Eine klar formulierte und mit Zahlen unterlegte ESG-Verbesserungsagenda zu haben, wird immer mehr zu einer unerlässlichen Voraussetzung für Unternehmen, die am Kapitalmarkt Geld aufnehmen möchten. "ESG ist für die Investoren von überragender Bedeutung. Für CFOs bedeutet das, dass sie sich gründlich mit dem Thema ESG auseinandersetzen müssen", empfiehlt Roger Barb, Head of Execution Equity Capital Markets (ECM) bei der BNP Paribas, im FINANCE-TV-Interview. Laut einer aktuellen Investorenbefragung der Großbank setzen satte 96 Prozent der ESG-orientierten Investoren bei ihren Investitionsentscheidungen auf den "Best-in-Class"-Ansatz, was bedeutet, dass sie aus jeder Branche die ESG-Vorreiter als Investitionsziel auswählen. Da dies aber auch Rohstoffförderer, Waffenhersteller und ähnliche ESG-ferne Unternehmen umfasst, ist dieser Ansatz umstritten - gerade unter Investoren, die mit den Methoden "Impact" oder "Exclusion" (Ausschluss) arbeiten. Aber CFOs kommen nicht umhin, die Best-in-Class-Investoren zu bedienen, meint Barb: "Ein Finanzvorstand muss den Investoren anhand von Daten und Informationen zeigen, dass sein Unternehmen zu den ESG-Vorreitern in der Branche gehört." Worauf es dabei ankommt, welche KPIs die zentralen sind und wieviel Prozent der Kapitalmarktakteure jetzt schon stark ESG-getrieben investieren, das erklärt der ESG-ECM-Experte der BNP Paribas hier in unserem Interview.