Erst war der Fachkräftemangel, und jetzt reduziert der Krisen-Cocktail auch noch die Wechselbereitschaft von Arbeitnehmern in Deutschland. Dies trifft auch Finanzabteilungen. "Früher ging es ratzfatz, Vakanzen in der Finanzabteilung zu schließen. Aber das ist vorbei. Die vielen Krisen in unserem Umfeld sorgen dafür, dass viele Kandidaten einfach kein Interesse mehr haben, den Job zu wechseln", berichtet der Headhunter Paul Taaffe, der nach seiner Zeit als CFO das Recruitment-Haus FPS Finance People Solutions gegründet hat. Bei FINANCE-TV präzisiert er, dass diese Herausforderung nicht so sehr CFO-Positionen betrifft, sondern die "direct reports" der Finanzchefs und noch stärker die Ebene darunter, die Fachpositionen in Controlling, Treasury und Accounting. "Leider kostet es die Unternehmen viel Geld, wenn sie dort unbesetzte Stellen haben." Bei der Lösung dieses Problems können sich CFOs nicht hinter ihrer Personalabteilung verstecken, sondern müssen sich selbst aktiv in den Auswahlprozess einbringen, meint der erfahrene Recruiter. "Und dabei müssen sie schnell sein", rät Taaffe. "Manchmal fordern gute Kandidaten innerhalb von 24 Stunden eine Antwort, sonst unterschreiben sie woanders." Mit wieviel Zeit Finanzchefs inzwischen rechnen müssen, bis ihr Team nach Abgängen die personelle Schlagkraft wieder zurückgewinnt und welchen Beitrag in so einer angespannten Übergangsphase Interimer leisten können, dazu hat Paul Taaffe Ratschläge zu FINANCE-TV mitgebracht.