DJ GfK: Konsumklima in Deutschland stabil
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Verbraucherstimmung in Deutschland bietet insgesamt ein stabiles Bild. Die Anschaffungsneigung gewinnt leicht hinzu, während die Einkommenserwartung geringe Einbußen hinnehmen muss. Die Konjunkturerwartungen bleiben nahezu unverändert. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Dezember einen leichten Anstieg ihres Indikators auf minus 27,8 Zähler von revidiert minus 28,3 (zunächst: minus 28,1) im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 28,5 Punkte erwartet.
Seit Oktober wird das Konsumklima gemeinsam von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) herausgegeben. "Nach drei Rückgängen in Folge stabilisiert sich das Konsumklima zum Jahresende", sagte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. "Sein Niveau bleibt sehr niedrig und es sind keinerlei Signale für eine nachhaltige Erholung in den kommenden Monaten erkennbar. Die Stimmung ist nach wie vor von Verunsicherung und Sorgen geprägt."
Der leichte Anstieg des Konsumklimas ist auch darauf zurückzuführen, dass die Sparneigung von 8,5 auf 5,3 Punkte zurückgegangen ist. Neben den derzeitigen Konflikten, wie dem Ukraine-Krieg oder dem Nahost-Konflikt, spielt vor allem die hohe Inflation in Deutschland für die Neigung zum Sparen eine wichtige Rolle. Diese Sorge wurde von mehr als einem Drittel der Befragten genannt.
"Damit bestätigt sich empirisch, dass die Sparneigung weniger als Indikator für bewusste Geldanlage dient, sondern in erster Linie als Hinweis auf das Ausmaß der Verunsicherung der Verbraucher interpretiert werden kann", sagte Bürkl. "Das heißt aber im Umkehrschluss auch, dass es für eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas notwendig ist, dass zum einen die Inflation wieder auf ein vernünftiges Maß zurückgeführt wird und es zudem bei den internationalen Krisenherden zu Lösungen kommen muss."
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November 28, 2023 02:00 ET (07:00 GMT)
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