RIAD/KAIRO (dpa-AFX) - Saudi-Arabien und Ägypten haben den Aufruf des israelischen Militärs zur Massenevakuierung des nördlichen Gazastreifens scharf kritisiert. Saudi-Arabien lehne die "Zwangsumsiedlung ab", teilte das Außenministerium am Freitag mit. Alle Formen der militärischen Eskalation, die sich gegen Zivilisten richteten, müssten gestoppt werden. Den Menschen im Gazastreifen seien die Grundvoraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben entzogen worden, was "einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht" darstelle, hieß es in der Erklärung aus Riad weiter.
Auch Ägypten verurteilte die Anweisungen zur Evakuierung der Gaza-Einwohner durch das israelische Militär. Dies sei "eine schwerwiegende Verletzung der Regeln des humanitären Völkerrechts", hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums. Ägypten forderte Israel auf, von solch "eskalierenden Schritten" abzusehen. Denn diese hätten schlimme Folgen für die humanitäre Lage im Gazastreifen.
Vor einer erwarteten Bodenoffensive hat das israelische Militär mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert. Demnach sollten sich die Menschen in ein Gebiet südlich des Wadis Gaza begeben, das etwa in der Mitte des nur 40 Kilometer langen Gazastreifens liegt./cir/DP/he