DJ MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Lanxess belastet Chemiesektor
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag einen Teil ihrer Rallygewinne der vergangenen Woche abgegeben. Der DAX fiel um 0,4 Prozent auf 15.136 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,4 Prozent auf 4.159 Punkte nach. Etwas gedämpft wurde die Stimmung von den Ölpreisen, die wieder deutlicher stiegen. Gleichzeitig beendeten die Renditen der Langläufer ihren Rückgang und zogen wieder an. Der Index der Öl- und Gasaktien stieg um 0,9 Prozent. Der Index der Reise- und Freizeitaktien kletterte um 0,5 Prozent, gestützt von einem starken Ausblick von Ryanair. Auf der anderen Seite fiel der Index der Chemietitel mit einer enttäuschenden Entwicklung bei Lanxess um 1 Prozent. Die Ryanair-Aktie gewann 5,5 Prozent, Lanxess brachen um 6,1 Prozent ein.
Am Devisenmarkt gab der Dollar auf seinem Fünfwochentief noch etwas weiter nach. Der Euro kostete im späten europäischen Handel rund 1,0750 Dollar.
Lanxess senkt Prognose und kürzt Dividende
Lanxess hat den Ausblick gesenkt und kürzt die Dividende. "Das Geschäft hätte schon deutlich anziehen müssen, um die Prognose zu erreichen", meinte ein Marktteilnehmer. Nach den jüngsten Aussagen der Wettbewerber sei dies aber nicht zu erwarten gewesen, daher komme die Prognosesenkung nicht gänzlich überraschend.
Trotzdem drückte besonders die Dividendensenkung von Lanxess die ganze Branche. "Zwar hat BASF die Pläne für eine mindestens stabile Dividende gerade erst vorgestellt, aber die Zweifel daran bleiben und haben sich verstärkt", so ein Marktteilnehmer. BASF fielen um 1,6 Prozent, auch Covestro, Symrise und Brenntag brachen die Erholung ab.
Nach einem soliden zweiten Quartal werteten die Analysten von Citi den Ausblick von Ryanair positiv. Während der Billigflieger den Nettogewinn 2024 in der Spanne von 1,85 bis 2,05 Milliarden Euro erwarte, liege der Konsens nur bei 1,8 Milliarden. Positiv seien auch Aussagen hinsichtlich der Preisgestaltung sowie der Wiederaufnahme der Dividende.
Im Sog ging es für Easyjet um 1,2 und für Wizz Air um 0,8 Prozent nach oben. Air France gewannen 0,1 Prozent. Lufthansa gaben dagegen 1,8 Prozent ab. Hier bremste, dass JP Morgan das Kursziel gesenkt hatte.
Siemens ziehen an - Dt Post im Sog von PostNL schwach
Siemens zogen um 0,9 Prozent an. "Offensichtlich will der Konzern die Probleme bei Siemens Energy schonend für seine eigenen Aktionäre lösen", so ein Marktteilnehmer. Siemens sei laut Berichten bereit, Aktien der Indien-Tochter von Siemens Energy zu übernehmen, wolle dabei allerdings einen Abschlag von 15 Prozent durchsetzen. "Noch gibt es aber keinen Deal", so der Marktteilnehmer. Siemens Energy fielen um 1,7 Prozent.
Deutsche Post gaben 1,4 Prozent ab. Damit gerieten sie in den Sog der niederländischen PostNL, die um über 12 Prozent einbrachen. "Die Zahlen haben den Konsens deutlich verfehlt", so ein Marktteilnehmer. Der Umsatz liege sogar unter dem des Vorjahresquartals.
Für Telecom Italia ging es um 3,4 Prozent nach unten, nachdem das Hin und Her mit dem Festnetzgeschäft auf Beschluss des Verwaltungsrats nun vorbei ist und es an den Finanzinvestor KKR verkauft wird - allerdings gegen den Widerstand des Großaktionärs Vivendi (-1,4%). Vivendi will dies nun anfechten. Etwas auf den Kurs gedrückt haben könnte daneben, dass ein weiteres Angebot von KKR für die Tochter Sparkle, das Geschäft mit Unterwasserkabeln, vom Telecom-Italia-Verwaltungsrat als unzureichend bezeichnet wurde.
Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich im DAX Merck (+0,2%) wenig bewegt davon, dass bei dem Pharma- und Chemiekonzern nach einem Bericht der FAZ das nächste Sparpaket ansteht. Es soll jährlich 60 bis 90 Millionen Euro bringen. Vonovia (-5,4%) kamen mit den wieder steigenden Anleihezinsen zurück.
Im MDAX sackten K+S um 6,7 Prozent ab, nachdem die UBS die Aktie zum Verkauf gestellt hatte. Evotec brachen um 6,2 Prozent ein. Hier hat RBC den Daumen gesenkt und sieht die Aktie nun nur noch als "Sectorperform" nach zuvor "Outperform".
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.158,64 -16,03 -0,4% +9,6% Stoxx-50 3.877,54 +3,98 +0,1% +6,2% Stoxx-600 443,52 -0,72 -0,2% +4,4% XETRA-DAX 15.135,97 -53,28 -0,4% +8,7% FTSE-100 London 7.417,76 +0,03 +0,0% -0,5% CAC-40 Paris 7.013,73 -33,77 -0,5% +8,3% AEX Amsterdam 735,34 -0,97 -0,1% +6,7% ATHEX-20 Athen 3.027,61 +46,39 +1,6% +34,5% BEL-20 Bruessel 3.474,01 -29,51 -0,8% -6,1% BUX Budapest 57.400,67 +63,03 +0,1% +31,1% OMXH-25 Helsinki 4.250,50 +9,06 +0,2% -12,1% ISE NAT. 30 Istanbul 8.241,01 +181,28 +2,2% +38,6% OMXC-20 Kopenhagen 2.184,37 +31,47 +1,5% +19,0% PSI 20 Lissabon 6.401,81 -11,88 -0,2% +11,6% IBEX-35 Madrid 9.241,50 -52,40 -0,6% +12,3% FTSE-MIB Mailand 28.592,60 -82,23 -0,3% +21,0% OBX Oslo 1.192,37 +4,58 +0,4% +9,4% PX Prag 1.381,54 -0,34 -0,0% +15,0% OMXS-30 Stockholm 2.123,50 -3,26 -0,2% +3,9% WIG-20 Warschau 2.186,01 +8,72 +0,4% +22,0% ATX Wien 3.199,74 +13,37 +0,4% +2,2% SMI Zuerich 10.576,75 -2,92 -0,0% -1,4% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,74 +0,10 +0,17 US-Zehnjahresrendite 4,62 +0,10 +0,74 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:22 Fr, 17:21 % YTD EUR/USD 1,0746 +0,2% 1,0748 1,0737 +0,4% EUR/JPY 160,94 +0,4% 160,69 160,34 +14,7% EUR/CHF 0,9639 -0,1% 0,9636 0,9640 -2,6% EUR/GBP 0,8672 +0,0% 0,8670 0,8675 -2,0% USD/JPY 149,77 +0,3% 149,52 149,33 +14,2% GBP/USD 1,2391 +0,2% 1,2397 1,2377 +2,4% USD/CNH (Offshore) 7,2743 -0,2% 7,2811 7,2935 +5,0% Bitcoin BTC/USD 34.978,08 -0,1% 34.885,93 34.695,62 +110,7% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,92 80,51 +1,8% +1,41 +6,0% Brent/ICE 86,04 84,89 +1,4% +1,15 +5,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 45,295 47,96 -5,5% -2,66 -46,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.983,27 1.992,58 -0,5% -9,31 +8,7% Silber (Spot) 23,10 23,21 -0,5% -0,11 -3,6% Platin (Spot) 917,46 936,90 -2,1% -19,44 -14,1% Kupfer-Future 3,71 3,68 +0,8% +0,03 -2,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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November 06, 2023 12:01 ET (17:01 GMT)
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