DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Russland (Neujahrsferien) blieben die Börsen geschlossen.
FREITAG: In Russland (Neujahrsferien) bleiben die Börsen geschlossen. In Stockholm findet vor dem Dreikönigstag lediglich ein verkürzter Handel statt.
AKTIENMÄRKTE (18:26 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD* EuroStoxx50 4.474,01 +0,6% -1,1% Stoxx50 4.108,72 +0,8% +0,4% DAX 16.617,29 +0,5% -0,8% FTSE 7.727,98 +0,6% -0,7% CAC 7.450,63 +0,5% -1,2% DJIA 37.594,61 +0,4% -0,3% S&P-500 4.713,14 +0,2% -1,2% Nasdaq-Comp. 14.581,91 -0,1% -2,9% Nasdaq-100 16.359,12 -0,1% -2,8% Nikkei-225 33.288,29 -0,5% -0,5% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 136,1 -144 *bezogen auf Schlusskurs des Vortages
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,71 72,70 -1,4% -0,99 -0,4% Brent/ICE 76,76 78,25 -1,9% -1,49 -0,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 33,785 33,06 +2,2% +0,73 +3,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.041,63 2.042,18 -0,0% -0,55 -1,0% Silber (Spot) 22,97 23,00 -0,1% -0,03 -3,4% Platin (Spot) 958,70 978,50 -2,0% -19,81 -3,4% Kupfer-Future 3,83 3,86 -0,7% -0,03 -1,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise drehen ins Minus. Überraschend deutlich gesunkene US-Ölvorräte stützen nicht. Am Donnerstag hat die Terrororganisation IS den Anschlag auf eine Gedenkfeier im Iran für den vor vier Jahren getöteten General Qassem Soleimani für sich reklamiert, bei dem am Mittwoch fast 100 Menschen getötet worden waren. Teheran hatte zuvor Israel beschuldigt, hinter dem Anschlag zu stecken was Befürchtungen einer weiteren Eskalation des Nahostkonflikts geschürt und den Ölpreis gestützt hatte.
FINANZMARKT USA
Uneinheitlich - Im Verlauf des Donnerstagshandels machen die US-Börsen etwas Boden gut. Beobachter sprechen von einer Gegenbewegung auf die jüngsten Verluste. Die vorbörslich bekannt gegebenen Daten zum Arbeitsmarkt deuten auf einen weiterhin robusten Arbeitsmarkt hin. Damit dürfte die US-Notenbank keine Eile haben, die Zinsen zu senken. Am Anleihemarkt ziehen die Renditen mit den gedämpften Zinssenkungserwartungen an. Daneben sorgt das am Vortag veröffentlichte Dezember-Protokoll der US-Notenbank für etwas Verunsicherung. Hier gab es keine Antwort auf die Frage, wann die Fed mit Zinssenkungen beginnen wird. Zwar erwarten fast alle Notenbankvertreter, dass die Zinsen in diesem Jahr gesenkt werden. Eine Erhöhung wollten sie aber auch nicht gänzlich ausschließen. In der Folge ist die an den Märkten eingepreiste Zinssenkungswahrscheinlichkeit weiter gefallen. Bei den Einzelwerten knickt die Aktie von Mobileye um 26 Pozent ein. Der Entwickler von Technologien für autonomes Fahren warnt vor einem deutlichen Umsatzrückgang im ersten Quartal. Das Unternehmen erwartet, dass sich der Umsatzrückgang auch auf die Gewinne auswirken werde. Intel hatte Mobileye im Jahr 2017 übernommen. Für die Intel-Aktie geht es um 0,4 Prozent nach unten. Die US-Drogeriekette Walgreens Boots Alliance hat im ersten Geschäftsquartal erneut einen Verlust geschrieben. Der Konzern senkt nun seine im März zu zahlende Quartalsdividende um 48 Prozent auf 25 Cent je Aktie.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Etwas fester - Nach dem Rücksetzer am Vortag haben die europäischen Indizes am Donnerstag wieder im Plus geschlossen. Die Inflationsrate hat in Deutschland im Dezember nach fünf Rückgängen wieder zugelegt. Der Anstieg geht aber vor allem auf Basiseffekte zurück. Unter den Sektoren stellten die Banken (+1,8%) die Gewinner, sie dürften nun erst einmal von den steigenden Zinsen profitieren. Mit Unterstützung durch die Inflationsdaten, die für erst später im Jahr zu erwartende Zinssenkungen durch die Europäischen Zentralbank (EZB) stehen, legten die Renditen bei den Anleihen zu. Die Einzelhändler (-0,8%) stellten unter den Sektoren das Schlusslicht, belastet durch JD Sports nach einer Gewinnwarnung. Die Aktie verlor 23 Prozent. Im Schlepptau fielen Adidas um 3,0 Prozent und Puma um 5,9 Prozent. Zalando fielen um 4,1 Prozent. Mit einer Umsatzwarnung von Mobileye kam die Aktie von Infineon unter Druck und schloss 2,0 Prozent im Minus. Einen Einbruch von 18,3 Prozent mußten die Evotec-Aktionäre verkraften. Völlig überraschend hat CEO Werner Lanthaler erklärt, dass er aus persönlichen Gründen seinen Posten niederlegen und seinen Vertrag nicht bis zum Ende der aktuellen Laufzeit erfüllen werde. Der Rücktritt sorgte für Unsicherheit unter den Anlegern, obgleich der Biotechnologiekonzern die Prognose bestätigt hat. Seit Tagen stehen an der Börse die Aktien der Reedereien im Fokus. Die Frachtraten steigen momentan massiv, wie aus dem der Weltcontainerindex von Drewry herauszulesen ist. Mit Blick auf die Situation am Roten Meer und zu den Spotfrachtraten hoben die Analysten von JP Morgan ihre Prognosen für Hapag-Lloyd (+14,8%), Moeller-Maersk (+4%) für 2024 an.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:00 Uhr Mi, 17:02 Uhr % YTD EUR/USD 1,0947 +0,2% 1,0933 1,0907 -0,9% EUR/JPY 158,30 +1,3% 156,94 156,55 +1,7% EUR/CHF 0,9321 +0,5% 0,9276 0,9296 +0,5% EUR/GBP 0,8630 +0,1% 0,8622 0,8635 -0,5% USD/JPY 144,63 +1,0% 143,54 143,54 +2,7% GBP/USD 1,2685 +0,1% 1,2679 1,2631 -0,3% USD/CNH (Offshore) 7,1751 +0,1% 7,1590 7,1711 +0,7% Bitcoin BTC/USD 44.174,37 +3,3% 43.194,39 43.309,46 +1,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar kommt leicht zurück, nachdem er in Reaktion auf die Konjunkturdaten etwas Boden gut gemacht hatte. Morgan Stanley ist im Ausblick für den Dollar nun nur noch neutral gestimmt. Die frühere Überzeugung von andauernder Stärke des Dollar habe deutlich nachgelassen. Eine Stärke des Dollar sei schwieriger vorstellbar, weil die US-Zinsen im Vergleich zu anderen Ländern stärker gesunken seien, so die Währungsexperten.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Überwiegend moderate Einbußen haben die Börsen in Ostasien und Australien am Donnerstag verzeichnet. Sie folgten damit erneut zum großen Teil der negativen Vorgabe der Wall Street, wo von anhaltenden Gewinnmitnahmen die Rede war nach der Rally der letzten Wochen im Börsenjahr 2023. Dazu brachte das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung in den USA keine neuen Erkenntnisse. Zwar scheinen die Notenbanker offen gegenüber Zinssenkungen, allerdings beschäftigten sie sich kaum mit dem konkreten Beginn von Zinssenkungen, der am Markt schon ab März erwartet wird. Für Zurückhaltung habe daneben die angespannte Lage im Nahen Osten gesorgt, sagten Marktteilnehmer. In Tokio war es nach zwei Feiertagen zu Jahresbeginn der erste Handelstag 2024. Der Nikkei-Index büßte 0,5 Prozent ein. Dass er nicht stärker nachgab, wie zuletzt an den Nachbarbörsen gesehen, dürfte auch dem Yen zu verdanken gewesen sein. Er hat sich im Vergleich zum letzten Handelstag in Tokio inzwischen deutlich abgeschwächt. Dass sich der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für das chinesische Dienstleistungsgewerbe im Dezember verbesserte, sorgte an den Börsen der Region allenfalls für ein wenig Unterstützung, nachdem zuvor bereits der offizielle Index etwas gestiegen war. Beide Indizes liegen im Expansion anzeigenden Bereich. Anleger blieben angesichts der schleppenden wirtschaftlichen Erholung und der politischen Unsicherheit vorsichtig, sagte Saxo Markets-Chefstratege Redmond Wong. Aufwärts ging es in der gesamten Region mit Aktien aus dem Ölsektor - parallel zu den Ölpreisen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
MERCK KGaA
hat mit dem US-Biopharmaunternehmen Inspirna eine Lizenzvereinbarung für dessen Wirkstoffkandidaten Ompenaclid zur Behandlung von Darmkrebs geschlossen.
TUI
Vorstand und Aufsichtsrat des Reisekonzerns haben sich für einen Rückzug von der Londoner Börse und die Konzentration auf Frankfurt entschieden. Die Aktionäre sollen bei der Hauptversammlung am 13. Februar über den Börsenplatz abstimmen. Tui strebt einen Upgrade in das Marktsegment Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse und eine Aufnahme in den MDAX an.
APA/CALLON
Die Serie der Übernahmen in der US-Ölbranche setzt sich fort. Das Unternehmen APA Corporation will den Konkurrenten Callon Petroleum aufkaufen, wie beide Firmen am Donnerstag mitteilten. Der Kaufpreis wird mit rund 4,5 Milliarden Dollar veranschlagt.
MOBILEYE
hat angesichts einer geringeren Nachfrage infolge hoher Lagerbestände bei Kunden einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Gesamtjahr gegeben.
WALGREENS BOOTS ALLIANCE
hat im ersten Geschäftsquartal abermals einen Verlust geschrieben. Der Konzern senkt nun seine im März zu zahlende Quartalsdividende um 48 Prozent auf 25 Cent je Aktie. Walgreens ist seit Jahrzehnten für hohe Dividenden bekannt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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January 04, 2024 12:30 ET (17:30 GMT)
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