Ratio: "Damit rechne ich nicht vor 2030", glaubt Suess. Und selbst dann scheint dies kein großes Problem für die Banken zu werden: "Die Dekarbonisierungsziele der Banken sind grosso modo die gleichen wie die der EU." Folgenreicher wird die EU-Taxonomie für Sustainable Finance hingegen für die Firmenkunden der Banken werden, mahnt Suess. "Die Firmenkunden werden die Folgen der EU-Taxonomie spüren. Einerseits könnten grüne Kredite günstiger im Preis werden. Andererseits werden Banken sich auf lange Sicht schwer damit tun, bestimmten Branchen oder Unternehmen noch Kredit zu geben." Wann grüne Finanzierungen durch die Bank günstiger sein werden als nicht-grüne und ob alle Banken die Reporting-Deadline schaffen - Erich Suess' Antworten bei FINANCE-TV.