Die Transaktions- und Fundraising-Flaute bei Private Equity hält nun schon so lange an, dass sich manche Leute fragen, ob aus der Anpassungsphase nicht schon eine Branchenkrise geworden ist. Der institutionelle Investor Julien Zornig, der den Private-Equity-Dachfonds Astorius Capital leitet, zeigt sich im Gespräch mit FINANCE-TV verhalten positiv: "Wenn die aktuelle Phase der Anpassung an das neue Zinsniveau abgeschlossen ist, wird sich die Lage bei Private Equity auch wieder normalisieren. Und die Investoren werden erkennen, dass man mit Private Equity auch bei höheren Zinsen bessere Renditen erzielen kann als mit vielen anderen Investments." Gleichwohl könnte die laufende Anpassung manchem Private-Equity-Manager noch Schmerzen bereiten. Zornig: "Vor allem die großen institutionellen Investoren haben im Moment Probleme, neue Gelder in Private-Equity-Fonds zu stecken, weil deren Allokationsquoten am Limit sind." Dies verändere die Machtbalance in der Branche: Jene Institutionellen, die noch allokieren können, könnten für sich bessere Zeichnungsbedingungen herausschlagen. Außerdem werde es dazu kommen, "dass sich die Fondsvolumina eher nach unten anpassen werden." Das Problem für Private Equity: In solchen Fällen sinken auch die Managementgebühren, was den einen oder anderen Finanzinvestor in Zugzwang bringen könnte, seine eigenen Kosten zu senken. Und der größte Kostenblock sind die Personalkosten. Wie sich das auf die Branche auswirken könnte und warum manche Fonds trotzdem gerade neue Spezialisten an Bord holen, das berichtet Julien Zornig hier bei FINANCE-TV.