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MÄRKTE EUROPA/Leichter - Siemens Energy stürzen ab

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Leichter - Siemens Energy stürzen ab

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag im Minus geschlossen. Vom Tagestief bei 14.655 erholte sich der DAX etwas, der positive Impuls kam mit einem äußerst starken BIP aus den USA. Der DAX schloss 1,1 Prozent tiefer bei 14.731 Zähler, hier lieferte die Berichtssaison einige negative Nachrichten. So verlor die Aktie von Siemens Energy gleich um 35 Prozent, das Unternehmen verhandelt mit dem Bund über staatliche Bürgschaften. Zudem belastete die Schwäche der Aktie von Mercedes-Benz Group (-5,8%). Die dort gesehene Renditeschwäche im Premiumsegment drückte auch die Aktien der Wettbewerber wie Porsche AG (-3,5%) und BMW (-3,0%). Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,6 Prozent tiefer bei 4.049 Punkten.

Zwischen Inflation und Krisenumfeld hält die EZB die Füße still 

Nach zehn Zinserhöhungen in Folge zeigten sich die EZB-Vertreter nun mit einer abwartenden Haltung. Mit der Zinsschraube ging es wie von Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank, erwartet nicht weiter nach oben. Zwar sei die Inflationsrate immer noch viel zu hoch, die geldpolitische Ausrichtung mittlerweile aber restriktiv genug. Das zeige sich etwa an den Umfragen zur Kreditvergabe der Banken oder auch mit Blick auf den Immobilienmarkt, der vielerorts fast stillsteht. Außerdem sprächen ein unsicheres internationales Umfeld und weiterhin bestehende Risiken im Hinblick auf die Energiepreise für ein Abwarten. Es dürfte somit eine längere Phase konstanter Leitzinsen angebrochen sein. Für die EZB komme es aber darauf an, vorzeitigen Zinssenkungsfantasien der Märkte entgegenzutreten.

Thema Nummer 1 war Siemens Energy, die Aktie des Großaktionärs Siemens (-4,5%) wurde in Sippenhaft genommen. Bei Siemens Energy erschweren die Probleme im Windenergiegeschäft offenbar inzwischen die Finanzierung einer wachsenden Zahl von Großprojekten. Der Münchner Konzern bestätigte Medienberichte, wonach er mit dem Bund über staatliche Bürgschaften verhandelt. Nach Einschätzung der Citigroup dürften die Spekulationen um eine Kapitalerhöhung zunehmen. Auch wenn das Unternehmen keine unmittelbaren Liquiditätsprobleme habe, so seien die Hinweise des Unternehmens mit Blick auf Bemühungen für eine Stärkung der Bilanz doch recht allgemein ausgefallen, so die Analysten. Die Citigroup spricht von hohen Unsicherheiten im Vorfeld der Quartalszahlen und des Kapitalmarkttages.

Harter Wettbewerb bremst Mercedes-Benz aus 

Als schwach wie erwartet wurden die Geschäftszahlen zum dritten Quartal von Mercedes-Benz eingestuft. Die Stuttgarter bekommen den Preiswettbewerb im Geschäft mit Elektroautos zu spüren: Der DAX-Konzern hat im dritten Quartal im Kerngeschäft mit Premiumautos deutlich weniger verdient und blickt nun etwas pessimistischer auf das Gesamtjahr. Der Sektor der Automobilwerte stellte mit einem Abschlag von 2,4 Prozent den größten Verlierer im Stoxx-50, hier brachen Volvo Car nach Zahlen um 9,5 Prozent ein.

Rheinmetall (+1,6%) hat für das dritte Quartal leicht über den Erwartungen ausgefallene Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Umsatz entsprach den Markterwartungen, während das operative Ergebnis mit 191 Millionen Euro über der Schätzung von 165 Millionen Euro blieb.

Hellofresh brachen 10,3 Prozent ein, nachdem der Kochboxenversender im dritten Quartal operativ etwas weniger verdient und einen leichten Margenrückgang verbucht hat. Die Zahl der Kunden und Bestellungen sank ebenfalls.

Auch aus Europa gab es einen Schwall an Zahlen. So sind die Drittquartalszahlen von Carrefour (+4,7%) nach Einschätzung der Citigroup im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Positiv hoben die Analysten die Bestätigung der Ziele für das laufende Jahr hervor.

Die BNP Paribas (-2,6%) hat im dritten Quartal trotz höherer Einnahmen weniger verdient und dabei unter steigenden Kosten gelitten. Die französische Bank erzielte im dritten Quartal einen Nettogewinn von 2,66 Milliarden Euro, verglichen mit 2,77 Milliarden Euro im Vorjahr. Während der Nettogewinn als im Rahmen der Erwartung an der Börse eingestuft wird, wird die Schwäche im Privatkundengeschäft als negative Überraschung gesehen.

Für die Aktie von Straumann ging es um 10 Prozent nach unten. Als Grund wurde im Handel auf die Aktie des US-Wettbewerbers Align Technology verwiesen, die rund ein Fünftel an Wert verliert. Der Hersteller von Invisalign hat nach schwachen Quartalszahlen die Prognose für das vierte Quartal gesenkt und auf die sich verschlechternden makroökonomischen Rahmenbedingungen verwiesen.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.                    stand   absolut     in %      seit 
.                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.049,40    -23,95    -0,6%     +6,7% 
Stoxx-50               3.834,68    -27,55    -0,7%     +5,0% 
Stoxx-600                433,20    -2,07    -0,5%     +2,0% 
XETRA-DAX              14.731,05   -161,13    -1,1%     +5,8% 
FTSE-100 London            7.354,57    -59,77    -0,8%     -0,5% 
CAC-40 Paris             6.888,96    -26,11    -0,4%     +6,4% 
AEX Amsterdam              719,30    -2,94    -0,4%     +4,4% 
ATHEX-20 Athen            2.904,39    -22,56    -0,8%     +29,0% 
BEL-20 Bruessel            3.299,74    -14,60    -0,4%     -10,9% 
BUX Budapest             56.594,23   -315,07    -0,6%     +29,2% 
OMXH-25 Helsinki           4.053,38    +26,36    +0,7%     -16,5% 
ISE NAT. 30 Istanbul         7.978,89   +235,61    +3,0%     +34,2% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.115,04    -24,71    -1,2%     +15,2% 
PSI 20 Lissabon            6.050,12   +134,76    +2,2%     +8,0% 
IBEX-35 Madrid            8.962,80    -22,00    -0,2%     +8,9% 
FTSE-MIB Mailand           27.507,90    +79,30    +0,3%     +15,7% 
OBX Oslo               1.160,39    -6,19    -0,5%     +6,5% 
PX Prag               1.345,81    +0,14    +0,0%     +12,0% 
OMXS-30 Stockholm           2.064,55    -9,29    -0,4%     +1,0% 
WIG-20 Warschau            2.120,96    +24,74    +1,2%     +18,4% 
ATX Wien                 0,00     0,00     0,0%     -2,8% 
SMI Zuerich             10.367,69    -33,24    -0,3%     -3,4% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- % Do, 8:44 Uhr Mi, 17:17 Uhr  % YTD 
EUR/USD        1,0536    -0,3%    1,0537     1,0591  -1,6% 
EUR/JPY        158,48    -0,1%    158,83     158,76  +12,9% 
EUR/CHF        0,9474    -0,0%    0,9473     0,9479  -4,3% 
EUR/GBP        0,8694    -0,4%    0,8725     0,8717  -1,8% 
USD/JPY        150,41    +0,2%    150,74     149,92  +14,7% 
GBP/USD        1,2119    +0,1%    1,2075     1,2150  +0,2% 
USD/CNH (Offshore)   7,3254    -0,0%    7,3287     7,3235  +5,7% 
Bitcoin 
BTC/USD       34.011,99    -1,6%   34.557,96   34.686,01 +104,9% 
 
 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settlem.     +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        84,01    85,39     -1,6%     -1,38  +8,7% 
Brent/ICE        88,70    90,13     -1,6%     -1,43  +8,5% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag     +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.980,99   1.980,00     +0,1%     +0,99  +8,6% 
Silber (Spot)      22,73    22,93     -0,9%     -0,20  -5,2% 
Platin (Spot)     904,70    907,50     -0,3%     -2,80  -15,3% 
Kupfer-Future      3,59     3,59     -0,0%     -0,00  -5,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/err

(END) Dow Jones Newswires

October 26, 2023 12:01 ET (16:01 GMT)

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© 2023 Dow Jones News
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