DJ MÄRKTE USA/Gut behauptet - Payrolls dämpfen Zinssenkungshoffnung
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat den Handel am Freitag leicht im Plus beendet, nachdem neue Konjunkturdaten der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank einen neuerlichen Dämpfer verpasst hatten. Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 37.466 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewannen 0,2 bzw 0,1 Prozent. Dabei wurden 1.547 (Donnerstag: 1.386) Kursgewinner gesehen, denen 1.278 (1.427) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 74 (98) Titel.
Der US-Arbeitsmarktbericht (Payrolls) für Dezember überraschte positiv. Der Stellenaufbau im Dezember lag mit 216.000 über den erwarteten 170.000, was für einen weiterhin sehr robusten Arbeitsmarkt spricht. Statt eines Anstiegs verharrte die Arbeitslosenquote bei 3,7 Prozent. Allerdings hatten der ADP-Arbeitsmarktbericht und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Vortag starke Payrolls schon erwarten lassen.
Mit Blick auf die Details waren die Daten allerdings nicht so stark, wie dies auf den ersten Blick erscheint. So ist die Erwerbsquote gefallen, was eine Erklärung dafür bietet, warum die Arbeitslosenquote nicht wie erwartet gestiegen ist. Auch wurde die Zahl der geschaffenen Stellen für die beiden Vormonate nach unten revidiert. Und nicht zuletzt stiegen die Löhne etwas stärker als angenommen. Die Erwartungen an eine Zinssenkung im März durch die Fed dürften nach den Daten dennoch weiter fallen. Zuletzt lagen sie bei 69 Prozent.
Etwas stärker als aus angenommen stiegen die Auftragseingänge im November. Enttäuschend fiel dagegen der ISM-Index für den Servicesektor aus. Er sank im Dezember deutlicher als erwartet, verharrte aber immerhin oberhalb der Expansionsschwelle. Anleger hätten sich indessen mehr auf die Jobdaten konzentriert, sagten Marktteilnehmer.
Die robuste Schaffung von Arbeitsplätzen mache eine weiche Landung in den USA wahrscheinlicher, sagte Stephen Rich, Vorsitzender und CEO von Mutual of America Capital Management. Die Sorge vor einer Lohn-Preis-Spirale bleibe bestehen, was die Bemühungen der US-Notenbank, die Inflationsrate von 2 Prozent im Jahr 2024 zu erreichen, behindern könnte", so Rich zum Anstieg der Stundenlöhne.
Dollar legt nach Daten nur kurzzeitig zu
Der Dollar zog nach den Arbeitsmarktdaten nur kurzzeitig an, gab die Gewinne im Anschluss aber wieder ab, da der Bericht auf den zweiten Blick nicht so stark war wie erwartet.
Am Anleihemarkt legten die Renditen nach den Daten zu, wobei die Zehnjahresrendite die Marke von 4 Prozent überstieg.
Die Ölpreise zogen an. Hier stützten die andauernden Spannungen im Nahen Osten und die angespannte Situation im Roten Meer, hieß es.
Tesla von Rückruf belastet
Bei den Einzelwerten sank die Tesla-Aktie um 0,2 Prozent. Der US-Elektroautobauer ruft wegen eines Softwareproblems rund 1,6 Millionen Wagen in China zurück. Im Dezember hatte Tesla bereits in den USA rund zwei Millionen Autos zurückgerufen - ebenfalls wegen Problemen mit dem Fahrassistenten bzw. der Türschließung.
Exxon Mobil gewannen 0,3 Prozent. Der Öl- und Gaskonzern wird im vierten Quartal voraussichtlich Wertminderungen von bis zu 2,6 Milliarden US-Dollar in seinem Fördergeschäft verbuchen, die hauptsächlich auf stillgelegte Anlagen in Kalifornien zurückzuführen sind. Der Konzern rechnet außerdem mit einem negativen Effekt auf die Fördererträge von 400 bis 800 Millionen Dollar aufgrund von Preisänderungen bei Flüssigkeiten. Es wird aber erwartet, dass Änderungen der Gaspreise einen positiven Effekt von 400 bis 800 Millionen Dollar auf die Erträge im Bereich haben werden.
Costco Wholesale stiegen um 1,2 Prozent. Der Großhändler hatte für Dezember Umsatzzahlen präsentiert, die im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 9,9 Prozent zeigten. Im November hatte der Anstieg 5,1 Prozent betragen.
In der Softwarebranche scheint sich derweil eine größere Übernahme anzubahnen. Syopsys (-1,1%) verhandele über eine Übernahme von Ansys (kaum verändert) für rund 35 Milliarden US-Dollar, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Die exklusiven Gespräche seien in einem fortgeschrittenen Stadium, eine Einigung könnte schon Mitte nächster Woche bekanntgegeben werden.
Auch im Energiesektor steht offenbar eine Fusion an. Southwestern Energy (+7,3%) und Chesapeake Energy (2,9%) könnten den Zusammenschluss schon kommende Woche offiziell machen, meldete das Wall Street Journal. Zusammen wären die beiden Unternehmen an der Börse etwa 17 Milliarden Dollar wert.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 37.466,11 +0,1% 25,77 -0,6% S&P-500 4.697,24 +0,2% 8,56 -1,5% Nasdaq-Comp. 14.524,07 +0,1% 13,77 -3,3% Nasdaq-100 16.305,98 +0,1% 23,97 -3,1% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,40 +1,7 4,38 -2,4 5 Jahre 4,01 +2,7 3,98 1,0 7 Jahre 4,02 +2,2 4,00 5,4 10 Jahre 4,03 +3,7 4,00 15,3 30 Jahre 4,20 +4,6 4,15 22,8 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:21 Uhr Do, 17:06 Uhr % YTD EUR/USD 1,0939 -0,1% 1,0930 1,0955 -1,0% EUR/JPY 158,34 +0,0% 158,56 158,43 +1,8% EUR/CHF 0,9303 -0,0% 0,9300 0,9310 +0,3% EUR/GBP 0,8600 -0,4% 0,8622 0,8628 -0,9% USD/JPY 144,75 +0,1% 145,07 144,62 +2,7% GBP/USD 1,2718 +0,3% 1,2677 1,2698 -0,0% USD/CNH (Offshore) 7,1661 -0,1% 7,1714 7,1742 +0,6% Bitcoin BTC/USD 43.809,15 -1,3% 43.642,38 44.066,72 +0,6% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,90 72,19 +2,4% +1,71 +2,7% Brent/ICE 78,79 78,25 +0,7% +0,54 +2,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,275 33,06 +3,7% +1,22 +3,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.044,58 2.043,35 +0,1% +1,22 -0,9% Silber (Spot) 23,18 23,03 +0,7% +0,16 -2,5% Platin (Spot) 967,98 958,00 +1,0% +9,98 -2,4% Kupfer-Future 3,80 3,86 -1,1% -0,04 -2,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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January 05, 2024 16:12 ET (21:12 GMT)
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