Essen (ots) -
Die Leistungsfähigkeit des Essener Traditionskonzerns Thyssenkrupp muss nach Einschätzung des neuen Vorstandschefs Miguel López dringend gesteigert werden. "Jahrzehntelang sind viele unserer Geschäfte nicht verlustfrei gefahren. Der Moment,,Stopp!' zu sagen, musste kommen, und ist jetzt da", sagte López im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe und waz.de). "Alles andere wäre unverantwortlich", betont der Manager, der seit gut einem halben Jahr das Unternehmen mit seinen rund 100.000 Beschäftigten führt.
"Wir müssen Thyssenkrupp nachhaltig profitabel machen", mahnt López. "Der Aktienkurs ist derzeit auf einem Niveau, mit dem wir nicht zufrieden sein können. Die Interessen der Aktionäre seien zuletzt zu kurz gekommen, erklärte der Thyssenkrupp-Chef. Sie hätten Thyssenkrupp ihr Kapital anvertraut und erwarteten dafür eine angemessene Verzinsung. "Sonst fühlen sie sich zu Recht nicht gut behandelt."
Auch in der Stahlsparte sieht López Handlungsbedarf. Das Stahlgeschäft von Thyssenkrupp sei "schon seit vielen Jahren nicht auf dem Niveau der Wettbewerber", sagt er. "Das müssen und werden wir ändern." Der Vorstand führt derzeit Gespräche mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky, um einen neuen Stahlkonzern zu gründen, an dem beide Seiten mit jeweils 50 Prozent beteiligt sind. "Herr Kretinsky bringt mit seinem Unternehmen EPH Energieexpertise mit, die sehr wichtig für das Stahlgeschäft der Zukunft ist", betont López. Die konjunkturelle Eintrübung sei für die Gespräche beider Seiten allerdings "nicht förderlich", räumt er ein. Auf die Frage, ob er sich auch einen Komplettverkauf der Stahlsparte vorstellen könne, sagte López: "Wir bleiben drin - und zwar aus gutem Grund. Wir wollen dem Unternehmen Stabilität bieten und gleichzeitig die Expertise eines Energiepartners nutzen können."
Die im Aufsichtsrat gegen den Willen der Arbeitnehmervertreter durchgesetzte Erweiterung des Thyssenkrupp-Vorstands von drei auf fünf Mitglieder verteidigt López. "Wir müssen uns mit der Frage auseinandersetzen, warum Thyssenkrupp seit vielen Jahren seine wirtschaftlichen Ziele nicht erreicht hat", gibt der Vorstandschef zu bedenken. "Hier kommen wir schnell zu den Faktoren Führung und Verantwortung. Eine Aufstellung, wie es sie jetzt neu bei uns gibt, hat sich in vielen großen Unternehmen bewährt."
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Die Leistungsfähigkeit des Essener Traditionskonzerns Thyssenkrupp muss nach Einschätzung des neuen Vorstandschefs Miguel López dringend gesteigert werden. "Jahrzehntelang sind viele unserer Geschäfte nicht verlustfrei gefahren. Der Moment,,Stopp!' zu sagen, musste kommen, und ist jetzt da", sagte López im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe und waz.de). "Alles andere wäre unverantwortlich", betont der Manager, der seit gut einem halben Jahr das Unternehmen mit seinen rund 100.000 Beschäftigten führt.
"Wir müssen Thyssenkrupp nachhaltig profitabel machen", mahnt López. "Der Aktienkurs ist derzeit auf einem Niveau, mit dem wir nicht zufrieden sein können. Die Interessen der Aktionäre seien zuletzt zu kurz gekommen, erklärte der Thyssenkrupp-Chef. Sie hätten Thyssenkrupp ihr Kapital anvertraut und erwarteten dafür eine angemessene Verzinsung. "Sonst fühlen sie sich zu Recht nicht gut behandelt."
Auch in der Stahlsparte sieht López Handlungsbedarf. Das Stahlgeschäft von Thyssenkrupp sei "schon seit vielen Jahren nicht auf dem Niveau der Wettbewerber", sagt er. "Das müssen und werden wir ändern." Der Vorstand führt derzeit Gespräche mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky, um einen neuen Stahlkonzern zu gründen, an dem beide Seiten mit jeweils 50 Prozent beteiligt sind. "Herr Kretinsky bringt mit seinem Unternehmen EPH Energieexpertise mit, die sehr wichtig für das Stahlgeschäft der Zukunft ist", betont López. Die konjunkturelle Eintrübung sei für die Gespräche beider Seiten allerdings "nicht förderlich", räumt er ein. Auf die Frage, ob er sich auch einen Komplettverkauf der Stahlsparte vorstellen könne, sagte López: "Wir bleiben drin - und zwar aus gutem Grund. Wir wollen dem Unternehmen Stabilität bieten und gleichzeitig die Expertise eines Energiepartners nutzen können."
Die im Aufsichtsrat gegen den Willen der Arbeitnehmervertreter durchgesetzte Erweiterung des Thyssenkrupp-Vorstands von drei auf fünf Mitglieder verteidigt López. "Wir müssen uns mit der Frage auseinandersetzen, warum Thyssenkrupp seit vielen Jahren seine wirtschaftlichen Ziele nicht erreicht hat", gibt der Vorstandschef zu bedenken. "Hier kommen wir schnell zu den Faktoren Führung und Verantwortung. Eine Aufstellung, wie es sie jetzt neu bei uns gibt, hat sich in vielen großen Unternehmen bewährt."
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