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Ministerium: Steuereinnahmen setzen im September Aufwärtstrend fort

Finanznachrichten News

DJ Ministerium: Steuereinnahmen setzen im September Aufwärtstrend fort

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Steuereinnahmen sind im September um 13,3 Prozent gestiegen und haben damit ihren Aufwärtstrend aus den Vormonaten fortgesetzt. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. Grund für den Anstieg waren Sondereffekte bei der Lohnsteuer sowie ein kräftiger Einnahmeanstieg bei der Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge. Der Ausblick für die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung der deutschen Wirtschaft bleibt laut Finanzministerium gedämpft.

Die Lohnsteuereinnahmen stiegen im September im Jahresvergleich um rund 125 Prozent, da im Vorjahr die Auszahlung der Energiepreispauschale das Steueraufkommen in dem Bereich gemindert hatte, wie das Ministerium erklärte.

Der Bund allein sah im September 16,3 Prozent mehr an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 35,1 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 36,6 Milliarden Euro 10,5 Prozent mehr an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im September auf rund 80,6 Milliarden Euro, ein Plus von 13,3 Prozent. Auch im August und Juli waren die Steuereinnahmen gestiegen.

In den ersten neun Monaten des Jahres nahmen die Steuereinnahmen insgesamt um 2,5 Prozent auf 608,5 Milliarden Euro zu. Die Steuerschätzer hatten im Mai ein Steuerplus von 2,9 Prozent für das Gesamtjahr vorhergesagt. Am Donnerstag werden sie ihre neue Schätzung veröffentlichen.

Der Bund alleine verbucht von Januar bis September einen Zuwachs um 7,2 Prozent. Bei den Ländern verringerten sich die Steuereinnahmen leicht um 0,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Gedämpfter Konjunkturausblick 

Der kurzfristige konjunkturelle Ausblick bleibe insgesamt angesichts der umfragebasierten Frühindikatoren "weiterhin spürbar eingetrübt", heißt es im Monatsbericht. Grundsätzlich sei die Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung weiterhin deutlich erhöht. "Es bestehen Abwärtsrisiken, insbesondere mit Blick auf geopolitische Konflikte", so das Finanzministerium.

Im abgelaufenen dritten Quartal hat sich die deutsche Wirtschaft den Ökonomen zufolge gebremst gezeigt. Das Ministerium verwies auf die deutschen Warenexporte, die im August im Zuge einer abgekühlten Weltkonjunktur zum zweiten Mal in Folge einen merklichen Dämpfer hätten hinnehmen müssen. Auch die Binnennachfrage sei verhalten. "So gingen die Warenimporte zuletzt weiter zurück. In rückläufigen Umsätzen in Gastgewerbe und Einzelhandel zeigt sich eine anhaltende Konsumzurückhaltung der privaten Haushalte", schreibt das Ministerium in seinem Monatsbericht.

Die schwache konjunkturelle Entwicklung hinterlasse auch am grundsätzlich robusten Arbeitsmarkt Spuren. Denn die Arbeitslosigkeit sei im September um saisonale Effekte bereinigt erneut etwas angestiegen. Allerdings befinde sich die Erwerbstätigkeit auf historisch hohem Niveau.

Mit Blick auf die Inflationsrate, die im September aufgrund von Basiseffekten deutlich auf 4,5 Prozent zurückgegangen ist, erwartet das Ministerium weitere sinkende Raten. Denn angesichts der Entwicklung der Preise auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen (Importpreise, Erzeugerpreise) sowie der rückläufigen Preiserwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate sei "mit einem weiteren schrittweisen Rückgang der Inflation zu rechnen", so das Ministerium.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/jhe

(END) Dow Jones Newswires

October 19, 2023 18:00 ET (22:00 GMT)

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